Julia Hickelsberger (St.Pölten) gegen Julia Keutz (Sturm)
GEPA/Walter Luger
ÖFB-Cup

Sturm plant Favoritinnensturz

Im Finale des Frauen-Cups des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) kommt es am Samstag (15.30 Uhr, live in ORF Sport+) in Amstetten zum Duell zwischen Meister SKN St. Pölten und Vizemeister Sturm Graz. Während die Niederösterreicherinnen das siebente Double in Folge anpeilen, stehen die Steirerinnen zum ersten Mal im Endspiel. Nun wollen sie noch einen Schritt mehr machen und St. Pölten die erste nationale Niederlage seit dem 27. Mai 2018 zufügen.

Damals hatte Sturm in der Liga gegen St. Pölten mit 1:0 gewonnen. Die Steirerinnen waren in dieser Saison auch das einzige Team, das den Serienmeister mit einem 1:1 in Graz ärgern konnte. Dabei kassierte St Pölten auch den einzigen Gegentreffer in der kompletten Ligasaison.

Daran will Sturm nun anschließen. Sein Team sei „positiv heiß“ auf die Premiere, sagte Trainer Christian Lang. „Du kannst die Qualität von St. Pölten nicht 90 Minuten vom Tor weghalten, deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Torchancen klarer und erfolgreicher fertigspielen“, gab er die Marschroute vor. Dass Sturm Außenseiter ist, ist kein Geheimnis. „Es kann klappen, aber es muss einer dieser berühmten Tage sein, wo bei uns viel passt.“

Jubel der Sankt Pöltnerinnen
GEPA/Walter Luger
Geht es nach den Grazerinnen, soll der Meistertitel heuer die einzige Trophäe für St. Pölten bleiben

„Wir können sehr stolz sein“

Der Coach nahm seinen Spielerinnen vor dem Finale den Druck von den Schultern. „Wir können auf jeden Fall sehr stolz auf die letzte Saison blicken. Urkunden und Pokale nach oben heben ist das eine, die Art und Weise, wie die Mädels was bewegt haben in dieser Liga, ist aller Ehren wert“, erklärte er.

Im Finish der Meisterschaft gewannen die „Wölfinnen“ das direkte Duell nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit noch mit 4:0 und legten damit den Grundstein für den neuerlichen Titelgewinn. „Die Niederlage ist schon aus dem Kopf draußen“, sagte Lang und bemühte sich um Optimismus. „Wenn man die vier Halbzeiten hernimmt gegen St. Pölten, dann haben wir bei drei richtig gut mitgespielt“, erinnerte der 47-Jährige.

„Irgendwann wird es passieren“

Großer Favorit bleibt St. Pölten, auch wenn Trainerin Liese Brancao relativiert. „Es mag so klingen, dass alles einfach und selbstverständlich ist, aber das ist es nicht. Die Saison war unglaublich schwierig, wir mussten jeden Gegner bis ins letzte Detail analysieren, um die Punkte zu holen. Dass am Ende alles geklappt hat, ist ein super Gefühl“, sagte die Brasilianerin.

Der Druck werde jedenfalls immer größer. „Irgendwann wird es passieren, dass wir wieder einmal verlieren, aber wir machen alles, dass es nicht sofort ist. Wir wollen den Pokal wieder nach St. Pölten zurückbringen“, betonte Brancao. Das unterstrich auch Abwehrspielerin Anna Bereuter: „Wer unsere Mannschaft kennt, weiß, dass wir auf jedes Spiel und jeden Sieg hungrig sind. Wir wollen alles holen, was es zu holen gibt.“

Es ist das 46. Finale im Cup der Frauen, nachdem in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Coronavirus-Pandemie kein Cupsieger gekürt werden konnte. 2019 triumphierte St. Pölten in Rohrendorf mit einem 2:0-Sieg gegen Landhaus/Austria Wien.