Martin Braithwaite gegen Kevin Danso
AP/Ritzau Scanpix/Claus Bech
Nations League

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam hat am Montag im vierten Spiel unter Ralf Rangnick bei der 0:2-Niederlage in Dänemark die schwächste Leistung abgeliefert. Die ÖFB-Auswahl konnte den Matchplan des Teamchefs nicht umsetzen und war den Gastgebern in jeder Phase der Partie unterlegen. Vor allem offensiv gelang den Österreichern nur wenig. Zu den besten Spielern avancierten daher Goalie Heinz Lindner und Verteidiger Kevin Danso.

Heinz Lindner: Gut

Nach zwei Spielen von Patrick Pentz kehrte Lindner ins ÖFB-Tor zurück und absolvierte sein 32. Länderspiel. In der 14. Minute wurde er erstmals geprüft und in der 22. Minute schuldlos erstmals bezwungen. Auch beim 0:2 war er ohne Abwehrchance. In der zweiten Hälfte verhinderte er gegen Höjbjerg und vor allem gegen Eriksen, dessen Schuss er mit den Fingerspitzen an die Stangen lenkte, den dritten dänischen Treffer. Seine Abschläge waren einmal mehr nicht ideal.

Christopher Trimmel: Genügend

Trimmel agierte als Rechtsverteidiger und hatte Schwierigkeiten, eine Verbindung mit seinem Vordermann Wimmer herzustellen. Defensiv stand er beim 0:1 nicht tief genug und konnte danach die Situation nicht mehr klären. Der Führungstreffer der Dänen war sicher nicht alleine seine Schuld, aber auch sein Abwehrverhalten war sicher nicht ideal. Seine Offensivbewegung war phasenweise in Ordnung. Nach der Pause rückte Trimmel in der Fünferkette nach innen.

Gernot Trauner: Befriedigend

Der Feyenoord-Legionär wurde durch das verletzungsbedingte Fehlen von David Alaba wieder zum Abwehrchef. Trauner konnte wieder durch sein Stellungsspiel überzeugen. Die Dänen wirbelten die ÖFB-Defensive aber ordentlich durcheinander, weshalb die Zuordnung nicht immer stimmte. Auch Trauer stand beim 0:1 nicht ideal. Im Aufbauspiel versuchte Trauner mehr als zuletzt, den Ball in die Räume zu spielen.

Kevin Danso: Gut

Danso rettete gleich zu Beginn bei einer guten Chance der Dänen und lieferte auch danach eine sehr physische Partie. Der Lens-Legionär warf sich mit allem, was er hatte, dagegen. Als Resultat ging das eine oder andere Foul auf sein Konto. In der 69. Minute verhinderte er mit einem bärenstarken Tackling eine Großchance der Dänen. Einzig vor dem 0:2 attackierte er nicht ideal und kam um eine Spur zu spät.

Valentino Lazaro: Nicht genügend

Lazaro wurde als Notlösung als linker Verteidiger aufgeboten. Eine Position, die der 26-Jährige im Team noch nie bekleidete und leider auch nicht ausfüllen konnte. Lazaro lieferte schon einen fehlerhaften Beginn. Er attackierte früh raus, kam aber selten zum Ball. Überdies hatte Lazaro mit dem höchst agilen Skov Olsen die ganze Zeit seine liebe Not. So stand er auch vor dem 0:2 zu weit weg vom Dänen. Zur Pause war die Partie für den Benfica-Legionär vorbei.

Patrick Wimmer: Befriedigend

Dank seiner Leistungen während der Saison und eines couragierten Eindrucks im Teamtraining kam Wimmer zu seinem Debüt im ÖFB-Team. Nach 16 Sekunden wäre der Neo-Wolfsburger beinahe zum Abschluss gekommen. Danach lieferte der 21-Jährige ein motiviertes und bemühtes Debüt, das allerdings auch fehlerbehaftet war. In der 42. Minute holte er sich Gelb und blieb zur Pause in der Kabine.

Xaver Schlager: Genügend

Der Wolfsburger stand auch gegen Dänemark in der Startelf und wurde zum einzigen ÖFB-Spieler, der alle vier Partien von Beginn an bestritt. Bei Schlager machten sich aber Verschleißerscheinungen bemerkbar. Schlager stand oft ein wenig zu weit weg vom Gegenspieler und kam gegen die beweglichen Dänen daher nicht wirklich in die Zweikämpfe. Beschäftigt mit seinen Defensivaufgaben ging dann offensiv auch nur wenig. Auch für ihn war zur Pause Schluss.

