Die 42-Jährige hatte nach der Kritik, dass die heuer eingeführte und ohnehin schon umstrittene Night-Session fast nur aus Männer-Partien bestand, erklärt, dass das Frauen-Tennis derzeit nicht so attraktiv wie jenes der Männer sei. „Als Frau und ehemalige Spielerin traue ich mir zu sagen, dass das Spiel bei den Männern derzeit mehr Anziehungskraft und Attraktivität hat“, so Mauresmo am Mittwoch.
Bei neun der zehn bis dahin in Paris gespielten Abendspiele hatte es sich um Herren-Partien gehandelt, lediglich die Französin Alize Cornet und Jelena Ostapenko aus Lettland durften einmal zur besten TV-Sendezeit in der Night-Session auf dem Court Philippe Chatrier spielen.

„Für Gleichberechtigung im Tennis“
Nun erklärte Mauresmo, ihre Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Sie habe beinahe jeden Tag nach einer Partie bei den Damen gesucht, die es von der Konstellation her verdient gehabt habe, am Abend stattzufinden. „Ich muss zugeben, das war schwierig.“ Nach der laut gewordenen Kritik wollte sie das nicht mehr ganz so stehen lassen.
„Ich möchte mich bei den Spielerinnen entschuldigen, bei denen meine Aussagen nicht so gut angekommen sind“, sagte Mauresmo. „Ich denke, dass die Menschen, die mich kennen, wissen, dass ich mich während meiner gesamten Karriere immer sehr für Gleichberechtigung im Tennis eingesetzt habe.“
Ein Doppel als „Draufgabe“?
Das Problem mit den Night-Sessions sei jedoch, dass bei den Damen nur über zwei Gewinnsätze gespielt werde und die Partien daher in der Regel kürzer seien. Deshalb müsse man genau überlegen, was man den Zuschauerinnen und Zuschauern, die Tickets nur für das eine Spiel gekauft hätten, anbieten könne. Für die Zukunft sei es eine Überlegung, eventuell zusätzlich noch ein Doppel am Abend anzusetzen.