Robert Lewandowski (Bayern)
Reuters/Andreas Gebert
Fußball

Lewandowski steht vor Absprung

Weltfußballer Robert Lewandowski will den deutschen Fußballrekordmeister Bayern München wohl unbedingt schon in diesem Sommer verlassen. Wie der „Kicker“ berichtet, soll der polnische Stürmerstar die Führungsriege nicht nur darüber unterrichtet haben, dass er seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, sondern schon nach der am Samstag beendeten Saison weg will. Der FC Barcelona scheint hoch im Kurs zu stehen.

Spanischen Berichten zufolge soll der katalanische Club dem 33-Jährigen einen Dreijahresvertrag angeboten haben. Der finanziell schwer angeschlagene Verein nahm am Donnerstagabend 20 Millionen Euro für den Verkauf von Philippe Coutinho an Aston Villa ein. Weiteres Geld könnte kommen, wenn Manchester United Frenkie de Jong aus Barcelona holen würde. Doch eine Verpflichtung Lewandowskis wäre kostspielig, nicht nur wegen der Laufzeit und des Gehaltes.

Auch eine Ablösesumme für die Bayern wäre fällig, im Raum stehen rund 40 Millionen Euro. Um teure Transfers bezahlen und vor allem, um die Ligaregeln für die Gesamtsumme der Gehälter einhalten zu können, müsste Barcelona also mehrere Spieler verkaufen. „Die Tür ist offen“, titelte die Sportzeitung „Mundo Deportivo“ optimistisch.

Die „Bild“ hatte am Donnerstag berichtet, dass Lewandowski seinen Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern will. In der vergangenen Woche habe der Weltfußballer den Bayern-Bossen mitgeteilt, „seinen noch ein Jahr laufenden Vertrag in München NICHT zu verlängern“. Lewandowski kam 2014 aus Dortmund und wurde seither immer Meister, gewann 2020 nicht nur die Champions League, sondern auch die anderen fünf in dieser Saison möglichen Titel mit den Bayern. In der Saison 2020/21 stellte er mit 41 Ligatoren einen neuen Rekord auf.

Lewandowski soll unzufrieden sein

Eine erste Gesprächsrunde zwischen dem deutschen Rekordmeister und Lewandowskis Berater Pini Zahavi, an dem sich die Bayern schon im Vorjahr beim ablösefreien Transfer von ÖFB-Star David Alaba zu Real Madrid die Zähne ausgebissen haben, gab es im April. Aber nach Informationen von „Sport1“ sollen die Bayern Lewandowski bis heute kein unterschriftsreifes Vertragsangebot vorgelegt haben. Ein neuer Einjahresvertrag wie für Thomas Müller wäre für den Starstürmer inakzeptabel. Zudem wolle er nach neun Jahren in München noch einmal woanders spielen und soll seit geraumer Zeit unzufrieden mit der Situation in München sein. Offizielle Angaben gab es dazu nicht.

Bayern-Coach Julian Nagelsmann mit Robert Lewandowski
Reuters/Kai Pfaffenbach
Die Zeichen stehen auf Abschied: Bayern-Trainer Nagelsmann muss wohl ohne Lewandowski auskommen

Auch der Fakt, dass sich die Bayern bis zum Schluss um einen Transfer von Erling Haaland (wechselt zu Manchester City) bemüht haben sollen, soll dem Ausnahmestürmer nicht geschmeckt haben. „Real Madrid und Manchester City waren sehr aktiv. In der Endphase haben aber auch die Bayern genauso verzweifelt versucht, Haaland zu verpflichten“, sagte Haaland-Kenner Jan-Aage Fjörtoft.

Bayern schließt vorzeitigen Abschied noch aus

2023 könnte Lewandowski ablösefrei gehen. Sportvorstand Hasan Salihamidzic schloss einen vorzeitigen Abschied des Angreifers in diesem Sommer aber bisher aus. „Er hat einen Vertrag bis 30. Juni 2023“, sagte der Bayern-Sportvorstand und ergänzte: „Jetzt haben wir Zeit, darüber zu reden, was nach dem 30. Juni 2023 ist.“

Mit Blick auf die gesunkenen Einnahmen des Rekordmeisters in der Coronavirus-Pandemie ist der Spielraum der Münchner eingeschränkt. „Wir haben nicht unendlich viel Geld“, sagte Salihamidzic. Beim möglichen Lewandowski-Deal dürfte aber neben der Ablösesumme auch die Nachfolgersuche entscheidend sein. Spekuliert wurde unter anderem schon über Sebastien Haller von Ajax Amsterdam, Leverkusens Patrik Schick und Darwin Nunez von Benfica Lissabon.

Nagelsmann äußert sich zurückhaltend

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann äußerte sich am Freitag zurückhaltend. „Die Haltung vom Club, meine Haltung zu Robert ist bekannt, die vertragliche Situation ist bekannt. Über alle anderen Themen, die in Gesprächen stattfinden, gebe ich keine Auskunft, sondern das sind Dinge, die ihr ihn und auch Hasan (Salihamidzic, Anm.) fragen könnt.“ Lewandowski habe „sehr gut trainiert“ und sei „sehr engagiert“ gewesen. Der Torschützenkönig werde gegen Wolfsburg wie gewohnt in der Startelf stehen. „Er ist ganz normal in meinen Planungen drin. Ich habe mit ihm einen guten Austausch.“

Deutsche Bundesliga, 34. und letzte Runde

Samstag, 14. Mai:
Wolfsburg Bayern München 2:2
Dortmund Hertha BSC 2:1
Leverkusen Freiburg 2:1
Bielefeld Leipzig 1:1
Union Berlin Bochum 3:2
Stuttgart Köln 2:1
Mönchengladbach Hoffenheim 5:1
Mainz Frankfurt 2:2
Augsburg Fürth 2:1

Tabelle: