Patrick Ortlieb
APA/Franz Neumayr
Wintersport

Ortlieb schafft Sprung in FIS-Vorstand

Der österreichische Vertreter im 18-köpfigen Vorstand des Internationalen Skiverbandes (FIS) heißt Patrick Ortlieb. Der Abfahrtsolympiasieger von 1992 wurde am Donnerstag in Mailand als Nachfolger von Peter Schröcksnadel gewählt. An der Spitze wurde Johan Eliasch ohne Gegenstimme für die nächsten vier Jahre im Amt bestätigt.

Dem 80-jährigen Schröcksnadel war davor für seine lange Mitwirkung im FIS-Vorstand per Standing Ovations gedankt worden, später erfolgte einstimmig seine Ernennung zum Ehrenmitglied. Rot-weiß-roter Vertreter im Vorstand statt des zuletzt als Vizepräsident amtierenden Tirolers ist nun Ortlieb. Der ehemalige Abfahrtsstar und Finanzreferent des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) schaffte es unter 23 Kandidaten sicher auf einen der 18 Vorstandsplätze.

Zwischen Ehrung und Vorstandskür wurde der in Schweden geborene ehemalige Head-Chef Eliasch beim 53. FIS-Kongress mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen für vier weitere Jahre gewählt. Allerdings stimmten nicht alle Delegierten ab. Eliasch hatte das Amt im Juni 2021 vom verstorbenen Schweizer Gianfranco Kaspar übernommen. Bei seiner Wiederwahl war er der einzige Kandidat, die Abstimmung bei der Generalversammlung hätte per Akklamation stattfinden sollen.

Johan Eliasch (FIS)
GEPA/Thomas Bachun
Eliasch fuhr trotz Protesten bei der Wahl ein perfektes Ergebnis ein

Auf Antrag mehrerer Delegierten wurde per Abstimmung allerdings eine geheime Wahl festgelegt. Der nicht mit der Fragestellung zufriedene kroatische Delegierte Vedran Pavlek verließ vor der Abstimmung aus Protest den Raum, einige andere folgten. Von den verbliebenen Delegierten erhielt Eliasch die höchstmögliche Unterstützung für eine Fortsetzung der Amtszeit.

Wirbel um Wiederwahl von Eliasch

Beim FIS-Kongress in Mailand bekam Präsident Johan Eliasch bei seiner Wiederwahl heftigen Gegenwind zu spüren. Die Delegierten großer Skiverbände verließen demonstrativ den Saal. Jetzt wird überlegt, die Wahl anzufechten.

„Wir brauchen einen Wandel“

„Wir brauchen Veränderung, wir brauchen einen Wandel“, reagierte der FIS-Chef auf das Vertrauen. „Das ist ein Abstimmungsergebnis, mit dem wir weiter in diese Richtung gehen können. Ich freue mich darauf.“ Der 60-Jährige sprach auch von unlimitierten Möglichkeiten. Radikale Reformbestrebungen und mangelnde Kommunikation hatten die nationalen Verbände im Vorfeld des Meetings vom Milliardär abrücken lassen. Viel diskutierte Themen sind radikale Ansätze für die Gestaltung des alpinen Weltcup-Kalenders und die angestrebte Zentralvermarktung der Rechte.