Djokovic kritisiert Streichung von Punkten in Wimbledon

Novak Djokovic hat den Verzicht auf Weltranglistenpunkte beim diesjährigen Rasen-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon kritisiert. „Ich denke, es war eine falsche Entscheidung“, sagte der Serbe am Montag in Paris nach seinem Erstrundensieg bei den French Open. Sein Widersacher Rafael Nadal hat ein ambivalentes Verhältnis zur Causa. „Am Ende verstehe ich beide Seiten“, sagte der 13-fache French-Open-Sieger nach seinem 18. Erstrundensieg in Roland Garros (Bilanz: 18:0).

Tennisspieler Novak Djokovic (SRB)
GEPA/Patrick Steiner

Die ATP und auch die WTA für die Frauen hatten am Freitag entschieden, dass es beim Rasenklassiker heuer keine Punkte für ihre Rankings geben wird. Grund dafür ist der Ausschluss der Profis aus Russland und Belarus durch die Wimbledon-Veranstalter wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. ATP und WTA hatten diese Entscheidung kritisiert und nun die Konsequenzen gezogen.

Djokovic verliert am meisten Punkte

Djokovic ist von der Regelung ganz besonders betroffen, weil er als Titelverteidiger nun 2.000 Punkte und sehr wahrscheinlich auch seinen ersten Platz in der Weltrangliste verliert. Er sei aber froh, dass die ATP und die Spieler den Machern von Wimbledon deutlich gemacht hätten, dass ihre Entscheidung zum Ausschluss besagter Spielerinnen und Spieler falsch gewesen sei.

Gleichwohl hätte sich der seit Sonntag 35-jährige Serbe eine andere Regelung gewünscht. „Ich denke, die ATP hätte auch einen Mittelweg finden können. Sie hätten die Punkte für dieses Jahr streichen, vom letzten Jahr aber einfrieren können“, sagte Djokovic. Allerdings sei die gesamte Konstellation für alle Seiten sehr komplex. „Es ist eine Lose-Lose-Situation“, sagte die Nummer eins der Welt.

Nadal versteht beide Seiten. „Ich habe keine klare Meinung. Bei uns hat jeder Spieler eine eigene Meinung, und darum werden wir nie Dinge erreichen, die möglich wären, wenn wir an einem Strang ziehen. Am Ende ist es nötig, dass es jemanden gibt, der die Entscheidungen trifft“, erklärte der ab 3. Juni 36-Jährige. Man müsse die Entscheidung des ATP-Boards akzeptieren. „Am Ende verstehe ich beide Seiten. Ich respektiere ohne Zweifel den Standpunkt von Wimbledon, aber auf der anderen Seite verstehe ich die ATP, die ihre Mitglieder beschützt.“