Fußballer Michael Sollbauer (Rapid)
GEPA/Edgar Eisner
Bundesliga

Rapid und LASK starten neu durch

Nach jeweils enttäuschenden Saisonen in der Admiral Bundesliga haben sich Rapid Wien und der LASK am Mittwoch zum Trainingsauftakt für die neue Spielzeit eingefunden. Beide Clubs, die als Fünfter bzw. Achter hinter den Erwartungen geblieben sind, starten auch mit einem Umbruch im Kader neu durch. Man bleibt dabei weiter auf Spielersuche.

Mit dem bisherigen Transferprogramm zeigte sich Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer aber „sehr glücklich“. Mit Guido Burgstaller soll dem Vernehmen nach demnächst ein zusätzlicher Stürmer verpflichtet werden. Gesucht wird auch noch ein Rechtsverteidiger. „Fertig sind wir nicht, wir werden weiter Ausschau halten, ob sich was ergibt, und wir wissen auch, dass immer wieder was in die andere Richtung auch passieren kann“, sagte Feldhofer. „Das Fragezeichen ist nur, ab wann treten wir homogen auf bzw. haben wir alle integriert.“

Mit neuem Mut nach einem durchwachsenen Jahr ist auch der LASK in die neue Saison gestartet. Trainer Dietmar Kühbauer, der nach seiner Ernennung im Saisonfinish das Ruder nicht mehr herumreißen konnte, wollte seine Kicker „mit Freude am Platz“ sehen, formulierte aber auch ganz handfeste Anforderungen – vor allem im Sturm. „Vorne müssen wir uns verstärken“, erklärte der 51-Jährige bei einem Pressetermin.

Trainingsauftakt beim LASK

Der LASK startete am Mittwoch mit den Vorbereitungen für die kommende Saison. Noch ist der Kader nicht komplett, drei neue Spieler sind aber bei den Trainings bereits dabei.

Rapid startet mit „Rumpftruppe“

In Wien absolvierte Feldhofer mit nur sieben Spielern die erste Einheit auf den Trainingsplätzen beim Ernst-Happel-Stadion. Von den Zugängen waren Patrick Greil, Ante Bajic, Michael Sollbauer und Aleksa Pejic dabei. Roman Kerschbaum widmete sich seinem Aufbauprogramm, Nicolas Kühn fehlte nach einem positiven CoV-Test.

Patrick Greil, Ferdinand Feldhofer, Michael Sollbauer, Ante Bajic und Alexa Pejic (Rapid)
GEPA/Edgar Eisner
Rapid-Trainer Feldhofer startete mit nur sieben Spielern, darunter vier Neuzugängen auf dem Feld

Die „Rumpftruppe“, der auch Nicolas Binder, der in den Profikader hochgezogene Rene Kriwak sowie der rekonvaleszente Routinier Christopher Dibon angehören, absolviert bis Freitag zumeist zwei Einheiten täglich, dann gibt es ein freies Wochenende. Am Montag folgen weitere Testungen. Ab kommenden Dienstag soll abgesehen von den vier ÖFB-U19-Teamspielern, die bei der EM in der Slowakei im Einsatz sind (u. a. Yusuf Demir), der gesamte Kader versammelt sein.

„Wollen neuen Spielern mehr Anlaufzeit geben“

Rapid setzte den zweigeteilten Trainingsstart rund zwei Wochen nach dem letzten Pflichtspiel bewusst so an. „Der Hintergrund von dem ist, dass wir den neuen Spielern mehr Anlaufzeit geben wollen, damit die ganzen organisatorischen Dinge, auch die Medientermine, jetzt passieren und sie dann schnellstmöglich integriert werden können ohne zu viel Nebengeräusche“, erläuterte Feldhofer.

