Adi Hütter
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Fußball

Hütter nimmt bei Mönchengladbach Hut

Die Zeit von Adi Hütter als Trainer von Borussia Mönchengladbach ist nach nur einer enttäuschenden Saison vorbei. Unmittelbar nach dem abschließenden 5:1-Kantersieg der „Fohlen“ gegen Hoffenheim gab der Vorarlberger das Ende seiner Tätigkeit bekannt. Er und der Verein würden „in beiderseitigem Einvernehmen getrennte Wege gehen“, so Hütter.

Hütter hatte beim TV-Interview nach dem klaren Sieg zum Saisonabschluss seinen Abschied von Mönchengladbach bekanntgegeben. „Ich möchte alle Spekulationen beiseite schieben. Nach vielen intensiven, guten, inhaltlich respektvollen Gesprächen sind wir im beiderseitigen Einvernehmen zu der Lösung gekommen, dass wir getrennte Wege gehen. Das war heute hier mein letztes Spiel bei Borussia Mönchengladbach“, sagte der 52-Jährige.

Kurz nach dem nunmehrigen Ex-Trainer bestätigte auch Borussia Mönchengladbach die Trennung von dem Österreicher, der vergangenen Sommer von Eintracht Frankfurt zur Borussia gewechselt war. Die Entscheidung sei das Ergebnis der in den letzten Wochen und Tagen geführten Gespräche und Analysen der abgelaufenen Saison, so die Gladbacher Verantwortlichen, nachdem der Club die Meisterschaft nur auf dem enttäuschenden zehnten Platz und damit weit außerhalb der Europacup-Plätze beendet hatte.

„Das ist kein einfacher Tag“

Hütter berichtete von „vielen intensiven, guten und inhaltlich respektvollen Gesprächen“, die zu der Entscheidung geführt hätten. Der Abschied falle ihm nicht leicht. „Es ist auf der einen Seite sehr schade, weil ich mich sehr wohlgefühlt habe, aber wir haben sportlich nicht das gebracht, was wir uns alle vorgestellt haben. Deswegen ist sehr viel Wehmut dabei“, sagte der 52-Jährige. Beim Pressetermin verriet Hütter, dass die Entscheidung bereits am Freitag gefallen sei. „Das ist kein einfacher Tag. Die Entscheidung ist zu akzeptieren. Ich möchte niemandem im Wege stehen.“

„Wir sind übereinstimmend der Meinung, dass diese Entscheidung für beide Seiten richtig ist“, wurde Sportdirektor Roland Virkus in einer Mitteilung zitiert. Auch die beiden Assistenztrainer Hütters, Christian Peintinger und Armin Reutershahn, werden nicht mehr für Gladbach tätig sein. „Unsere Aufgabe ist es nun, die Schlüsse aus der Aufarbeitung der Saison zu ziehen und die entsprechenden Maßnahmen in die Wege zu leiten, um Ende Juni in einer neuen Konstellation in die Vorbereitung auf die neue Saison zu gehen“, sagte Virkus, der im Jänner Max Eberl nachgefolgt war.

Schwerer Stand von Beginn an

Damit haben die Gladbacher nun nach Eberl auch den von ihm geholten Chefcoach verloren. Für Hütter hatte der Club vergangenes Jahr 7,5 Millionen Euro Ablöse an Eintracht Frankfurt bezahlt. Hütter hatte von Beginn an einen schweren Stand in Mönchengladbach und nach dem Eberl-Abschied auch seinen Mentor im Club eingebüßt.

Zuletzt soll das Verhältnis des Österreichers, der als Trainer mit Red Bull Salzburg österreichischer und mit den Young Boys Bern Schweizer Meister geworden war, zur Mannschaft stark belastet gewesen sein. Seine Mannschaft hatte Hütter erst nach dem Spiel in der Kabine über die Entscheidung informiert. Es habe Standing Ovations gegeben. „Das war ein sehr emotionaler Moment, der sehr unter die Haut geht“, sagte der Trainer.