Charles Leclerc (Ferrari)
AP/Manu Fernandez
Formel 1

Perfekter Freitag für WM-Leader Leclerc

Formel-1-Spitzenreiter Charles Leclerc ist dank technischer Neuerungen und einer tadellosen fahrerischen Vorstellung ein perfekter Auftakt in den Grand Prix von Spanien (Sonntag, 15.00 Uhr, live in ORF 1 und im Livestream) gelungen. Der 24-Jährige aus Monaco fuhr am Freitag in seinem überholten Ferrari in 1:19,670 Minuten die schnellste Trainingszeit und verdrängte die beiden Mercedes-Fahrer George Russell und Lewis Hamilton auf die Plätze zwei und drei.

Weltmeister Max Verstappen musste sich im Norden Barcelonas im Red Bull hinter Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz mit Rang fünf begnügen. Verstappen ließ sich trotz der neuen Technik von Ferrari nicht aus der Ruhe bringen. „Sie kommen mit ein paar Upgrades, aber am Ende müssen wir uns auf uns selbst konzentrieren“, forderte der 24-Jährige nach drei Siegen in fünf Rennen: „Wir brauchen ein sauberes Wochenende. Wir wollen von ganz vorne starten, dann brauchen wir auch nicht zu überholen.“

Red Bull hat keine entscheidenden Neuerungen mitgebracht und setzt auf das alte Autokonzept. Die erstarkten Mercedes und Ferrari verbauten neue Teile für eine veränderte Aerodynamik. Genau wie Sebastian Vettel im nagelneuen Aston Martin. Aufgrund der Ähnlichkeit zum Red Bull hatte der Internationale Motorsportverband (FIA) sogar schon untersucht, ob die Engländer Aerodynamikteile der Konkurrenz kopiert hatten. Laut einer Mitteilung kam die FIA aber zu dem Schluss, dass der Rennstall mit den neuen Boliden gegen keine Regeln verstieß.

Ferrari gibt in Barcelona Ton an

Ferrari gibt in den ersten beiden Freien Trainings für den Formel-1-Grand-Prix von Barcelona den Ton an. Der WM-Führende Charles Leclerc war am Freitag zweimal Schnellster.

„Werden der Sache nachgehen“

Damit will sich Red Bull aber nicht abfinden. „Wir werden der Sache bis ins Detail nachgehen“, sagte Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: „Man muss jetzt klären, wie es zu dieser unglaublichen Kopie gekommen ist.“ Das neue Dienstfahrzeug von Vettel ähnelte dem Wagen von Verstappen schon beim ersten Hinsehen enorm. „Kopieren ist im Ansatz nicht verboten“, sagte Marko zwar, merkte aber auch an: „Es gibt Evidenzen, dass Daten runtergeladen wurden.“

Sebastian Vettel im Aston Martin
AP/Joan Monfort
Aston Martin sieht sich seitens Red Bull mit Kopiervorwürfen konfrontiert

Das Pikante: Aston Martin hatte im vergangenen Jahr wichtige Ingenieure von Red Bull abgeworben, darunter auch Chefaerodynamiker Dan Fallows. Der Brite habe laut Marko für ein „unverhältnismäßiges Entgelt“ die Seiten gewechselt. Aston Martins Teamchef Mike Krack ließen die Vorwürfe kalt. Vettels Boss verwies stattdessen auf die Untersuchung der FIA, wonach es kein Fehlverhalten gegeben hatte.

Ganz frei von Schummelanschuldigungen drehten die beiden Ferraris bei 30 Grad in der spanischen Hitze ihre Runden. Sie wollen Verstappen so am liebsten auf Abstand halten. Vor dem sechsten Saisonlauf am Sonntag (15.00 Uhr, live in ORF 1 und im Livestream) führt Leclerc in der Gesamtwertung mit 19 Punkten vor dem Titelverteidiger. Auch die Silberpfeil-Fahrer Hamilton und Russell deuteten an, in den Kampf ganz vorne eingreifen zu können. Der siebenfache Weltmeister Hamilton hatte die vergangenen fünf Rennen in Barcelona gewonnen.

Zweites Freies Training:
1. Charles Leclerc MON Ferrari 1:19,670
2. George Russell GBR Mercedes + 0,117
3. Lewis Hamilton GBR Mercedes 0,204
4. Carlos Sainz ESP Ferrari 0,320
5. Max Verstappen NED Red Bull 0,336
6. Fernando Alonso ESP Alpine 0,533
7. Sergio Perez MEX Red Bull 0,962
8. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1,033
9. Esteban Ocon FRA Alpine 1,075
10. Mick Schumacher GER Haas 1,087
11. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1,247
12. Kevin Magnussen DEN Haas 1,343
13. Lance Stroll CAN Aston Martin 1,579
14. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1,615
15. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1,715
16. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 2,158
17. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 2,196
18. Alexander Albon THA Williams 2,649
19. Nicholas Latifi CAN Williams 3,527
20. Lando Norris GBR McLaren 3,718
Erstes Freies Training:
1. Charles Leclerc MON Ferrari 1:19,828
2. Carlos Sainz ESP Ferrari 0,079
3. Max Verstappen NED Red Bull 0,336
4. George Russell GBR Mercedes 0,762
5. Fernando Alonso ESP Alpine 0,940
6. Lewis Hamilton GBR Mercedes 0,983
7. Lando Norris GBR McLaren 1,451
8. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1,594
9. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1,909
10. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1,986
11. Esteban Ocon FRA Alpine 2,063
12. Lance Stroll CAN Aston Martin 2,092
13. Robert Kubica POL Alfa Romeo 2,147
14. Kevin Magnussen DEN Haas 2,261
15. Mick Schumacher GER Haas 2,318
16. Sebastian Vettel GER Aston Martin 2,336
17. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 2,786
18. Nyck De Vries NED Williams 3,092
19. Nicholas Latifi CAN Williams 3,183
20. Juri Vips EST Red Bull 4,310