Moritz Heyer (HSV) und Marc Oliver Kempf (Hertha Berlin)
APA/AFP/Ronny Hartmann
Fußball

Hertha verwehrt HSV Aufstieg in Bundesliga

Der Hamburger SV muss weiter auf seine Rückkehr in die deutsche Bundesliga warten. Der Dritte der abgelaufenen Zweitligasaison verlor das Rückspiel in der Relegation gegen Hertha BSC mit 0:2 (0:1), die von HSV-Legende Felix Magath trainierten Berliner drehten die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel und spielen damit auch weiterhin in der höchsten Klasse. Die kurze Ära von Magath in Berlin ist aber auch schon wieder beendet.

Der Drittletzte der abgelaufenen Bundesliga-Saison traf in Hamburg zweimal nach einer Standardsituation. Dedryck Boyata (4.) köpfelte nach einer Ecke ein, und Marvin Plattenhardt (63.) überraschte vor 55.000 Zuschauern Goalie Daniel Heuer Fernandes mit einem Freistoß.

Bereits zuvor hatten Schalke 04 und Werder Bremen den sofortigen Wiederaufstieg geschafft. Der HSV stieg 2018 erstmals überhaupt aus der Bundesliga ab und scheiterte in den folgenden Jahren zunächst dreimal als Vierter und nun in der Relegation. Der Club muss sich damit auf ein fünftes Jahr in der 2. Bundesliga einstellen.

Jubel der Hertha-Berlin-Spieler
Reuters/Annegret Hilse
Die Hertha hat sich am Ende doch noch in der Bundesliga gehalten

Hertha präsentierte sich gegenüber der matten Darbietung im Hinspiel, das der HSV höher hätte gewinnen können, wie ausgewechselt und vermied den siebenten Abstieg. Auch eine späte Gelb-Rote Karte gegen Lucas Tousart änderte daran nichts mehr (96.). Magath hatte die Berliner im März übernommen. Für seinen Ex-Club HSV, mit dem er einst schon als Spieler unter Ernst Happel große Erfolge gefeiert hatte, wurde der 68-Jährige zum Partycrasher.

Der Großteil der 55.000 Fans verließ das Hamburger Volksparkstadion bitter enttäuscht. Nach fünf Ligasiegen in Folge zum Saisonabschluss und dem gewonnenen Relegationshinspiel gelang der letzte Schritt zum Wiederaufstieg erneut nicht. Damit behielt in der Relegation zwischen dem Erst- und Zweitligisten in Deutschland einmal mehr der oberklassige Verein die Oberhand. In nunmehr 14 Duellen seit 2009 setzten sich mit Nürnberg (2009), Fortuna Düsseldorf (2012) und Union Berlin (2019) nur drei Zweitligisten durch.

Magath geht wieder in Pension

Für Magath endet hingegen seine kurze Ära bei Hertha BSC mit der Bundesliga-Rettung. „Das Projekt ist schon beendet“, sagte der 68-Jährige kurz nach Schlusspfiff bei Sky. „Meine Aufgabe war, den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist mit dem Schlusspfiff so gewesen.“ Magaths Vertrag war bis zum Saisonende abgeschlossen worden, der Magier verabschiedet sich wieder in die Fußballpension.

Magath war Mitte März von Hertha-Gechäftsführer Fredi Bobic als letzter Hoffnungsträger nach Berlin geholt worden – die Hertha war auf den Abstiegsrang 17 abgerutscht. Zuvor war der einstige Meistercoach des FC Bayern und des VfL Wolfsburg fast zehn Jahre nicht auf der Bundesliga-Bühne präsent gewesen. Wer die Hertha in der Bundesliga als Trainer in bessere Zeiten führen soll, ist noch nicht klar.