Sascha Horvath, James Holland und LASK-Trainer Dietmar Kühbauer
GEPA/Manfred Binder
Bundesliga

Latte verhindert siegreiches Kühbauer-Debüt

Der LASK hat am Samstag in der 30. Runde der Admiral Bundesliga beim Debüt von Trainer Dietmar Kühbauer einen Heimsieg in letzter Minute aus der Hand gegeben: Sascha Horvath schoss in der 92. Minute einen Foulelfmeter an die Latte. So mussten sich die Linzer zum Einstand des Ex-Rapid-Coaches am Samstag in Pasching gegen den TSV Egger Glas Hartberg, die zum dritten Mal in Folge ungeschlagen blieben, mit einem 3:3 (2:2)-Remis zufriedengeben.

In der Tabelle ist der LASK drei Punkte hinter der WSG Tirol Zweiter und damit aktuell im anvisierten Europacup-Play-off. Nur je einen Punkt dahinter lauern aber Hartberg und die Admira, Ried fehlen vor dem OÖ-Derby am kommenden Wochenende zwei Zähler auf die Linzer. Für den LASK schnürte Keito Nakamura einen Doppelpack (12., 25.), zudem traf Thomas Goiginger (52.). Aufseiten Hartbergs waren Okan Aydin (22.), Noel Niemann (28.) und Donis Avdijaj (83.) erfolgreich.

Kühbauer verzichtete auf personelle Überraschungen, setzte auf die Viererkette, wo Jan Boller und Marvin Potzmann zurückkehrten. In der Offensive startete im Vergleich zum jüngsten 0:4 gegen die WSG Tirol wieder Goiginger. TSV-Coach Klaus Schmidt zählte angesichts der jüngsten Erfolge auf eine quasi unveränderte Elf, nur Michael Steinwender ersetzte den gesperrten Manfred Gollner.

Hartberg erkämpft Punkt bei LASK

Neo-LASK-Trainer Dietmar Kühbauer muss sich bei seinem Debüt mit einem Punkt begnügen. Seine Mannschaft geht zwar dreimal in Führung, dreimal kann Hartberg aber ausgleichen. Damit geht das Spiel mit 3:3 zu Ende.

Gute Stimmung in Pasching

Die nicht friktionsfreie Vergangenheit zwischen dem LASK und Kühbauer schlug sich auf den Tribünen nicht nieder, die Stimmung in Pasching war gut – und nach zwölf Minuten bereits blendend: Nakamura hatte die dominante Linzer Anfangsphase nach Flanke von Marvin Potzmann aus wenigen Metern per Innenstange mit dem 1:0 gekrönt.

Das 1:1 durch Aydin nach dem ersten ausgespielten Konter der Gäste konterte der LASK umgehend mit der neuerlichen Führung. Der vor dem Strafraum angespielte Nakamura verschaffte sich mit einer Drehung Platz und zog aus 20 Metern unhaltbar für Rene Swete ab. Doch Hartberg schlug ebenso postwendend zurück. Wie schon beim ersten Gegentreffer ging es einfach und schnell, die Abwehr agierte beim Köpfler des mutterseelenallein stehenden Niemann wieder unsortiert.

LASK mit mehr Ballbesitz

Während der LASK dank eines klaren Ballbesitzplus zwar gefällig, aber eher harmlos agierte, blieben Hartbergs Umschaltmomente effektiv und dadurch Schreckmomente für die Athletiker. So wie kurz vor der Pause, als Tobias Kainz allein vor Schlager an diesem scheiterte (43.).

Kurz nach der Pause ebnete ein kurioser Treffer vermeintlich den Weg zum LASK-Sieg. Nach einem Freistoß prallte der Ball von Goigingers Rücken ins Tor, ein mögliches Handspiel des dabei involvierten James Holland spielte nach VAR-Konsultation keine Rolle. Nakamura zielte wenig später knapp am langen Eck vorbei (60.) und knallte den Ball nur zwei Minuten danach an die Latte.

Das sollte sich rächen. Dabei hatten die Hausherren die Partie deutlich besser im Griff, ließen auch kaum mehr Konter zu und schienen den Sieg nach Hause zu schaukeln. Wäre da nicht ein neuerlicher Konter der Steirer gewesen. „Joker“ Seth Paintsil scheiterte zwar erst an Goalie Alexander Schlager. Weil Petar Filipovic den Ball auf der Linie aber nicht mehr sicher klären konnte, staubte Avdijaj ab.

In der Nachspielzeit hätte Horvath nach Foul von Aydin an Hong Hyun Seok noch den Dreier am Fuß gehabt, scheiterte aber an der Latte.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (LASK-Trainer): „Drei Tore darfst du zu Hause nicht bekommen. Aber das Spiel war in vielen Teilen nicht so schlecht. Wir haben den Ball ganz gut zirkulieren lassen, versucht, Fußball zu spielen, Torchancen zu kreieren. Speziell in der zweiten Hälfte haben wir nur noch wenig zugelassen. Da haben wir es leider verabsäumt, das vierte Tor zu machen. Ich habe viele positive Dinge gesehen. Die Leistung war für mich fürs Erste absolut in Ordnung.“

Klaus Schmidt (Hartberg-Trainer): „Wir haben ein paarmal versucht, uns auf den LASK einzustellen, und es ist uns immer wieder geglückt zurückzukommen. Das war ein ganz klares Signal, dass die Mannschaft stark im Schädel ist. Vor vier, fünf Runden wären wir da gnadenlos untergegangen. Wir haben in den letzten drei Spielen zehn Tore gemacht. Ich bin froh, dass wir momentan immer treffen. Das stimmt mich zuversichtlich für die letzten Spiele.“

Admiral Bundesliga, 30. Runde

Samstag:

LASK – Hartberg 3:3 (2:2)

Pasching, Raiffeisen-Arena, 5.100, SR Kijas

Torfolge:
1:0 Nakamura (12.)
1:1 Aydin (22.)
2:1 Nakamura (25.)
2:2 Niemann(28.)
3:2 Goiginger (52.)
3:3 Avdijaj (83.)

LASK: Schlager – Potzmann, Boller, Filipovic, Renner – Holland (74./Hong), Michorl – Goiginger (74./Gruber), Horvath, Nakamura – Balic (62./Schmidt)

Hartberg: Swete – Farkas, Steinwender (86./Erhardt), Horvat, Klem – Kainz, Diarra, Aydin, Heil (62./Avdijaj) – Niemann (68./Paintsil), Tadic (86./Rotter)

Gelbe Karten: Holland, Potzmann bzw. keine

Die Besten: Nakamura, Horvath bzw. Aydin, Heil