Frankfurt-Spieler Martin Hinteregger sitzt verletzt am Boden
GEPA/Witters/Joerg Halisch
Europa League

Hinteregger verpasst Saisonfinish und Finale

Eintracht Frankfurt muss im Saisonfinish und auch im Finale der Europa League auf Abwehrchef Martin Hinteregger verzichten. Der 29-jährige ÖFB-Teamspieler verletzte sich im Rückspiel des Halbfinales der Europa League am Donnerstagabend gegen West Ham United (1:0) am Oberschenkel und kann nach Vereinsangaben vom Freitag in den verbleibenden drei Spielen nicht mehr eingreifen.

Hinteregger war erst Anfang dieser Woche krankheitsbedingt ausgefallen, wollte das Rückspiel gegen den Premier-League-Club aus London aber unbedingt absolvieren. Der Abend endete jedoch für den Abwehrchef vor 48.500 lautstarken Zuschauern in Frankfurt früh.

Nach vier Minuten verletzte sich der 29-Jährige bei einem Zweikampf mit West-Ham-Stürmer Michail Antonio am rechten Oberschenkel, kurz darauf musste der schwer enttäuschte Fanliebling ausgewechselt werden. „Es war unglaublich bitter, so früh zu wechseln“, sagte Cheftrainer Oliver Glasner. So wünsche man sich keinen Start.

Hinteregger verpasst Europa-League-Finale

Freud und Leid für Martin Hinteregger mit der Eintracht Frankfurt. Seine Mannschaft fixierte gegen West Ham United den Aufstieg in das Finale der Europa League. Der Österreicher zog sich im Match aber eine Oberschenkelverletzung zu und verpasst damit das Endspiel und fällt bis Saisonende aus.

Sowohl in der deutschen Bundesliga gegen Gladbach diesen Sonntag (15.30 Uhr) als auch am 14. Mai in Mainz wird Hinteregger damit fehlen. Am bittersten ist der Ausfall aber im Europa-League-Endspiel gegen die Glasgow Rangers, das am 18. Mai in Sevilla stattfindet. Erster Ersatzkandidat ist Almamy Toure, der auch am Donnerstag für Hinteregger gekommen war.

Glasner erklärte, dass Hinteregger dennoch eine wichtige Rolle für die Mannschaft spielen wird: „Martin wird bei uns bis zum Finale einen wichtigen Part einnehmen, auch wenn er nicht spielen kann. Er nimmt sich in der Kabine immer mal einen Spieler zur Seite und gibt ihnen Ratschläge.“

Jubel bei Frankfurt über Finaleinzug

Mit dem Finaleinzug am Donnerstagabend erlebte Frankfurt international eine Sternstunde und darf auf den Titel in der Europa League hoffen. „Kompliment und Gratulation. Ich bin riesig stolz auf uns. Wir ziehen ungeschlagen ins Finale ein, damit haben wir uns das verdient“, sagte Glasner, der erster österreichischer Trainer in einem Europacup-Endspiel seit 26 Jahren ist. Nach der Partie spielten sich verrückte Szenen in Frankfurt ab: Der Rasen des Fußballstadions des deutschen Bundesligisten wurde zu einem Wimmelbild, die Fans stürmten auf den Platz und feierten ausgelassen.

Der 47-jährige Glasner ist überhaupt erst der sechste österreichische Trainer in einem Europacup-Finale. Zuvor schafften das nur Max Merkel (1965) mit 1860 München, der 1956 eingebürgerte, gebürtige Ungar Bela Guttmann, der 1961 und 1962 mit Benfica Lissabon den Meistercup gewann, Hermann Stessl (1978) mit der Wiener Austria und Ernst Dokupil (1996) mit Rapid sowie Trainerlegende Ernst Happel. Er holte mit Feyenoord Rotterdam (1970) und dem HSV (1983) den Europapokal der Landesmeister und stand weitere drei Male in einem Europacup-Finale.

Für Frankfurt ist es nach 1960 und 1980 der dritte Einzug in ein europäisches Finale. In den kommenden Wochen wird sich dort daher vieles nur noch um ein Datum und einen Ort drehen: 18. Mai, 21.00 Uhr, Sevilla. Im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan geht es dann gegen die Glasgow Rangers. Hinteregger wird beim Endspiel in Sevilla allerdings nur zuschauen können.