Greil wohnt seit zwei Wochen in Wien und hat erste Eindrücke sammeln können. „Man merkt schon, dass der Club eine Spur größer ist. Die Herangehensweise, was Training und Spielweise betrifft, ist doch ein bisschen anders. Wie es dann genau ausschaut, wird man sehen.“ Im Gegensatz zu Klagenfurt, wo er im Mittelfeld gesetzt war, wartet in Hütteldorf eine größere Konkurrenz auf ihn. „Es ist für mich gut, wenn man immer eine Challenge hat. Ich sehe das positiv.“

Feldhofer hat einen Plan

Sollbauer äußerte sich ähnlich. „Wenn die Dichte höher ist, ist das eher ein Vorteil als ein Nachteil“, meinte der Abwehrspieler. Er werde machen, was er in den letzten Jahren auch gemacht habe. „Ich werde das Rad nicht neu erfinden. Erfahrung, Mannschaft führen und mitreißen, für Stabilität sorgen – das sind die Attribute, die von mir verlangt werden, und das werde ich auf den Platz bringen“, versprach der Ex-Dresden-Kicker. Er freute sich, durch den frühen Trainingsstart „ruhiger reinstarten“ zu können. „Das ist für uns ein Vorteil.“

Start der Saison-Vorbereitungen bei Rapid

Am Mittwoch startete Rapid Wien offiziell in die Vorbereitungen für die neue Saison. Bei den ersten Trainingseinheiten ist aber nur ein kleiner Teil dabei, darunter auch einige Neuzugänge. Die restlichen Spieler steigen am Montag in die Vorbereitung ein.

Nicht dabei in der ersten Woche ist ein Tormann. „Es ist in den ersten Trainingstagen unüblich, aufs Tor zu schießen“, hat Rapids Coach kein Problem damit. Er hat in der Abwehr vor allem durch die Verpflichtung von Sollbauer mehr Möglichkeiten als bisher. „Ob Dreier- oder Viererkette werden wir probieren. Es wird sich herauskristallisieren, was besser zu uns passt. Ich habe einen Plan, der muss sich aber mit dem decken, was ich auf dem Platz sehe“, verlautete der Steirer.

LASK sucht weiter nach Verstärkungen

Beim LASK sind fünf Testspiele vor dem Saisonauftakt geplant, erläuterte Kühbauer, der mit seiner Truppe auf ein Trainingslager verzichtet: „Man muss nicht unbedingt wohin fahren.“ Als Zugänge vermeldete der LASK, der im Frühling in sein neues Stadion auf der Gugl ziehen will, Außenverteidiger Filip Stojkovic von Rapid, den deutschen Innenverteidiger Philipp Ziereis von St. Pauli sowie im zentralen Mittelfeld Rückkehrer Nemanja Celic aus Darmstadt.

„Natürlich sind wir an Verstärkungen interessiert“, gab Kühbauer weiter an. „Derzeit ist das noch zu wenig, wenn wir vorne dabei sein oder eine gute Saison spielen wollen. Man sollte auf jeder Position doppelt besetzt sein, das streben wir an.“

Fußballer Filip Stojkovic (LASK)
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Ex-Rapid-Verteidiger Filip Stojkovic ist einer der bisherigen Neuen beim LASK

Der Schuh drückte schon zuletzt besonders in der Offensive. Die Leihspieler Thomas Sabitzer (acht Saisontore) und der lange verletzte Tobias Anselm kehrten zwar von der WSG Tirol zurück. „Sie haben durchaus ihre Fähigkeiten, trotzdem müssen wir noch suchen. Es wäre zu viel Druck für die beiden Burschen“, betonte Kühbauer.

Die einstige Angriffshoffnung Marko Raguz ist aktuell einmal mehr nicht fit. „Wir brauchen jemanden, der uns sofort helfen kann“, erklärte der Trainer. Er kann zum Start zudem noch nicht auf die Verteidiger Filip Twardzik und Philipp Wiesinger setzen, die erst in ein, zwei Wochen einsteigen werden. Mit Yannis Letard muss ein weiterer Defensivakteur nach einem Kreuzbandriss noch lange passen, Petar Filipovic zieht es laut Medienberichten in die Türkei. Offensivmann Husein Balic fehlt mit einer Muskelverletzung mehrere Wochen, und der Südkoreaner Hong Hyun-seok erhielt nach seiner Teilnahme am Asiencup verlängerten Urlaub.