Für den zweifachen Saisonsieger Leclerc war es die vierte Poleposition in dieser Saison und die 14. seiner Karriere. Dabei hatte er sich in Q3 wenige Minuten vor dem Ende gedreht und wäre beinahe von der Strecke geflogen. Trotzdem legte der Monegasse, der in allen drei Trainings die Nase vorne hatte, in der Folge die Bestzeit mit seiner einzigen schnellen Runde nach.
„Das war eine ganz schwierige Session. Ich wusste, dass ich nur eine Runde habe. Da habe ich mich aber sehr wohl gefühlt. Das Auto war unglaublich. Es ist immer toll, von vorne zu starten. Wir müssen eine Topleistung bringen, das Reifenmanagement wird eine ganz wichtige Rolle spielen“, sagte der 24-Jährige, der die WM-Wertung nach bisher fünf Rennen 19 Punkte vor Titelverteidiger Verstappen anführt.
Leclerc holt Pole in Barcelona
WM-Leader Charles Leclerc hat sich die Poleposition für den Grand Prix von Spanien in Barcelona gesichert. Der Monegasse setzte sich im Ferrari trotz eines Missgeschicks in Q3 vor Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) durch.
Technik stoppt Angriff von Verstappen
Der Niederländer verpasste die Poleposition in Barcelona als Zweiter um 0,323 Sekunden, weil er in seiner letzten schnellen Runde Probleme mit seinem Auto hatte, und war danach entsprechend enttäuscht. „Entweder hat das DRS nicht funktioniert, oder ich habe einfach Leistung verloren“, meinte der Niederländer. „In der ersten Reihe zu stehen ist aber sicher ein gutes Ergebnis.“
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bestätigte im ORF-Interview, dass bei Verstappen das „Drag Reduction System“ (DRS) betroffen war. Laut dem Steirer gibt es kein grundsätzliches Problem mit dem Antrieb. „Beim Motor war alles okay, es war ein mechanischer Defekt im Heckflügel. Beim zweiten Versuch hat es geklappt“, sagte Marko. „Nachdem es später wieder funktioniert hat, scheint es nichts Gravierendes zu sein. Aber es ist schade, weil die Pole war drin.“
Mercedes mit leichtem Aufwärtstrend
Sainz konnte bei seinem Heim-Grand-Prix nicht mit seinem Ferrari-Teamkollegen Leclerc mithalten. Er sprach die schwierigen Bedingungen mit fast 50 Grad Streckentemperatur und wechselndem Wind an. „Aber es ist eine gute Startposition. Ich denke, morgen ist alles möglich. Wir werden unser Bestes versuchen“, meinte der 27-Jährige, dessen Vater, Ex-Rallye-Weltmeister Carlos Sainz, Leclerc die Trophäe für die Poleposition überreichte.
Der vierte Startplatz von Russell ist ein weiteres Indiz für den Aufwärtstrend bei Mercedes. „Wir waren eine Sekunde weg, jetzt sind wir ein bisschen näher. Jetzt muss man einfach Stein für Stein abarbeiten, näherkommen und versuchen, dass wir vielleicht in ein paar Rennen wieder ganz vorne dabei sind“, erläuterte Teamchef Toto Wolff.
In der dritten Reihe stehen am Sonntag Sergio Perez im Red Bull und Lewis Hamilton im zweiten Mercedes. Valtteri Bottas (Alfa Romeo), Kevin Magnussen (Haas), Daniel Ricciardo (McLaren) und Mick Schumacher (Haas) kamen im Qualifying ebenfalls in die Top Ten. Die Ex-Weltmeister Sebastian Vettel (Aston Martin/16.) und Fernando Alonso (Alpine/17.) dagegen mussten schon nach dem ersten Qualiabschnitt aus ihren Autos aussteigen.