Nicolas Seiwald: Befriedigend

Die Dänen spielten viel über den Flügel, weshalb Seiwald im defensiven Mittelfeld Probleme hatte, ins Spiel zu kommen. Seiwald machte aber aus der Not eine Tugend und suchte sich seine Gegenspieler. Diese Aufgabe löste der 21-Jährige solide. Sein Beitrag für das österreichische Offensivspiel war eher durchschnittlich.

Marcel Sabitzer: Genügend

Sabitzer führte das Team als Kapitän auf das Feld und hatte nach wenigen Sekunden mit dem starken Zuspiel auf Wimmer seine beste Offensivaktion im gesamten Spiel. Der Bayern-Legionär verzeichnete noch einen Abschluss, kam allerdings nie wirklich in die Partie. Sabitzer mühte sich und kämpfte in der Defensive. Unter dem Strich war aber auch bei ihm die Luft draußen, weshalb er offensiv blass blieb.

Sasa Kalajdzic: Genügend

In der zwölften Minute prüfte Kalajdzic Dänemark-Goalie Schmeichel mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Ansonsten kam er nur selten zum Abschluss. Kalajdzic verteilte ein paar Bälle, mühte sich aber sonst gegen die dänische Abwehr vergeblich. Vor dem 0:2 leistete er sich vorne einen leichten Ballverlust. Insgesamt aufgrund der schwachen Offensivleistung der Österreicher eine undankbare Partie für Kalajdzic, der in der 65. Minute ausgetauscht wurde.

Andreas Weimann: Genügend

Der Torschütze gegen Frankreich bekleidete erneut eine neue Position in der Startelf. Diesmal agierte Weimann links im Sturm. Der Bristol-Legionär bekam wenige Bälle in die Tiefe. Und wenn, war er danach zumeist auf sich alleine gestellt. Weimann konnte keine Verbindung mit dem Mittelfeld herstellen. Nach der Pause wechselte er wie schon in der ersten Hälfte gegen Kroatien links in die Fünferkette. In der 65. Minute war für ihn die Partie beendet.

Konrad Laimer: Befriedigend

Der Dauerläufer kam zur Pause für Schlager in die Partie und belebte das österreichische Offensivspiel, ohne dabei wirklich Akzente setzen zu können. Auch bei ihm war nicht mehr die nötige Frische vorhanden, um der Partie eine Wende zu geben. Laimer verbuchte eine gute Vorlage auf Kalajdzic, konnte aber nicht an seine hervorragenden Leistungen in den ersten drei Partien anschließen.

Karim Onisiwo: Genügend

Onisiwo kam in der zweiten Hälfte anstelle von Debütant Wimmer in die Partie. Der Einsatz des Mainz-Legionärs ging nicht übers Bemühen hinaus. Onisiwo konnte sich gegen die Dänen aber in keiner Phase durchsetzen und deshalb auch keine wirklichen Aktionen verbuchen.

Stefan Lainer: Befriedigend

Lainer kam für Lazaro in die Partie, ersetzte den Benfica-Legionär aber nicht auf links, sondern auf seiner angestammten Position auf der rechten Seite. Der Gladbacher versuchte aus der Fünferkette heraus, Druck aufzubauen. Lainer gelang das in Ansätzen. Wirklich Gefährliches ging von ihm aber nicht aus.

Michael Gregoritsch: Befriedigend

Der Augsburg-Stürmer kam in der 65. Minute statt Weimann in die Partie. Gregoritsch konnte mit einem Weitschuss immerhin die beste Chance der Österreicher in der zweiten Halbzeit verbuchen. Wie seine Kollegen konnte aber auch er die Offensive nicht wachrütteln.

Marko Arnautovic: Befriedigend

Im Hinspiel gegen die Dänen wurde Arnautovic zur Pause eingewechselt und sorgte danach für richtigen Schwung im ÖFB-Spiel. In Kopenhagen kam er in seinem 102. Länderspiel erst in der 65. Minute und konnte bei dieser kurzen Einsatzzeit keine Akzente setzen. Angesichts des Spielstands und der körperlichen Verfassung war das nicht weiter verwunderlich.