Der österreichische Tennisspieler Dominic Thiem
GEPA/ZUMA Press/LaPresse/Alfredo Falcone
Tennis

Thiem klammert sich an leichte Fortschritte

Dominic Thiem tut sich weiter schwer, auf der Tour wieder Fuß zu fassen. Der 17-fache ATP-Turniersieger, vierfache Major-Finalist und US-Open-Gewinner von 2020 hat bei seiner fünften Auftaktniederlage nach der langen Auszeit wegen seiner Handgelenksverletzung am Montag in Rom aber immerhin Teilerfolge verzeichnet.

„Es war okay das Match. Es war bei Weitem nicht schlecht, auch wenn man sich die Statistiken anschaut und sie mit den letzten Matches vergleicht, sind sie viel besser gewesen“, erklärte Thiem nach dem 4:6 6:7 (5/7) gegen den Italiener Fabio Fognini. Der Gewinnprozentanteil nach dem ersten und nach dem zweiten Aufschlag, die Returns, all das sei „echt in Ordnung“ gewesen.

„Ich habe immer mehr Spaß gehabt im Vergleich zu den letzten Wochen, einfach weil alles immer besser funktioniert“, sagte der 28-jährige Niederösterreicher. „Es ist langsam so, dass ich mich besser bewege, dass ich die Bälle wieder rauslaufe, dass ich die Vorhand wieder durchziehe, dass ich Winner mit der Vorhand spiele – langsam beginnen die Dinge wieder zu funktionieren, die Spaß machen.“ So wie davor bei den Niederlagen in Belgrad und Estoril mache ihm Tennis keinen Spaß. „Wenn man nur irgendwie schaut, dass der Ball reingeht“, präzisierte Thiem.

Thiems Durststrecke geht weiter

Auch im fünften Anlauf hat es für Dominic Thiem nicht mit einem Sieg bei seinen Comeback-Versuchen geklappt. In Rom musste sich Thiem Fabio Fognini in zwei Sätzen geschlagen geben. Dabei zeigte er aber seine bisher beste Vorstellung.

Teilweise würden ihm noch Fehler passieren, die auf diesem Level nicht passieren dürften. „Im Tiebreak, wenn es enger wird, wenn ich ein bisschen die Lockerheit verliere, dann beginnt die Vorhand noch zu sehr zu streuen. Aber das muss ich akzeptieren.“ Thiem hatte schon vor Wochen von sich und wohl auch seinen Fans Geduld eingefordert. „Es ist natürlich richtig bitter: eine weitere Erstrundenniederlage und das Turnier wieder am Montag zu verlassen. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als positiv in die nächste Woche zu gehen.“

Mit Vorsprung spielt es sich leichter

Was Thiem bisher fehlt? „Ich muss ein Match beginnen, in dem ich vorneweg spiele, in dem mir das erste Break gelingt und ich den ersten Satz gewinne. Dann schaut die Sache auch anders aus.“ Bei seinen bisherigen Auftritten sei er die meiste Zeit hinterhergelaufen. „Heute hätte ich den zweiten Satz eh fast gedreht“, sagte Thiem, der gegen Fognini einen Matchball abgewehrt und sich ins Tiebreak gekämpft hatte. Das Gefühl, mit dem er aus Rom abreiste, war daher besser als jenes nach der Niederlage gegen Andy Murray in der Vorwoche in Madrid.

Der österreichische Tennisspieler Dominic Thiem
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Thiem blickt den nächsten Wochen zuversichtlich entgegen

Es sei nun aber einmal der „harte Weg“, für den er sich entschieden habe. „Ich hätte auch sagen können, dass ich noch voll trainiere oder bei kleineren Turnieren beginne. Aber ich glaube auch, dass das der Weg ist, auf dem ich mich am schnellsten verbessere und am schnellsten an das Level anschließe.“

„Ich brauche Matches“

Die nächste Station für Thiem und gleichzeitig die Generalprobe für die French Open in Paris ist das ATP-250-Turnier in Genf. „Ich brauche Matches, ich brauche auch Trainings mit den Topspielern, die bekomme ich in Genf.“

Bezüglich Paris macht sich Thiem keine Illusionen: „Es ist nicht so wie in den letzten Jahren, dass ich in Roland Garros einer der Topfavoriten bin. Ich wäre heilfroh, wenn ich ein, zwei Runden gewinnen würde.“ Aber allzu weit weg sieht er sich auch nicht. „Es fehlt überall noch ein bisschen was. Wenn ich das aufholen kann, passt es eh wieder. Ich muss mir Zeit geben.“