Lewis Hamilton im Mercedes
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Formel 1

Mercedes hofft auf Fortschritt in Barcelona

Vom Formel-1-Debüt in Miami geht es für die Königsklasse des Motorsports am kommenden Wochenende zurück nach Europa. Dann wird auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Montmelo der Große Preis von Spanien ausgetragen. Als WM-Führender geht Ferraris Charles Leclerc (104 Punkte) am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF1) in das sechste Saisonrennen. Red-Bull-Ass Max Verstappen (85) ist ihm dicht auf den Fersen. Bei Mercedes hofft Teamchef Toto Wolff auf „einen weiteren Schritt nach vorne“.

Denn in Miami ließen die Silberpfeile abschnittsweise erkennen, was offenbar irgendwo verborgen im W13 schlummert. Im Freitagstraining überraschte George Russell – nicht zuletzt die Mercedes-Mannschaft selbst – mit der Bestzeit. Nach dem dritten Training und dem Qualifying machte sich dann aber wieder Ernüchterung breit. Im Rennen hatten Russell und Lewis Hamilton das drittschnellste Auto und konnten in die Entscheidung um die Podestplätze nicht eingreifen. Russell belegte unmittelbar vor seinem englischen Landsmann Hamilton den fünften Platz.

„Im Freitagstraining hat das Auto Ansätze seines wahren Potenzials durchblitzen lassen“, sagte der Wiener Wolff in einer Aussendung des Rennstalls. „Mit dem drittschnellsten Auto im Feld haben wir in Miami die für uns maximal mögliche Punkteausbeute herausgeholt.“ Ein Funken Licht am Ende des Tunnels – dennoch befindet sich Mercedes weiter in einem Wettlauf mit der Zeit. Davon, die Performance regelmäßig aus dem Auto zu extrahieren, ist man noch weit entfernt. Die Situation ist wirr und undurchsichtig.

Richtung wird klarer

Immerhin erste Antworten und Hinweise, „in welche Richtung wir gehen müssen“, seien vorhanden. „In den Fabriken wurde hart gearbeitet, um die Daten aus Miami zu analysieren und sie in Verbesserungen für Barcelona umzusetzen“, meinte Wolff. „Entsprechend sind wir zuversichtlich, dass wir einen weiteren Schritt nach vorne machen werden.“

Je länger die Konfusion anhält, desto schlechter stehen die Chancen des Teams, in den WM-Kampf noch einzugreifen. Allerdings sind noch 18 Rennen in der heurigen Saison zu fahren, wie auch Wolff weiß. „Wenn die Formel-1-Saison ein Basketballspiel wäre, würde Barcelona erst das Ende des ersten Viertels darstellen. Wir wissen also, dass noch viel Zeit im Spiel verbleibt, sobald wir die gewonnenen Erkenntnisse in Performance auf der Rennstrecke umsetzen können“, betonte der 50-Jährige.

Mercedes Chef Toto Wolff
Reuters/Andrej Isakovic
Obwohl das Team um Toto Wolff das bestmögliche Ergebnis in Miami erzielte, geht die Suche nach dem vollen Potenzial weiter

Sechs Siege in Montmelo

Hamilton ist gemeinsam mit dem zweiten Rekordweltmeister Michael Schumacher Rekordsieger auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Beide errangen je sechs Siege in Montmelo. Den letzten feierte der Brite erst im Vorjahr. Bei den Polepositions liegt Schumacher mit sieben Poles vor Hamilton mit sechs an der Spitze. Der ORF überträgt die Jagd nach der diesjährigen Pole am Samstag ab 16.00 Uhr. Das erste Training ist bereits am Freitag ab 13.50 Uhr live in ORF1 zu sehen.