Stuttgart’s Sasa Kalajdzic jubelt mit Konstantinos Mavropanos
AP/Michael Probst
Fußball

Kalajdzic rüttelt Stuttgart wieder wach

Das fünfte Saisontor von Sasa Kalajdzic in der deutschen Bundesliga ist ein ganz wichtiges gewesen. Durch seinen Kopfballtreffer (52.) zum 2:2-Endstand bei Meister Bayern München am Sonntag lebt die Hoffnung des VfB Stuttgart auf den direkten Klassenerhalt weiter. „Wir haben einen Schritt gemacht gegen eine mögliche Relegation in einen möglichen fixen Klassenerhalt. Wenn irgendjemand so ein Ding schaffen kann, dann wir. Denn wir sind so eine gefühlte Wundertüte“, sagte der ÖFB-Teamstürmer.

Stuttgart (Relegationsplatz 16) hat vor dem letzten Spieltag drei Punkte weniger als Hertha BSC (15.) – und dennoch die entspanntere Ausgangsposition. Die Schwaben können im finalen Dreikampf um den Klassenerhalt kommenden Samstag eigentlich nur noch gewinnen. Die Berliner, nachdem sie die vorzeitige Rettung verpasst haben, haben indes noch viel zu verlieren. Und Arminia Bielefeld als Tabellenvorletzter kann sich vermutlich noch so strecken, den drohenden Abstieg aber nur noch durch ein Wunder verhindern.

„Für uns ist das Unentschieden extrem wichtig – und es ist gerecht“, sagte Kalajdzic. Sein Team braucht zum Abschluss einen Heimsieg gegen Köln und eine Niederlage von Hertha BSC bei Borussia Dortmund. Stuttgart hat aktuell das um 14 Treffer bessere Torverhältnis, das bei Punktegleichheit den Ausschlag zugunsten der Schwaben geben würde. Die eigene Aufgabe will sein Team am Samstag (15.30 Uhr) in jedem Fall erfüllen. „Wir werden 60.000 Leute im Stadion haben. Die werden uns nach vorne peitschen“, war sich der 24-Jährige sicher.

Stuttgart kann im Finish nur gewinnen

Sollte es eine Niederlage setzen, müssten die Stuttgarter auch noch nach hinten blicken. Arminia Bielefeld ist drei Zähler dahinter Vorletzter und empfängt zum Abschluss RB Leipzig. Stuttgart hat gegenüber Bielefeld aktuell auch ein Plus von sieben Toren. Es müsste also schon sehr viel schiefgehen, dass es noch zu einem direkten Abstieg von Kalajdzic und Co. kommen würde. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. So bleibt jetzt alles offen“, sagte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo.

Der VfB kann die Rechenspiele jedenfalls deutlich gelassener an als vor wenigen Tagen, konzentriert sich dabei aber vor allem auf sich selbst. „Wenn wir drei Punkte holen, muss Hertha auch punkten gegen Dortmund“, sagte Trainer Pellegrino Matarazzo. Wenn man gegen Köln punkte, brauche man zudem „nicht nach hinten zu schauen“. Bevor der Blick auf Hertha gehe, müsse man erst einmal die eigenen „Hausaufgaben machen“, betonte Sportdirektor Sven Mislintat. Der frühere Dortmunder Chefscout glaubt aber auch fest an Schützenhilfe seines Ex-Clubs.

Magath stellt sich auf Relegation ein

„Ich bin mir sehr sicher, dass die Dortmunder das ernst nehmen werden“, sagte Mislintat und ergänzte scherzhaft mit Blick auf seine BVB-Vergangenheit: „Ich hoffe nicht, dass noch Drähte glühen müssen.“ Dortmunds Spieler seien „absolute Sportsleute“, so der 49-Jährige: „Sie werden alles geben und versuchen, das letzte Spiel vor eigenem Publikum zu gewinnen. Da mache ich mir keine Sorgen.“ Zumal der BVB nach seiner Derbyniederlage gegen Bochum (3:4) im vergangenen Heimspiel auf Wiedergutmachung aus sein dürfte.

Hertha-Trainer Felix Magath scheint seiner Mannschaft beim Vizemeister jedenfalls nicht viel zuzutrauen. „Ich habe keine Ahnung, wie Sie Fußball beurteilen. Wir spielen gegen den Tabellenzweiten, wir sind Tabellen-15.“, raunzte der 68-Jährige unlängst einen Fragesteller an. „Als Profi, für den ich mich halte, bereite ich mich auf den schlechtesten Fall vor.“ Heißt seit Samstagabend: die Relegation. Die Relegationsspiele sind am 19. und 23. Mai angesetzt, Gegner ist dabei der Tabellendritte der 2. Liga, also Werder Bremen, Hamburger SV oder Darmstadt.

Deutsche Bundesliga, 33. Runde

Sonntag:

Frankfurt – Mönchengladbach 1:1 (0:1)

Tore: Paciencia (66.) bzw. Plea (4.)

Frankfurt: Ilsanker bis 65. Minute, ohne Hinteregger (verletzt)

Mönchengladbach: Lainer spielte durch

Bayern München – Stuttgart 2:2 (2:1)

Tore: Mavropanos (35./Eigentor), Müller (44.) bzw. Tomas (8.), Kalajdzic (52.)

Bayern: Sabitzer ab 86. Minute

Stuttgart: Kalajdzic bis 79. Minute

Leipzig – Augsburg 4:0 (1:0)

Tore: Silva (40.), Nkunku (48., 57.), Forsberg (64./Elfmeter)

Leipzig: Laimer bis 71. Minute

Augsburg: Gregoritsch bis 57. Minute

Samstag:

Freiburg – Union Berlin 1:4 (0:3)

Tore: Höler (62.) bzw. Prömel (11.), Trimmel (30.), Becker (41.), Schäfer (90.)

Freiburg: Lienhart spielte durch

Union: Trimmel spielte durch

Hoffenheim – Leverkusen 2:4 (2:1)

Tore: Rutter (22.), Baumgartner (36.) bzw. Schick (34., 76.), Diaby (73.), Alario (91.)

Hoffenheim: Posch spielte durch, Baumgartner bis 69. Minute, ohne Grillitsch (verletzt)

Leverkusen: Baumgartlinger ab 84. Minute

Fürth – Dortmund 1:3 (0:1)

Tor: Ngankam (70.) bzw. Brandt (26., 72.), Passlack (77.)

Köln – Wolfsburg 0:1 (0:1)

Tor: Gerhardt (43.)

Köln: Kainz bis 81. Minute, Ljubicic ab 62. Minute, Schaub ab 81. Minute

Wolfsburg: Pervan und Schlager spielten durch

Hertha BSC – Mainz 1:2 (1:1)

Tore: Selke (45.+5/Elfmeter) bzw. Widmer (25.), Bell (81.)

Mainz: Onisiwo spielte durch, Stöger auf der Bank

Freitag:

Bochum – Bielefeld 2:1 (1:1)

Tore: Polter (22.), Bello (89./Eigentor) bzw. Nilsson (35.)

Bielefeld: Prietl und Wimmer spielten durch, Schöpf bis 84. Minute

Tabelle: