Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer
APA/Erwin Scheriau
Bundesliga

Rapid trifft mit Sorgen auf Salzburg

Vor dem Heimspiel in der Admiral Bundesliga am Sonntag gegen Red Bull Salzburg spricht wenig für Rapid. Die Hütteldorfer sind seit vier Runden sieglos, haben seit elf Ligaduellen gegen die „Bullen“ nicht gewonnen und werden von großen Personalsorgen geplagt. Zumindest elf Spieler fallen aus. Für Rapid geht es allerdings um die Verteidigung des dritten Ranges, der fix zur Teilnahme an einer europäischen Gruppenphase berechtigt. Hauptkonkurrent Austria gastiert in Klagenfurt. Pellets WAC kämpft bei Puntigamer Sturm Graz ebenfalls um wichtigen Punktezuwachs.

Bei Rapid fehlen Niklas Hedl, Maximilian Hofmann und Bernhard Zimmermann aufgrund von Sperren. Zudem ist Filip Stojkovic laut Trainer Ferdinand Feldhofer „mehr als fraglich“. Der Außenverteidiger erlitt in der letzten Woche im Derby eine Verletzung im Rückenbereich. Auch Dejan Petrovic steht wegen eines Kreuzbandrisses nicht zur Verfügung. Die Mannschaft für Sonntag zusammenzustellen, gleiche einer „täglichen Bastelstunde“, erzählte Feldhofer und sprach noch von weiteren, nicht namentlich erwähnten angeschlagenen Spielern.

„Die Vorzeichen sind nicht gut“, gestand der Rapid-Coach, „aber mit unseren Fans im Rücken wollen wir ein super Spiel machen und Punkte sammeln“. Von seinen Spielern fordere Feldhofer Leidenschaft und Engagement. „Ohne diese Tugenden haben wir keine Chance.“ Nur aufs Zerstören werde man den Matchplan nicht anlegen. „Das liegt nicht in unserer DNA“, sagte Feldhofer.

Bundesliga, 31. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Rapid – Salzburg

Wien, Allianz Stadion, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Gartler – Schick, Aiwu, K. Wimmer, Moormann – Ljubicic, M. Oswald – Demir, Knasmüllner, Arase – Grüll

Salzburg: Mantl – Kristensen, Solet, Wöber, Ulmer – N. Seiwald, Camara, Aaronson, Sucic – Sesko, Adeyemi

Rang drei soll gehalten werden

Seine Mannschaft hat im Rennen um den wichtigen Endrang drei zwei Runden vor dem Ende der Meistergruppe zwei Punkte Vorsprung auf die Austria. Während es für Rapid nach dem Salzburg-Match zum Abschluss auswärts gegen den WAC geht, haben die Violetten mit Austria Klagenfurt (auswärts) und Sturm Graz (heim) das vermeintlich leichtere Restprogramm. „Wir wollen den dritten Platz bis ins Ziel behalten. Die Ausgangslage ist sehr spannend, aber wir haben noch immer eine sehr gute Ausgangsposition und unser Schicksal in der eigenen Hand“, erklärte Feldhofer.

Das könnte sich am Sonntag ändern, denn alles andere als der siebente „Bullen“-Sieg gegen Rapid in Folge wäre eine Überraschung. „Die Favoritenrolle ist noch mehr bei Salzburg als sonst, doch der Favorit gewinnt nicht immer“, meinte Feldhofer.

Dass es die Salzburger nach dem bereits fixierten Double etwas ruhiger angehen könnten, ist für den 42-Jährigen kein Thema. „Es ist kein Geheimnis, dass die Salzburger gegen uns noch ein Alzerl mehr motiviert sind.“ Trotzdem gab es bei den vergangenen beiden Kräftemessen „nur“ zwei 1:2-Niederlagen für Rapid, zuletzt kassierte man das entscheidende Tor erst in der 94. Minute. „Es wird immer knapper. Auch wenn uns gar keiner mehr auf der Rechnung hat – vielleicht funktioniert es am Sonntag“, so Feldhofer.

Salzburg will Saison mit Rekord abrunden

Salzburg-Coach Matthias Jaissle möchte einen Punkteverlust unbedingt vermeiden. „An unseren Zielen hat sich nichts geändert: Wir wollen die letzten Partien gewinnen und diese außergewöhnliche Saison so abrunden. Das ist unsere Motivation. Die Rekorde wären ein schönes Nebenprodukt.“ Sollten die „Bullen“ die letzten beiden Matches für sich entscheiden, hätten sie mit 26 Erfolgen den Siegesrekord der Wiener Austria aus der Saison 1985/86 eingestellt. Damals wurden allerdings 36 Runden und damit vier mehr als jetzt ausgetragen.

Die Hütteldorfer werden den Salzburgern jedoch das Leben schwer machen, vermutete Jaissle. „Für Rapid geht es um sehr viel – entsprechend werden sie auch auftreten. Da werden wir von der ersten Minute an gefordert sein“, warnte der Deutsche.

Für Austria zählt nur Sieg in Klagenfurt

Auch für die Austria geht es im Kampf um Endrang drei um eine vorentscheidende Weichenstellung. Die „Veilchen“ benötigen in der vorletzten Runde wohl einen Auswärtssieg gegen Austria Klagenfurt, um voll im Rennen um jene Platzierung zu bleiben, die eine Millioneneinnahme garantiert. Austria-Coach Manfred Schmid ist sich der Ausgangsposition bewusst. „Einen großen Sprung werden wir nur mit drei Punkten schaffen. Unser klares Ziel ist ein Sieg in Klagenfurt: Dann haben wir ein großes Endspiel vor uns“, sagte der Wiener.

