David Alaba während eines ÖFB-Trainings
GEPA/Philipp Brem
Nations League

Alaba brennt auf Einsatz unter Rangnick

David Alaba hat das erste Länderspiel der österreichischen Fußballnationalmannschaft unter dem neuen Teamchef Ralf Rangnick daheim vor dem TV-Gerät mitverfolgt. Die Freude über das 3:0 am Freitag in der Nations League in Osijek gegen Kroatien war beim Real-Madrid-Profi groß. Nun brennt der Wiener darauf, am Montag (20.45 Uhr, live in ORF1) im Wiener Happel-Stadion gegen Dänemark selbst ins Geschehen eingreifen zu können.

Alaba war nach den Feierlichkeiten in Madrid ob des Champions-League-Triumphes erst am Mittwoch ins ÖFB-Camp eingerückt, nach Rücksprache mit Rangnick wurde entschieden, den Kroatien-Trip auszulassen. „Ich wollte in Kroatien spielen, aber der Trainer hat einen klaren Plan, den ich auch verstehe. Er sieht das große Ganze und will das Beste für die Mannschaft“, sagte Alaba am Samstag in Wien, wo sich die Auswahl auf die weiteren Nations-League-Partien vorbereitet.

Im Heimspiel gegen Dänemark wird Alaba laut Rangnick auf jeden Fall beginnen, wie es danach in den Matches daheim gegen Frankreich und auswärts gegen Dänemark weitergeht, ist noch offen. „Die Saison ist schon sehr lang“, so der 29-Jährige, der am 24. Juni 30 Jahre alt wird.

Rangnicks Traumdebüt macht Lust auf mehr

Der erste Sieg einer österreichischen Nationalmannschaft gegen Kroatien sorgt für eine echte Aufbruchsstimmung. Das Traumdebüt von Neo-Teamchef Ralf Rangnick soll schon am Montag seine Fortsetzung finden. Da wartet das Heimspiel gegen Dänemark auf die ÖFB-Auswahl.

Große Erleichterung nach CL-Triumph

Das 1:0 im Endspiel der „Königsklasse“ am vergangenen Samstag im Stade de France gegen Liverpool war Alabas erste Partie nach über einem Monat Pause wegen Adduktorenproblemen. „Ich hatte fünf Wochen lang das klare Ziel Finale, bin mental und was die Vorbereitung betrifft an meine Grenzen gegangen.“ Jeden zweiten Tag verbrachte er bis 21.30 Uhr im Trainingszentrum, zwei bis drei Behandlungen pro Tag standen auf dem Programm. Die Erleichterung darüber, fit geworden zu sein und das Endspiel gewonnen zu haben, war groß. „Deshalb hat es gutgetan, noch einmal abzuschalten.“

David Alaba (Madrid), mit Pokal, jubelnd
GEPA/Patrick Steiner
Vor einer Woche gewann Alaba zum dritten Mal in seiner Karriere die Champions League

Nun gilt der Fokus dem A-Team, das nach Ansicht des Wieners positive Emotionen bei den Fans ausgelöst hat. „Die Leute sind gespannt, man merkt die neue Philosophie.“ Gegen Kroatien wurde laut Alaba schon viel von Rangnicks Vorstellungen umgesetzt. „Was man von außen sehen konnte, war sehr positiv. Wir haben gleich zwei Formationen angewendet. Man hat sicher schon irgendwie seine Handschrift sehen können beim Pressing. Wir hatten gute und frühe Balleroberungen.“

Für Rangnick ist Alaba unterdessen „der logische Kapitän“, nicht nur wegen seiner Erfolge, wie der Deutsche bei der Abschlusskonferenz am Sonntag anmerkte. „Ich kenne ihn, seit er 18 Jahre alt ist, und er ist stets bodenständig geblieben. Erst am Samstag haben wir im Training viele kleine Wettbewerbsformen absolviert, er wollte alles gewinnen – und er hat gerade erst die Champions League gewonnen. Das hat auch eine ansteckende Wirkung, hat auch mit der ‚Mia san mia‘-Mentalität von seiner Zeit bei Bayern München zu tun. Er wird bald 30 Jahre alt, ist im besten Alter und kann bei der nächsten EM und auch WM, wenn wir uns qualifizieren, noch eine tragende Rolle spielen.“

„Ich bin ein offensiver Innenverteidiger“

Für Alaba dürfte zunächst am Montag die Rolle als Innenverteidiger vorgesehen sein. „Ich spiele die letzten drei Jahre Innenverteidiger und habe schon erwähnt, dass ich mich dort sehr wohlfühle. Der Trainer sieht mich auch eher auf dieser Position“, erklärte Österreichs achtfacher Fußballer des Jahres und gab Einblick, wie er seine Rolle interpretiert. „Ich denke, ich bin ein offensiver Innenverteidiger. Meine Qualitäten liegen sicher mehr im Spiel mit dem Ball als ohne den Ball.“

Unter Rangnicks Vorgänger Franco Foda kam Alaba auch oft als Linksverteidiger zum Einsatz, Diskussionen um seine Position begleiten ihn praktisch über seine gesamte Nationalteamkarriere. „Aber dieses Thema macht ihr immer auf. Ich habe immer gesagt, ich spiele dort, wo ich der Mannschaft helfen kann“, sagte Alaba zu Journalisten. Für die Partie gegen Dänemark waren bis Samstag rund 16.000 Karten abgesetzt, das Duell am Freitag mit Weltmeister Frankreich wieder im Wiener Prater ist laut ÖFB-Angaben „so gut wie ausverkauft“.