Bundesliga

Sturm feiert Auswärtssieg in Überzahl

Sturm Graz hat am Sonntag den sechsten Sieg aus den jüngsten sieben Bundesliga-Partien eingefahren. Die bereits als Vizemeister feststehenden Steirer feierten gegen Austria Klagenfurt einen 2:1-Auswärtserfolg, die Tore für die Gäste erzielten Jakob Jantscher (53.) und Anderson Niangbo (87.). Turgay Gemicibasi hatte den Aufsteiger in der 48. Minute in Führung gebracht. Klagenfurt bestritt die Partie nach Rot für Nicolas Wimmer ab der zwölften Minute in Unterzahl.

Das Spiel selbst begann mit klaren Vorteilen für Sturm. Bereits in der fünften Minute scheiterten Jantscher und Manprit Sarkaria bei einer Doppelchance am Klagenfurter Keeper Phillip Menzel, sieben Minuten später waren die Kärntner schon numerisch dezimiert. Jantscher kam nach einem Zweikampf mit Wimmer zu Fall, Schiedsrichter Gerhard Grobelnik entschied nach Ansicht der Videobilder auf Torraub und Rot – sehr zum Ärger von Austria-Coach Peter Pacult, der wegen seiner Kritik an dieser Entscheidung die Gelbe Karte sah.

Klagenfurt zog sich nach dem Ausschluss weit zurück, und Sturm fehlten die Ideen, um den Abwehrriegel zu knacken. Relativ harmlose Schüsse von Dante Vella (25./daneben), Jon Gorenc-Stankovic (29.) und Rasmus Höjlund (45./jeweils von Menzel pariert) waren das höchste der Gefühle.

Klagenfurt-Spieler diskutieren mit Schiedsrichter Gerhard Grobelnik nach dem Ausschluss von Nicolas Wimmer
GEPA/Wolfgang Jannach
Der Ausschluss von Wimmer (r.) in der 13. Minute sorgte für Diskussionen zwischen den Spielern und Schiedsrichter Grobelnik

Sturm wandelt Austria-Führung zu Sieg

Der Auftakt zur zweiten Hälfte verlief ganz nach dem Geschmack der Klagenfurter, als Gemicibasi einen Freistoß nach Foul an Patrick Greil versenkte (48.). Sturms Antwort erfolgte umgehend – der Sekunden zuvor eingewechselte Luca Kronberger spielte Jantscher frei, und der Routinier schloss sehenswert aus relativ spitzem Winkel ins lange Eck ab (53.). Danach konnten die Grazer keinen großen Druck auf das Siegestor entwickeln, gefährlich wurde es vorerst nur in der 73. Minute bei einem Kopfball von Gorenc-Stankovic, den Florian Jaritz auf der Linie abwehrte (73.).

Eine weitere Standardsituation brachte schließlich die Entscheidung. Jantscher schlug eine Freistoßflanke in den Strafraum, und „Joker“ Niangbo war per Kopf zur Stelle (87.). Damit setzte es für den Meistergruppensechsten Klagenfurt im vierten Saisonduell mit Sturm die vierte Niederlage.

Im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Ivica Osim betraten die Sturm-Profis mit T-Shirts den Rasen, die das Konterfei des Jahrhunderttrainers zeigten. Die mitgereisten „Blackies“-Fans gedachten Osims mit Sprechchören und Spruchbändern.

Stimmen zum Spiel:

Peter Pacult (Austria-Klagenfurt-Trainer): „Schade, dass die Mannschaft durch unverständliche Schiedsrichterentscheidungen nicht belohnt worden ist. Wir stehen trotz einer guten Leistung wieder ohne Punkte da. Vor dem Ausschluss von Wimmer hat es ein Foul an Timossi Andersson gegeben, vor dem Ausgleich von Sturm wurde ein Foul von Pink gepfiffen, das keines war. Wir haben mehr verdient als dieses 1:2.“

Christian Ilzer (Sturm-Graz-Trainer): „Es ist schwierig, gegen so einen unangenehmen Gegner wie Austria Klagenfurt zu spielen. Am Ende haben wir doch noch Lösungen gefunden, doch die Klagenfurter haben uns auch mit einem Mann weniger das Leben sehr schwer gemacht. Es war spielerisch von uns kein Hochgenuss, aber so wie die Klagenfurter auftreten, da hat es keine Mannschaft leicht. Was den Ausschluss betrifft, verstehe ich, dass die Austria damit hadert, aber man kann die Rote Karte schon geben.“

Admiral Bundesliga, Meistergruppe, 30. Runde

Sonntag:

Austria Klagenfurt – Sturm Graz 1:2 (0:0)

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 6.850, SR Grobelnik

Tore: 1:0 Gemicibasi (48.) 1:1 Jantscher (53.) 1:2 Niangbo (87.)

Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Gkezos, N. Wimmer, Schumacher (18./Mahrer) – Gemicibasi (88./Amanda), Moreira (88./Miesenböck) – Timossi Andersson, Greil, Jaritz (78./Cvetko) – Pink

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Ljubic, Gorenc-Stankovic, Sarkaria, Prass (53./Kronberger) – Höjlund (76./Niangbo), Jantscher (90./Lang)

Rote Karte: N. Wimmer (13./Torraub)

Gelbe Karten: Pacult (Trainer) bzw. Wüthrich, Gorenc-Stankovic

Die Besten: Greil, Timossi Andersson, Gemicibasi bzw. Gorenc-Stankovic, Jantscher, Wüthrich