Felix Strauss (Altach) jubelt
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Altach rettet sich am letzten Spieltag

Der SCR Cashpoint Altach bleibt der Admiral Bundesliga erhalten. Die Vorarlberger holten in der letzten Runde der Qualifikationsgruppe Freitagabend mit einem 2:1 (1:0) gegen die WSG Tirol den „Muss-Sieg“ und ließen das Tabellenende damit hinter sich. Die Wattener waren bereits vor dem Spiel als Sieger der Qualigruppe festgestanden.

Ein frühes Eigentor von Justin Forst (3.) bescherte der Elf von Trainer Ludovic Magnin vor ausverkauftem Haus mit über 8.000 Zuschauern einen Traumstart. Felix Strauss (53.) legte nach, nach Gelb-Rot für Altachs Bakary Nimaga (68.) kam jedoch Spannung auf. Giacomo Vrioni (73.) mit seinem 17. Saisontor ließ die Altacher noch zittern.

Nach fünfminütiger Nachspielzeit war es aber Gewissheit, dass in der kommenden Saison zwei Vorarlberger Vertreter im Oberhaus zu sehen sein werden. Austria Lustenau hat in der 2. Liga den Aufstieg geschafft.

Jubel der Altacher
GEPA/Oliver Lerch
Für Altach nahm das Saisonende einen glücklichen Ausgang

Die Ausgangslage war klar: Altach benötigte einen Sieg, um den Klassenverbleib aus eigener Kraft zu bewerkstelligen. Die WSG blickte schon auf das Halbfinale des Europacup-Play-offs am kommenden Montag voraus. Trainer Thomas Silberberger richtete seine Elf bei Temperaturen von über 30 Grad mit sieben Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche unverblümt darauf aus. Magnin hatte keinen Anlass zur Veränderung. Einzig Stefan Haudum begann anstelle von Gianluca Gaudino, nachdem der Deutsche erkrankt war.

Früher Treffer sorgt für Traumstart

Die Partie war eine Minute alt, da ergab sich für Altach bereits die erste gute Möglichkeit per ruhendem Ball. Johannes Tartarottis Freistoß ging in die Mauer, Nimaga kam jedoch glücklich an den Ball, sein dezenter Schuss wurde vom österreichischen U19-Teamstürmer Forst ins eigene Tor abgelenkt. Für die nach davor nur einem Heimsieg in der gesamten Saison in ihren Auswärtstrikots eingelaufenen Hausherren ein Start wie erträumt.

Glücklich blieb Altach auch in den folgenden Minuten. Die Vorarlberger zeigten Schwächen in der Defensive, retteten sich über brenzlige Situationen. Ein Schuss des Watteners Sandi Ogrinec klatschte an die Stange (10.). In Pasching und Hartberg legten derweilen auch der LASK und die Steirer vor. Altach konnte das freilich egal sein. Die Rheindörfler waren dem 2:0 in zwei Aktionen nahe. Zunächst scheiterte Christoph Monschein nach einem weiten Pass an WSG-Keeper Benjamin Ozegovic (21.), dann setzte Adthe Nuhiu einen Kopfball aus zehn Metern neben das Gehäuse (26.).

SCR Altach schafft mit Sieg Klassenerhalt

Der SCR Altach spielt auch in der nächsten Saison wieder in der Bundesliga. Im alles entscheidenden Spiel haben die Altacher am Freitagabend zu Hause in der Cashpoint-Arena vor über 8.000 Zuschauern gegen die WSG Tirol mit 2:1 gewonnen.

Altach ging mit der Führung in die Pause und kam unverändert zurück. Bei der WSG machten die mitgereisten Fans klar, dass sie dem Altacher Verbleib in der Liga nicht wirklich abgeneigt waren. Ein Vorstoß von Strauss (53.) mit Tiroler Unachtsamkeiten ebnete dem Heimteam den zweiten Treffer. Markus Wallner schoss den Rechtsverteidiger beim Klärungsversuch an, Strauss gewann dann auch den Pressball mit Raffael Behounek und bezwang Ozegovic mit einem Schuss mitten ins Glück.

