FIFA und Spielergewerkschaft gehen gegen Hasspostings vor

Angesichts zunehmender Diskriminierung in den sozialen Netzwerken wollen der Fußballweltverband (FIFA) und die Profigewerkschaft FIFPRO gezielt gegen Hasspostings vorgehen. Als Reaktion auf den zunehmenden Missbrauch durch Beleidigungen von Spielerinnen und Spieler soll bei Männer- als auch bei Frauen-Turnieren ein spezieller Moderationsdienst eingerichtet werden, teilte die FIFA am Samstag mit.

Erkannte Hassreden, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden, sollen gescannt werden. Damit soll verhindert werden, dass derartige Kommentare vom Adressaten und dessen Followern gesehen werden. Sichtbarkeit und Reichweite sollen deutlich verringert werden.

Hälfte der Spieler betroffen

Fünf Monate vor der Männer-WM in Katar hat die FIFA einen Bericht vorlegt, in dem das Ausmaß von Beleidigungen, Hetze und Diskriminierung deutlich wird. Mit Hilfe künstlicher Intelligenz wurden zuvor in einer umfangreichen Studie mehr als 400.000 Beiträge in Social Media untersucht. Ausgewertet wurden Kommentare während der Halbfinal- und Finalphase der Fußball-EM und beim Afrikacup jeweils 2021.

Die Resultate: Über 50 Prozent der Spieler seien in irgendeiner Form diskriminierend beschimpft worden, wobei ein Großteil dieser Äußerungen aus ihrem jeweiligen Heimatland kam. Homophobe (40 Prozent) und rassistische (38 Prozent) Kommentare machten den Großteil der Beschimpfungen aus.

„Es gehört zu unseren Pflichten, den Fußball zu schützen, und das fängt bei den Spielern an, die uns allen durch ihre Leistungen auf dem Spielfeld so viel Freude schenken“, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino in einer Stellungnahme auf der Website des Weltverbandes.