In einem – im Gegensatz zu den Trainings – unfallfreien Qualifying sicherte sich Leclerc in 1:28,796 seine dritte Poleposition in dieser Saison und seine zwölfte insgesamt. Der WM-Spitzenreiter ließ auf seiner letzten schnellen Runde seinen spanischen Stallgefährten Sainz um 0,190 Sekunden hinter sich und hat nun alle Trümpfe auf den Premierensieg in Miami und seinen dritten Saisonsieg.
„Beim letzten Wochenende hatte ich einen Fehler im Rennen drinnen, und heute lief es dann gut. Das heißt es morgen dann umzusetzen“, sagte Leclerc vor dem ersten Rennen rund um das Football-Stadion der Miami Dolphins. Der Monegasse zeigte sich vor allem von der Unterstützung der Fans im Miami International Autodrome begeistert: „Die Fans hier sind verrückt. Es ist unglaublich, hier in den USA zu sein. Es ist toll zu sehen, wie sich der Sport in den letzten Jahren hier entwickelt hat.“
Auch Sainz, der im freien Training am Freitag noch einen Unfall fabriziert hatte, strahlte nach dem Qualifying mit der Sonne über Florida um die Wette. „Von dem heftigen Crash gestern das Vertrauen auf der Strecke wieder aufzubauen ist gut. Es hat nicht ganz gereicht für die Pole, aber ich bin zufrieden“, sagte der Spanier, „wir werden sehen, wie sich das Rennen entwickelt. Ich hatte noch keine Longruns dieses Wochenende, wir werden also sehen. Aber ich glaube, ich habe einen guten Job heute gemacht.“
Verstappen erwartet spannendes Rennen
Verstappen verzog ob des knappen Rückstandes zwar etwas verärgert den Mund, blickte aber bereits auf das Rennen am Sonntag. „Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Qualifying. Ich konnte gestern nur vier, fünf Runden fahren, darum konnte ich die Strecke nicht so lernen, wie ich es gerne getan hätte. Aber es war schon okay. Morgen wird sicher spannend“, sagte der Niederländer.
Die große Unbekannte in der Siegesrechnung wird jedenfalls der für alle Fahrer neue und vor allem mit wenig Grip ausgestattete Kurs, der in den Trainings immer wieder für Ausrutscher sorgte. „Die Strecke ist sehr rutschig und es wird sicher wichtig sein, wie sich die Reifen entwickeln“, sagte Verstappen. Sein Konkurrent Leclerc sah zumindest seinen Ferrari in den Passagen mit Rutschgefahr im Vorteil: „Die Red Bull sind stark auf den Geraden, wir sind schnell in den Kurven.“
Wie unberechenbar die Strecke ist, musste auch Esteban Ocon im letzten freien Training am eigenen Leib erfahren. Der Franzose drehte sich von der Strecke und krachte mit seinem Alpine in die Streckenbegrenzung. Schon am Freitag hatte es drei rote Flaggen im Training gegeben. Bei Ocons Crash wurde sein Bolide derart beschädigt, dass er nicht am Qualifying teilnehmen konnte.