„Diese Runde hat sich echt gut angefühlt. Das habe ich nicht erwartet, da ich Red Bull stärker eingeschätzt habe. In der letzten Runde hat aber bei mir alles gepasst, da bin ich richtig gut gefahren“, zeigte sich Leclerc über seine Bestzeit (1:41,359) überrascht. Den Kampf gegen die „Bullen“ unterschätzt der Monegasse nicht und lenkt ein Augenmerk auf die Pneus. „Im Rennen sind die Reifen ein wichtiges Thema. Das wird ganz interessant“, so Leclerc.
Doch nicht nur die Reifen werden eine wichtige Rolle spielen. Schon in den Trainings und auch im Qualifying selbst zeigte die teils enge Strecke ihre Tücken. Perez musste sich nach einem „Kuss“ mit der Wand sogar von der Pole verabschieden. „In Q3 will man natürlich alles rausholen. Das war dann ein bisschen zu viel, da habe ich auch die Wand geküsst. Da habe ich paar Zehntel verloren, aber Charles (Leclerc, Anm.) ist eine tolle Runde gefahren“, sagte der Mexikaner in Überform und zeigte sich geknickt. „Im Rennen wollen wir da sein, wenn es darauf ankommt“, so Perez weiter.
Leclerc holt Pole in Baku
Ferrari-Pilot Charles Leclerc holte sich in Baku beim Qualifying für den Grand Prix von Aserbaidschan die Poleposition. Hinter ihm landete Red-Bull-Pilot Sergio Perez.
Ausgangslage für spannenden Sonntag
Die Ausgangslage verspricht jedenfalls einen spannenden Sonntag, anders als vor zwei Wochen in Monaco sind Überholmanöver deutlich einfacher. „Von den Sektorzeiten war eine Poleposition drin. Aber das macht nichts. Wir wissen, wir können überholen, und wir wissen um unseren Rennspeed“, sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko.
Auch das Reifenmanagement könnte im Rennen entscheidend werden. Es werde darauf ankommen, wer die Reifen besser behandelt, sagte Marko und ergänzte: „Wir sind im Topspeed besser“, der Red Bull sei der schnellere Rennwagen. Und beide Fahrer dürfen um den Sieg kämpfen. „Sie haben das gleiche Material, die gleichen Voraussetzungen. Der Bessere möge gewinnen“, sagte Marko und lobte Perez, der im Qualifying zum zweiten Mal in Folge schneller war als Verstappen und im Vorjahr in Baku triumphiert hatte: „Der Mexikaner ist on fire.“
Baku für Tücken bekannt
„On fire“ sind auch die Rennen auf dem City Circuit von Baku. In den fünf Rennen, die seit 2016 dort gefahren wurden, gab es außer im ersten Jahr selbst immer den Einsatz eines Safety-Car, Virtual-Safety-Car oder gar eine Rennunterbrechung. Allein im Vorjahr gab es vier rote Flaggen. Auch das Qualifying, welches nach einem Crash im F2-Sprint und dem darauf verzögerten dritten Training um 15 Minuten verschoben wurde, bot bereits einen Vorgeschmack auf einen möglichen spannenden Grand Prix am Sonntag.
Neben diversen Ausritten verbremste sich Aston-Martin-Pilot Lance Stroll vier Minuten vor Ende von Q1, erwischte weder Ausfahrt noch Kurve und landete mit der Nase seines Boliden in der Barriere. Ohne sichtbare Beschädigung fuhr der Kanadier zuerst an der Box vorbei, verlor dann jedoch in Kurve zwei ohne Grip auf den flach gebremsten Reifen das Auto erneut, touchierte mit der Wand und riss sich den Flügel vom Auto. Die überraschenderweise einzige Unterbrechung der Session.