Carlos Alcaraz (ESP) mit Trophäe
Reuters/Juan Medina
Tennis

Alcaraz vollendet Siegeszug in Madrid

Jungstar Carlos Alcaraz hat beim Masters-1000-Turnier von Madrid seinen Siegeszug vollendet. Der 19-jährige Spanier, der zuvor schon Landsmann Rafael Nadal und den Weltranglistenersten Novak Djokovic (SRB) bezwungen hatte, setzte sich am Sonntag im Finale klar mit 6:3 6:1 gegen den Titelverteidiger Alexander Zverev aus Deutschland durch.

Es war das erste Aufeinandertreffen der beiden Spieler. Dabei zeigte Alcaraz auf dem Sandplatz in der Caja Magica eine starke Leistung und verwandelte nach nur 62 Minuten seinen vierten Matchball gegen den Olympiasieger, der in Madrid an Nummer zwei gesetzt war. Alcaraz gehört nach seinen Siegen in dieser Form zu den Topfavoriten bei den in zwei Wochen beginnenden French Open in Paris. Zudem wird der Spanier, der erst am Donnerstag 19 Jahre jung geworden war, am Montag von Platz neun auf sechs der Weltrangliste vorrücken.

In den Runden zuvor hatte der Jungstar bereits mit spektakulären Dreisatzsiegen über Nadal und Djokovic für Aufsehen gesorgt. Der 1,85 m große Rechtshänder ist damit der jüngste Spieler, der Nadal und Djokovic beim gleichen Turnier bezwungen hat, und auch der erste überhaupt, dem das auf Sand gelungen ist.

Alexander Zverev (GER)
APA/AFP/Javier Soriano
Zverev war im Endspiel in Madrid gegen Alcaraz chancenlos

„Es fühlt sich großartig an, diese Spieler zu schlagen. Zwei der besten Spieler der Geschichte und dann Zverev, die Nummer drei Welt“, sagte Alcaraz, der am Sonntag nicht einmal einen Breakball gegen sich hatte. „Ich würde sagen, das war die beste Woche meines Lebens. Ich bin 19 Jahre alt, was, glaube ich, der Schlüssel dazu ist, dass ich lange und harte Matches hintereinander spielen kann. Ich fühle mich körperlich wunderbar.“

Alcaraz lässt Zverev keine Chance

Der spanische Shootingstar startete gut ins Match und ließ Zeverev mit seinen Stopps immer wieder ins Leere laufen. Nach dem Break zum 4:2 und 31 Minuten ging der erste Satz mit 6:3 an den Spanier. Auch im zweiten Satz machte Zverev zu viele Fehler, Alcaraz zeigte seine Klasse und ließ dem Deutschen keine Chance. Breaks zum 2:1 und 4:1 entschieden das Match, nach nur 62 Minuten verwandelte der Jungstar seinen vierten Matchball zum 6:1.

Zverev erkannte die Überlegenheit des Spaniers nach der einseitigen Partie anschließend neidlos an. „Im Moment bist du der beste Spieler auf der Welt“, sagte der Deutsche in Richtung von Alcaraz. „Es ist toll für das Tennis, dass wir so einen neuen Superstar haben, der in seiner Karriere viele Grand-Slam-Titel gewinnen wird.“ Sein unterlegenes Idol Nadal gratulierte via Instagram: „Herzlichen Glückwunsch, was für ein tolles Turnier. Ein großer Sieg.“

Für Alcaraz ist es dieses Jahr schon der vierte Titel auf der ATP-Tour. Zuvor triumphierte er bereits in Rio de Janeiro, krönte sich im April in Miami zum jüngsten Masters-Champion seit 17 Jahren und gewann auch das Turnier in Barcelona.

Alcaraz sagt für Rom ab

Am späten Sonntagabend entschied sich Alcaraz, seinen Start in der Woche darauf beim nächsten Event der Masters-1000-Kategorie in Rom abzusagen. Mit Blick auf Roland Garros wolle er kein Risiko eingehen. In der Pressekonferenz ließ sein ihm unterlegener Gegner aber auch Kritik an den Turnierorganisatoren in Madrid erkennen. „Die Ansetzung muss verbessert werden. Ich habe gestern mein Spiel um 23.00 Uhr begonnen, habe drei Sätze gespielt und war um 1.30 Uhr früh fertig“, sagte Zverev. Danach Rückkehr ins Hotel, Arbeit mit dem Physio und Essen, das habe bis 5.00 Uhr gedauert.

Die Einseitigkeit des nur 62-minütigen Finales sei ein Resultat davon. „Niemand will so ein Match sehen, auch wenn alle wollten, dass Carlos gewinnt.“ Man dürfe ihm nicht vorwerfen, dass er ein schlechtes Match gespielt habe. „Schaut euch an, was die Tage davor passiert ist, was im Hintergrund passiert. Es ist nicht sehr fair.“

ATP-1000-Turnier in Madrid

(Spanien, 6.575.560 Euro, Sandplatz)

Finale:
Carlos Alcaraz (ESP/7) Alexander Zverev (GER/2) 6:3 6:1
Halbfinale:
Carlos Alcaraz (ESP/7) Novak Djokovic (SRB/1) 6:7 (5/7) 7:5 7:6 (7/5)
Alexander Zverev (GER/2) Stefanos Tsitsipas (GRE/4) 6:4 3:6 6:2
Viertelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Hubert Hurkacz (POL/12) 6:3 6:4
Carlos Alcaraz (ESP/7) Rafael Nadal (ESP/3) 6:2 1:6 6:3
Stefanos Tsitsipas (GRE/4) Andrej Rublew (RUS/6) 6:3 2:6 6:4
Alexander Zverev (GER/2) Felix Auger-Aliassime (CAN/8) 6:3 7:5