Tennisspieler Dominic Thiem (AUT)
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Tennis

Thiem stürzt in Weltrangliste ab

Ex-US-Open-Sieger Dominic Thiem ist in der ATP-Weltrangliste vom 198. auf den 352. Rang abgestürzt. Damit ist der 28-jährige Niederösterreicher so schlecht wie zuletzt vor fast zehn Jahren klassiert. Generell ist die Weltrangliste der Männer eine Woche nach den French Open kräftig durcheinandergewirbelt worden, die Spitze hat zum zweiten Mal der Russe Daniil Medwedew übernommen.

Alexander Zverev liegt mit 875 Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang. Der deutsche Olympiasieger ist im Ranking noch nie so weit vorne gestanden. Dem Serben Novak Djokovic bleibt nur Rang drei, bloß 245 Zähler vor French-Open-Sieger Rafael Nadal aus Spanien. Djokovic war zuletzt in der zweiten Oktober-Woche 2018 nicht in den Top Zwei gewesen.

Es ist das erste Mal seit November 2003, dass weder Djokovic, noch Nadal oder der Schweizer Roger Federer auf einem der ersten beiden Plätze liegen. Medwedew nimmt seine Führung als Produkt seiner Leistungen. „Wenn du in der Wertung über die vergangenen 52 Wochen die meisten Punkte hast, dann hast du es verdient, da oben zu stehen. Das ist fair. Die Zahlen lügen nicht“, meinte der 25-Jährige in Halle.

Tennisspieler Daniil Medvedev
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Medwedew führt zum zweiten Mal in seiner Karriere die Weltrangliste an

Neben dem verletzten Zverev hat auch der norwegische French-Open-Finalist Casper Ruud als Fünfter ein Karrierehoch erreicht, Thiem hingegen einen Tiefstand. Am 26. November 2012 war der damals 18-Jährige die Nummer 402 der Welt und damit zuletzt schlechter klassiert.

Thiem droht weiterer Abrutsch

Grund für den Rückfall von Thiem war der Verlust der 180 Punkte vom French-Open-Viertelfinale 2020, das aufgrund der Coronavirus-Sonderregelung noch länger im Ranking berücksichtigt worden war. Generell hat Thiem von seinen lediglich 125 Zählern heuer nur 30 Punkte geholt, und zwar je zehn in Madrid, Rom und Paris.

Am 11. Juli fallen dem 28-Jährigen noch fünf Wimbledon-Punkte aus 2019 aus der Wertung, vier Wochen später auch jene vom Viertelfinale in Montreal 2019. Punktet er bis dahin nicht, würde er sich womöglich gerade noch in den Top 700 halten können. Thiems bisher letzter Matchsieg liegt mehr als 13 Monate zurück, seine Handgelenksverletzung jährt sich nächste Woche erstmals.

Sein nächstes Turnier hat der Niederösterreicher erst in Wimbledon (27. Juni bis 10. Juli) geplant. Dort wird der ehemalige Weltranglistendritte sein geschütztes ATP-Ranking von Position sechs von vor der Handgelenksverletzung nützen. Als 352. ist Thiem derzeit nur noch siebentbester Österreicher. Bestklassierter ÖTV-Spieler ist nun wieder Dennis Novak (147.). Es folgen Jurij Rodionov (154.), Filip Misolic (212.), Sebastian Ofner (219.), Gerald Melzer (244.) und Lucas Miedler (286.).

Tennisspielerin Julia Grabher (AUT)
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Grabher hat als 142. der Welt ihr Karrierehoch in der Weltrangliste erreicht

Keine großen Änderungen bei den Frauen

Bei den Frauen bleibt die Polin Iga Swiatek weiter unangefochten die Nummer eins der Welt. Die French-Open-Siegerin hat 4.120 Punkte mehr als die Estin Anett Kontaveit (4.511). Dritte bleibt die Spanierien Paula Badosa Gibert mit 4.245 Punkten.

Julia Grabher erreichte hingegen ihr Karrierehoch in der Weltrangliste. Österreichs aktuell beste Tennisspielerin verbesserte sich von Rang 153 auf den 142. Platz. Damit unterbot sie ihr bisher bestes Ranking von 148. Barbara Haas (309.) wurde von Sinja Kraus (286.) als Österreichs Nummer zwei abgelöst.