Noah Okafor, Chukwubuike Junior Adamu und Luka Sucic (Salzburg)
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Salzburg hat noch Rekorde auf Agenda

Red Bull Salzburg und Puntigamer Sturm Graz stehen in der Admiral Bundesliga als Meister bzw. Vizemeister bereits fest. Trotzdem wollen sowohl Salzburg am Sonntag (14.30 Uhr) daheim gegen den RZ Pellets WAC als auch Sturm auswärts bei Austria Klagenfurt im Finish nicht nachlassen. Vor allem für die Salzburger geht es noch um zwei Rekorde, die man der erfolgreichen Double-Saison noch hinzufügen möchte.

„Die Ziele bleiben gleich und der Anspruch bleibt gleich hoch. Wir wollen am Sonntag hier vor eigener Kulisse natürlich wieder einen Sieg einfahren“, sagte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle und wischte Gedanken an einen möglichen Schlendrian gleich vom Tisch. Zumal die Salzburger mit drei Dreiern den Bundesliga-Siegesrekord der Wiener Austria (26) aus der Saison 1985/86 egalisieren könnten – bei vier ausgetragenen Spielen weniger. In diesem Fall würden die „Bullen“ außerdem den Punkterekord (52) seit der Bundesliga-Reform vor vier Jahren knacken.

Die Rekorde seien aber kein direktes Ziel, eher „eine schöne Randnotiz“, sagte Jaissle, der wieder auf Sekou Koita vertrauen kann. Der malische Stürmer ist nach seinem Kreuzbandriss im vergangenen Sommer wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, braucht allerdings noch ein bisschen Zeit, um sein volles Leistungspotenzial abzurufen. Vor dem Spiel am Sonntag startet der Wings for Life World Run, der Serienmeister wird 100 Euro pro gelaufenem Kilometer seiner Spieler an die Wings-for-Life-Stiftung spenden.

Bundesliga, 30. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Salzburg – WAC

Red Bull Arena, SR Pfister

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Mantl – Kristensen, Solet, Piatkowski, Ulmer – Junuzovic, Kjaergaard, Seiwald – Sucic – Adeyemi, Sesko

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Peretz, Leitgeb, Taferner – Liendl – Röcher, Baribo

Vor dem WAC ist Jaissle jedenfalls gewarnt. Die Kärntner sind „ein unangenehmer Gegner“, erklärte der 34-jährige Deutsche, der eine „gute Mischung“ aus Rotation und gestandenen Stammspielern finden will. Luka Sucic, der im Cupfinale gegen Ried (3:0) am vergangenen Sonntag sehenswert den Führungstreffer erzielte, erwartet „ein richtig ekliges Spiel mit vielen Zweikämpfen“. Im Cuphalbfinale im März hatte sich die Jaissle-Elf erst im Elfmeterschießen durchgesetzt.

WAC voll im Europacuprennen

Die Gäste aus Kärnten haben beim Gastspiel in Wals-Siezenheim jedenfalls zumindest einen Zähler im Sinn, denn die Wolfsberger sind drei Runden vor Schluss noch immer im Rennen um einen Startplatz im Europacup. Der WAC liegt in der Bundesliga derzeit auf Platz fünf, punktgleich hinter Austria Wien, zwei Punkte hinter Rapid und zwei Zähler vor Austria Klagenfurt. Nach fünf Niederlagen zu Beginn der Meisterrunde erfing sich die Elf von Robin Dutt zuletzt mit vier Punkten aus zwei Partien.

Dass es für die Salzburger und Sturm Graz in der kommenden Woche um wenig Zählbares mehr geht, sieht Dutt aber nicht als Bonus. „Da kann ich keinen Vorteil daraus ableiten. Das würde implizieren, dass Salzburg und Sturm weniger geben würden“, sagte der WAC-Trainer, der gegen „jeden Gegner, egal, gegen wen“ in den ausstehenden Runden so viele Punkte wie möglich auf sein Konto buchen will – im Idealfall die Höchstausbeute von neun Zählern.

Klagenfurt will „dabei bleiben“

Mit einer Überraschung in Salzburg würde Wolfsberg auch den Lokalrivalen aus Klagenfurt auf Distanz halten, der am Sonntag Vizemeister Sturm zu Gast im Wörthersee Stadion hat. Die Kärntner liegen in der Meistergruppe zwar auf dem sechsten und letzten Platz, haben aber nur zwei Punkte Rückstand auf Rang vier, der zur Europacup-Teilnahme berechtigt. Selbst der dritte Rang ist bei vier Zählern Rückstand noch nicht gänzlich außer Reichweite.

Bundesliga, 30. Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

A. Klagenfurt – Sturm

Wörthersee Stadion, SR Grobelnik

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Gkezos, Saravanja, Schumacher – Timossi Andersson, Greil, Moreira, Cvetko, Jaritz – Pink

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Ljubic, Niangbo, Kuen – Höjlund, Jantscher

„Es liegt an uns, wenn wir einen internationalen Startplatz erreichen wollen. Wir müssen punkten, um dabei zu bleiben“, sagte Trainer Pacult. Der Aufsteiger hat allerdings alle drei bisherigen Duelle mit Sturm in dieser Spielzeit verloren. „Aber wir haben sie dabei auch immer wieder gut fordern können“, meinte Pacult. Dennoch sieht der Wiener Sturm als klaren Favoriten. „Sie haben eine tolle Saison und stehen zu Recht dort oben“, erklärte der 62-Jährige.

Sturm plant keine Geschenke

Mit Grazer im Schongang darf in Klagenfurt jedenfalls nicht spekuliert werden, den Sturm-Trainer Christian Ilzer stellte bereits vor der Fahrt an den Wörthersee klar, dass sein Ziel der sechste Sieg in den jüngsten sieben Spielen ist. „Wir spielen jetzt nicht die letzten drei Spiele um die Ehre – wer das glaubt, der kennt mich nicht und der kennt meine Mannschaft nicht“, so der Steirer. „Wir haben überhaupt nichts zu verschenken, spielen eine großartige Meisterrunde, haben eine super Serie hingelegt und das wollen wir genau so fortsetzen. Wir haben noch klare Ziele für diese verbleibenden drei Meisterschaftsspiele.“

Die Zufriedenheit über den vorzeitig sichergestellten Endrang zwei wurde zuletzt durch den Tod von Sturms Jahrhunderttrainer Ivica Osim getrübt. „Es waren zwei völlig unterschiedliche Wochen für uns, letzte Woche noch die riesige Freude über das Fixieren von Platz zwei, den wir alle verdientermaßen gefeiert haben. Dann am Sonntag, am Geburtstag von Sturm, die traurige Nachricht vom Tod von Ivica Osim. Das war für uns alle eine sehr spezielle Erfahrung“, erklärte Ilzer.

In Spiel eins nach dem Ableben des legendären Meistertrainers wartet laut dem Sturm-Coach ein starker Gegner. „Austria Klagenfurt spielt eine überragende Saison. Peter Pacult leistet mit seinem Team beeindruckende Arbeit, sie sind sehr schwer zu bespielen, machen die Räume extrem eng und sind im Konterspiel sowie bei Standards immer brandgefährlich“, sagte Ilzer.