Gabriel Jesus (ManCity)
APA/AFP/Oli Scarff
Fußball

Herzschlagfinale um Titel in England

Das Herzschlagfinale um den Titel in der Premier League wird am Sonntag im Nordwesten von England im Fernduell zwischen Spitzenreiter Manchester City und Verfolger Liverpool entschieden. Nur 50 Kilometer liegen die Stadien der beiden Titelkandidaten auseinander, wo die Meisterparty steigt, entscheidet sich erst am letzten Spieltag. City hätte mit einem Heimsieg gegen Aston Villa den vierten Titel in fünf Jahren, den insgesamt achten sicher. Liverpool, einen Zähler dahinter, muss daheim in jedem Fall Wolverhampton schlagen.

Für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp ist noch das historische Quadrupel möglich. Die Titel in Premier League, FA-Cup, Ligacup und Champions League hat noch kein Team jemals in ein und derselben Saison geholt. Die „Reds“ sind bereits zweifacher Cupgewinner und treffen im Champions-League-Finale am 28. Mai in Paris auf Real Madrid. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in der letzten Runde der Meisterschaft noch zum Umsturz an der Spitze kommt, ist jedoch relativ gering.

Manchester hat elf der jüngsten 13 Heimspiele für sich entscheiden, Aston Villa hat seit 2013 nicht mehr gegen City in der Liga gewonnen. Auch Liverpool ist gegen die „Wolves“ zwar haushoher Favorit, rentieren würde sich jedoch nur ein Ausrutscher von City. Bei einem – höchst unwahrscheinlichen – hohen Sieg von Aston Villa könnte Liverpool auch ein Remis reichen.

Jürgen Klopp
Reuters/Ian Walton
Für Klopp und Liverpool wartet nach dem Finale um den Meistertitel auch noch das Champions-League-Endspiel

Bei den „Citizens“ gab man sich siegessicher. Trainer Josep Guardiola sagte, sein Team würde die Partie wie ein „normales Premier-League-Spiel“ angehen. „Aufgeregt, nervös? Keineswegs“, entgegnete der Spanier am Freitag Journalisten. „Falls wir ein Tor bekommen oder straucheln, dann müssen wir es noch einmal probieren und einfach weitermachen. Das ist der beste Weg, sich auf diese Situation vorzubereiten. Und nicht denken, was passiert, wenn wir verlieren.“ Die nationale Meisterschaft wäre für Guardiola im Vergleich mit der Champions League der größere Erfolg, fügte er hinzu. Einen Titel über 38 Spiele hinweg zu gewinnen, sei „schwieriger“ zu realisieren.

Klopp will Rhythmus im Team hochhalten

Für Liverpool-Coach Klopp würde die Saison deshalb auch mit dem Vizemeistertitel als glatter Erfolg durchgehen. „Es war hart, aber auch großartig und eine Freude, diese Saison mitzuerleben. Dieses Team ist außergewöhnlich. Wir haben so viele Gründe zum Feiern“, sagte der Deutsche am Freitag. In Hinblick auf das Champions-League-Finale hielt er fest, dass er bei seinen angeschlagenen Spielern kein Risiko eingehen werde.

Dazu zählen Mohamed Salah, der sich mit Tottenhams Son Heung-min um die Torjägerkrone duelliert, Virgil van Dijk, Fabinho und Joe Gomez. „Meine Optimallösung wäre, dass sie am Wochenende für den Rhythmus alle spielen können oder zumindest auf der Bank sitzen können. Aber wenn nicht, dann nehmen wir es auch so.“

Ralf Rangnick
Reuters/Phil Noble
Neo-ÖFB-Teamchef Rangnick steht in London gegen Crystal Palace letztmals als United-Coach an der Seitenlinie

Auf dem Spielplan steht auch das letzte Spiel von Neo-ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick als Coach von Manchester United. Die „Red Devils“ gastieren bei Crystal Palace in London und könnten im schlimmsten Fall noch aus den Europa-League-Plätzen fliegen. Aktuell liegt United auf Platz sechs, West Ham hat als Siebenter zwei Punkte Rückstand. Der Premier-League-Siebente startet im Sommer im Play-off zur Conference League.

Englische Premier League, 38. und letzte Runde

Sonntag, 22. Mai:
Manchester City Aston Villa 3:2
Liverpool Wolverhampton 3:1
Chelsea Watford * 2:1
Arsenal Everton 5:1
Norwich Tottenham 0:5
Crystal Palace Manchester United 1:0
Brighton & Hove West Ham 3:1
Brentford Leeds 1:2
Burnley Newcastle 1:2
Leicester Southampton 4:1
* mit Bachmann

Tabelle: