jubelnde Vienna Spieler
GEPA/Armin Rauthner
Fußball

Vienna feiert Aufstieg mit „Derby of Love“

Mit dem First Vienna FC kehrt der älteste Fußballclub Österreichs ins Profigeschäft zurück. Die Döblinger spielen nächste Saison in der 2. Liga. Zelebriert wird der Aufstieg am Freitag (19.10 Uhr, live in ORF Sport +) auf der Hohen Warte im Regionalliga-„Derby of Love“ gegen den Wiener Sport-Club. Am Mittwoch waren über 5.000 Tickets verkauft – eine Zahl, über die so mancher Bundesligist jubeln würde.

Es ist ein bemerkenswerter Neuanfang im Nordwesten von Wien. 2017 lag die Vienna wirtschaftlich am Boden, der Konkurs konnte gerade noch abgewendet werden. Als Glücksfall erwies sich, dass damals das Versicherungsunternehmen Uniqa als neuer Hauptsponsor an Bord kam.

Nach einem Rechtsstreit, der bis zum Obersten Gerichtshof (OGH) ging, mussten die Blau-Gelben jedoch in die fünfthöchste Leistungsstufe, in die zweite Wiener Liga, hinunter. Das verschaffte gleichzeitig aber die nötige Zeit, um als Verein ohne Druck zusammenwachsen zu können. In der vergangenen Woche finalisierten die Vienna-Kicker den nur durch eine Coronavirus-Pause verzögerten Durchmarsch in die 2. Liga. Gegen Bruck an der Leitha reichte der Mannschaft von Chefcoach Alexander Zellhofer auswärts ein 0:0.

Vienna zurück im Profifußball

Nach turbulenten Jahren inklusive Zwangsabstieg in Liga fünf kehrt die Vienna nun in den Profifußball zurück. Beim Heimderby am Freitag gegen den Wiener Sport-Club wird zum Saisonabschluss eine „ultimative Meisterparty“ geschmissen.

Ziel lautet Bundesliga

Davor hatte auch der frühere Regisseur Mario Kempes, mit Argentinien 1978 Weltmeister, mittels Videobotschaft Glück gewünscht. „Ich bin ein Ex-Spieler, aber noch immer ein großer Fan der Vienna“, sagte der in den USA lebende Kempes. Das mittelfristige Ziel lautet Bundesliga. Bis 2026 sollen die Männer wie bereits aktuell die Frauen-Mannschaft im Oberhaus spielen, teilte die Vereinsführung im Sommer 2021 mit. Mithelfen sollen finanziell schlagkräftige Partner.

Trainer Alexander Zellhofer (Vienna)
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Trainer Alexander Zellhofer soll die Vienna in die Bundesliga führen

Dass das Projekt finanziell eine gewisse Tragkraft hat, zeigt sich auch daran, dass sich die Vienna zuletzt mit Deni Alar, Tomas Simkovic, Stephan Auer und Lukas Grozurek weitere Bundesliga-erfahrene Akteure angeln konnte. Andere, wie Daniel Luxbacher, Andreas Lukse, Markus Wostry, Marcel Toth und Mario Konrad, gehören schon länger zum Stamm der Mannschaft. Sportchef Markus Katzer will den Kader nun aber schrittweise verjüngen. Der eigene Nachwuchs soll forciert werden. Derzeit entsteht in Nähe der Naturarena Hohe Warte ein millionenschweres Ausbildungszentrum – der Vienna Campus.

Zellhofer jüngster Trainer der 2. Liga

Fast jugendlich unterwegs ist der 1894 gegründete Club schon beim Cheftrainer: Zellhofer wird mit 28 Jahren voraussichtlich der jüngste Trainer im österreichischen Profibetrieb sein, wenn die 2. Liga nach der Sommerpause wieder beginnt. Aktuell arbeitet der Architekturstudent an der UEFA-A-Lizenz. Für die Bundesliga brauchte der Sohn von Georg Zellhofer, unter dem Vienna-Sportchef Katzer einst bei Rapid kickte, aber die Prolizenz. In diesem Sinn sollte sich die Vienna mit dem nächsten Aufstieg etwas Zeit lassen. Erst einmal akklimatisieren und die Klasse halten heißt die Devise für 2022/23.