Bundesliga, 31. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Klagenfurt – Austria

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Gkezos, Mahrer, Schumacher – Gemicibasi, Moreira – Timossi Andersson, Greil, Jaritz – Pink

Austria: Pentz – Martins, Mühl, Galvao, Suttner – Braunöder, Martel – Jukic, Grünwald, Fischer – Djuricin

Die Austria ist bereits seit sieben Runden sieglos, was Schmid aber keine allzu großen Sorgen bereitet. „Auch wenn die Ergebnisse nicht immer nach Wunsch waren, bin ich mit der Form meiner Mannschaft zufrieden. Bis auf das Auswärtsspiel in Salzburg waren die Leistungen in den Spielen der letzten Wochen sehr o. k., teilweise sogar sehr gut. Daran möchten wir jetzt gegen Klagenfurt anschließen.“

„Wir brauchen eine gute Balance“

Die bisherigen drei Saisonduelle mit den Klagenfurtern endeten allesamt unentschieden. „Das zeigt, dass das Spiel in Klagenfurt keine leichte Aufgabe wird. Jede Mannschaft in der Liga tut sich gegen die Kärntner schwer, weil sie sehr gut verteidigen. Wir brauchen eine gute Balance, Lösungen in der Offensive und Effizienz. Gleichzeitig wird es wichtig sein, in der Restverteidigung hellwach zu sein, weil Austria Klagenfurt im Umschaltspiel gefährlich ist“, warnte Schmid.

Der 51-Jährige kann auf den von einer Gelbsperre zurückkommenden Eric Martel zählen, dafür sind die angeschlagenen Galvao und Marco Djuricin fraglich. Bei den Klagenfurtern fehlt der gesperrte Nicolas Wimmer, ansonsten halten sich die Personalsorgen von Trainer Peter Pacult in Grenzen. Auch deshalb strahlte der Wiener Zuversicht aus. „Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen“, meinte Pacult.

Rapid interessiert Pacult nicht

Seinem Club fehlen als Sechstem drei Punkte auf den von der Austria gehaltenen vierten Platz, der auf jeden Fall einen Europacup-Startplatz bedeutet. „Wir haben immer noch die Möglichkeit, einen großen Wurf zu schaffen“, sagte Pacult. Vor der Austria hat der 62-Jährige Respekt. „Sie sind gemeinsam mit uns das Überraschungsteam der Saison. Vor der Saison hätte keiner mit uns beiden im oberen Play-off gerechnet.“

Den krönenden Abschluss der Austria könnte Pacult mit einem Klagenfurt-Sieg zunichtemachen – und damit gleichzeitig seinem Ex-Club Rapid Schützenhilfe leisten. „Aber das interessiert mich überhaupt nicht. Es geht nur darum, was wir machen“, betonte der bisher letzte Meistertrainer der Hütteldorfer.

Wolfsberg bei Sturm unter Druck

Im dritten Spiel der Meistergruppe kann Sturm Graz vor vollem Haus befreit aufspielen, für den gastierenden WAC hingegen steht viel auf dem Spiel. Nach einem schwachen Frühjahr wackeln Platz vier und damit das fixe Europacup-Ticket. Selbst Platz fünf könnte man noch verlieren. Trainer Robert Dutt übte sich wie gewohnt in Zurückhaltung: „Irgendeine Form des Drucks ist immer da.“

Bundesliga, 31. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Sturm Graz – WAC

Graz, Merkur Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Gorenc-Stakovic – Ljubic, Sarkaria, Prass – Höjlund, Jantscher

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Veratschnig, Leitgeb, Taferner – Liendl – Röcher, Baribo

Bei einem Sieg und gleichzeitigem Punkteverlust der Klagenfurter wären zumindest Platz fünf und damit die Teilnahme am Europacup-Play-off gesichert, selbst Platz drei ist zwei Runden vor Schluss noch in Reichweite. Allerdings kassierten die Kärntner sechs Niederlagen in den bisherigen acht Spielen der Meistergruppe, zuletzt ein 0:4 in Salzburg. Nach der Punkteteilung gleichauf mit Sturm muss man nun noch zittern.

Ilzer verlangt Spiel „am Limit“

Sturm fiebert unterdessen einer Art Abschlussparty mit rund 16.000 Zuschauern entgegen. „Das letzte Heimspiel vor vollem Haus ist schon eine besondere Sache. Das ist die Bestätigung der guten Saison“, sagte Coach Christian Ilzer. Der Steirer hat noch nicht genug. „Es gilt noch weiter zu ernten, wir wollen Siege auch in den letzten beiden Partien“, betonte der 44-Jährige. „Ich spüre im Training noch Hunger, Gier und die Anspannung. Ich will, dass jeder ans Limit geht.“

Der Gegner habe derzeit zwar „nicht die Überserie“, verfüge aber über einen klaren Spielstil. „Sie sind im letzten Drittel sehr stark und haben viele schön herausgespielte Tore erzielt. Das ist eine absolute Topmannschaft, aktiv und mit einzelnen guten Schlüsselspielern“, charakterisierte Ilzer. Große Rotation sei für ihn kein Thema. „Die Formation wird einlaufen, die an diesem Tag die beste ist“, so Ilzer.