Robert Ljubicic und Emanuel Aiwu (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid nutzt letzte Europacup-Chance

Rapid hat das Minimalziel erreicht und darf auch kommende Saison im Europacup antreten. Die Wiener setzten sich im Play-off-Rückspiel der Admiral Bundesliga am Sonntag daheim gegen die WSG Tirol mit 2:0 (1:0) durch. Das Hinspiel in Innsbruck hatte Grün-Weiß mit 2:1 für sich entschieden. Rapid geht damit in der zweiten Qualirunde der UEFA Conference League an den Start. Wattens verpasste die historische Chance, sich erstmals in der Clubgeschichte für die internationale Bühne zu qualifizieren.

Robert Ljubicic erzielte in der 29. Minute in seinem wohl letzten Spiel für Rapid die wichtige Führung für das Team von Ferdinand Feldhofer. Der Mittelfeldspieler soll laut Berichten vor einem Wechsel zum kroatischen Meister Dinamo Zagreb stehen. Der WSG gelang die Antwort im dritten Spiel binnen sieben Tagen dann nicht mehr. Dem eingewechselten Nicolas Binder (87.) gelang mit seinem ersten Ligator die späte Entscheidung.

10.400 Zuschauer wollten Rapids letzten Saisonauftritt sehen. Die Heimischen begannen mit elf Österreichern in der Anfangsformation, wobei es zwei Änderungen in der Abwehr gab. Anstelle des nach Brüchen im Gesicht bereits operierten Maximilian Hofmann und Pascal Fallmann begannen Leopold Querfeld und Thorsten Schick. Bei den Tirolern gab es ebenfalls Veränderungen in der Defensive. Maxime Awoudja und Felix Bacher rückten für Fabian Koch und den gesperrten Kofi Schulz in die Startelf.

Rapid nutzt Europacup-Chance

Rapid hat das Minimalziel erreicht und darf auch kommende Saison im Europacup antreten. Die Wiener setzten sich im Play-off-Rückspiel der Admiral Bundesliga am Sonntag daheim gegen die WSG Tirol mit 2:0 (1:0) durch.

Rapid drückt von Beginn an aufs Tempo

Die zuletzt von Querelen um abwandernde Spieler geplagten Hausherren begannen forsch. Marco Grüll verzog schon nach drei Minuten aus guter Position, Christoph Knasmüllners Fernschuss lenkte WSG-Goalie Ferdinand Oswald über die Latte. Rapids Vorwärtsdrang eröffnete den Wattenern aber Räume im Konter. So schoss Zan Rogelj am langen Eck vorbei (14.), auch Torjäger Giacomo Vrioni – der die Saison gleichauf mit Karim Adeyemi mit 19 Toren beendete – fand viel Platz vor. Die Silberberger-Elf agierte bei guten Situationen mitunter zu umständlich, während Rapid vorlegte.

Nach einer langen Ballstafette kam der in neuem Look eingelaufene Ljubicic knapp 20 Meter vor dem Gehäuse an den Ball und zirkelte ihn völlig unbedrängt mit links ins lange Eck. Die WSG konnte sich damit trösten, dass sich an der Ausgangslage wenig änderte. Zwei Treffer hätten die Tiroler in Hütteldorf ohnehin gebraucht. Die Minuten bis zur Pause vergingen dann ereignislos. Zusätzliche Offensivbemühungen von Wattens waren nicht zu sehen.

Robert Ljubicic (Rapid)
APA/Hans Punz
Robert Ljubicic stellte in seinem vielleicht letzten Spiel für Rapid früh die Weichen auf Heimsieg

Tiroler versuchen, Glück zu erzwingen

Nach Seitenwechsel suchten Vrioni und Co. vehementer den Zug nach vorne. Was der WSG fehlte, waren Abschlüsse. Für Rapid hatte Bernhard Zimmermann nach einer Stunde die Vorentscheidung am Fuß, Oswald lenkte den Schuss des Stürmers aber mit der Fußspitze neben die Stange. Silberberger reagierte mit einem Dreifachtausch, Feldhofer nahm mit dem am Oberschenkel angeschlagenen Grüll und Zimmermann postwendend sein Sturmduo vom Feld.

Die Tiroler wollten mehr und mehr ihr Glück erzwingen. Paul Gartler parierte Raffael Behouneks Kopfball (69.), Rapids Schlussmann verhinderte auch gegen den Abschluss von Sandi Ogrinec aus spitzem Winkel (77.) ein grün-weißes Zitterspiel. Als Wattens weit aufrückte, war der 20-jährige Binder nach einem weiten Ball dann auf und davon und ließ Oswald keine Chance.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Ich bin sehr froh und glücklich, dass wir unser Minimalziel erreicht haben. Ich denke, auf beide Spiele gesehen, war es verdient. In der ersten Halbzeit war es wichtig, dass wir mutig nach vorne gespielt haben. Chancen waren auf beiden Seiten da, es war gut, dass wir 1:0 in Führung gegangen sind, das hat uns auch Selbstvertrauen gegeben und wir haben das Tempo übernommen.“

„In der zweiten Halbzeit sind wir gut reingestartet, und Zimmermann hatte auch die große Chance auf das 2:0. Dann hat die WSG alles probiert, alles nach vor geschmissen, da hatten wir ein paar heikle Minuten, die wir auch dank Paul Gartler überstanden haben. Es ist sehr positiv, dass wir zu null gespielt haben.“

Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Es überwiegt ganz klar der Stolz. Wir haben letztes Jahr die Top Sechs erreicht und gedacht, das ist nicht zu toppen. Heuer haben wir es aber noch einmal getoppt, wir haben in einer schwierigen Situation in der Qualifikationsgruppe Platz eins geholt, es ins Play-off-Finale der Liga geschafft und auch noch den Torschützenkönig stellen können.“

„Heute hätten wir eine ausgezeichnete Saison noch in eine fantastische verwandeln können. Das ist uns leider nicht gelungen. Es war ein richtig lässiges Match, zweite Hälfte waren wir phasenweise drückend überlegen. Zum Schluss sind wir ‚all in‘ gegangen, da hat Rapid dann noch das 2:0 gemacht. Ich bin extrem stolz auf den Auftritt meiner Mannschaft über die gesamte Saison.“

Admiral Bundesliga, Play-off, Finale, Rückspiel

Sonntag:

Rapid – WSG Tirol 2:0 (1:0)

Wien, Allianz-Stadion, 10.400 Zuschauer, SR Ebner

Torfolge:
1:0 R. Ljubicic (29.)
2:0 Binder (87.)

Rapid: Gartler – Schick (90./Fallmann), Querfeld, Wimmer, Moormann, Auer – Aiwu, Knasmüllner (57./Oswald), R. Ljubicic – Grüll (64./Binder), Zimmermann (64./Savic)

Tirol: F. Oswald – Bacher (61./Koch), Behounek, Awoudja, Stumberger – Rogelj (62./Skrbo), Blume (92./Naschberger), Müller (62./Ogrinec), Ertlthaler (72./Prica) – Vrioni, Sabitzer

Gelbe Karten: Schick, Ljubicic bzw. Müller, Blume, Behounek

Die Besten: R. Ljubicic, Gartler, Schick bzw. Blume, F. Oswald

Hinspiel: 2:1 – Rapid gewinnt Play-off mit einem Gesamtscore von 4:1 und startet in der zweiten Runde der Europa-Conference-League-Qualifikation