Altach im Finish in Unterzahl

Silberberger brachte 25 Minuten vor Schluss seine Paradestürmer Thomas Sabitzer und Vrioni sowie Zan Rogelj. Kurz darauf schwächte sich Altach nummerisch. Der bereits verwarnte Nimaga fuhr im Luftduell mit Sabitzer den Ellenbogen aus, Schiedsrichter Christopher Jäger zückte Gelb-Rot. Fünf Minuten später machte Vrioni seinem Ruf alle Ehre. Die Juventus-Leihgabe löste sich von seinem Gegenspieler und schloss eiskalt ab.

Nun war im Schnabelholz Zittern angesagt. Haudums Versuch zischte zunächst am Kreuzeck vorbei, ehe Vrioni knapp einen Kopfball verpasste. Der eingewechselte Dominik Reiter hatte im Konter Altachs Befreiung am Fuß, schoss alleine vor Ozegovic aber über die Latte (85.). Die letzten Minuten brachten die Altacher dann mit viel Krampf über die Zeit.

Stimmen zum Spiel:

Ludovic Magnin (Altach-Trainer): „Das Spiel war ein Spiegelbild der ganzen Saison. Was die Jungs in den letzten drei, vier Runden geleistet haben, ist unglaublich. Wir haben in der entscheidenden Phase mehr Punkte wie in den 22 Runden davor gemacht. Das zweite Tor war sinnbildlich für den Kampf und die Leidenschaft in dieser Mannschaft. Das ist ein fantastischer Abend für uns alle. Ich habe die Mission erfüllt, die mir im Jänner zugetraut wurde.“

Felix Strauss (Altach-Torschütze): „Es war ein Zittern bis zum Schluss. Unfassbar, was wir jetzt geschafft haben. Manche sagen, es ist ein Wunder, aber das ist mir scheißegal. Wir haben es rausgerissen in der Qualigruppe.“

Jan Zwischenbrugger (Altach-Kapitän): „Es ist verdient, so wie wir im Frühjahr performt haben. Über drei Viertel der Saison waren wir unten. Dass wir das jetzt geschafft haben – wir haben das Unmögliche möglich gemacht.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es war ein unglücklicher Spielverlauf, mit der ersten Torchance bekommst du das 0:1. Die Stimmung war richtiggehend elektrisierend. Das Publikum hat die Mannschaft zum Klassenerhalt gepeitscht. Die zwei Gegentreffer waren absolut unnötig, vor allem der zweite. Wir wollten bis zum Schluss noch den Ausgleich erzwingen, weil wir Sportsmänner sind. Wer das Spiel heute gesehen hat, kann uns definitiv nichts vorwerfen.“

Admiral Bundesliga, 32. und letzte Runde

Freitag:

Altach – WSG Tirol 2:1 (1:0)

Altach, Cashpoint-Arena, 8.026 Zuschauer, SR Jäger

Torfolge:
1:0 Forst (3./Eigentor)
2:0 Strauss (53.)
2:1 Vrioni (73.)

Altach: Casali – Strauss (74./Netzer), Zwischenbrugger, Ndiaye, Nanizayamo, Schreiner (67. Edokpolor) – Tartarotti (74./Bukta), Nimaga, Haudum (86./Gaudino) – Nuhiu, Monschein (67./Reiter)

WSG: Ozegovic – Bacher, Behounek, Stumberger, Wallner – Ogrinec (46./Müller), Naschberger (65./Sabitzer) – Ranacher (65./Rogelj), Ertlthaler (46./Skrbo), Prica – Forst (65./Vrioni)

Gelb-Rote Karte: Nimaga (68./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Nuhiu, Strauss bzw. Ogrinec

Die Besten: Nuhiu, Strauss bzw. Vrioni, Bacher