Adis Jasic and Yusuf Demir beim Training der U19-Nationalmannschaft
GEPA/Armin Rauthner
Fußball-EM

Österreichs U19 für Schlüsselspiel gerüstet

Drei Tage nach der Auftaktniederlage gegen England wartet auf Österreichs Youngsters bei der U19-EM in der Slowakei am Mittwoch (17.30 Uhr, live in ORF Sport +) ein Schlüsselspiel um den Einzug in das Semifinale. Mit einem Sieg über Israel möchte die Auswahl von ÖFB-Teamchef Martin Scherb den Grundstein zum Aufstieg und damit auch für ein Ticket für die U20-WM 2023 in Indonesien legen. „Wir sind vorbereitet“, so Abwehrchef Lukas Wallner.

Der Auftritt am Sonntag gegen denGruppenfavoriten England machte den ÖFB-Talenten jedenfalls trotz des 0:2 Mut. Gegen die „Three Lions“ gelangen den Österreichern immer wieder gute Ballgewinne im Pressing, Kapital konnte daraus aber nicht geschlagen werden. Das soll sich im zweiten Gruppenspiel in Ziar nad Hronom gegen Israel, das beim 2:2 gegen Serbien erst durch ein Gegentor in der Nachspielzeit den Sieg verspielte, ändern. Das Parallelspiel der Engländer gegen Serbien folgt am Mittwochabend (20.00 Uhr) in Banska Bystrica.

„Logisch ist eine Niederlage immer ärgerlich, aber auf unser großes Ziel hat das Ergebnis vom Sonntag keinen Einfluss. Mit Israel wartet jetzt ein Gegner auf uns, der auf Augenhöhe ist, der uns keinen Meter Raum und keinen Ball schenken wird. Aber wir sind bereit, diesen Kampf anzunehmen“, betonte Teamchef Scherb, dessen Truppe den Aufstieg noch in der eigenen Hand hat. Am Samstag (20.00 Uhr, live in ORF Sport +) geht es dann gegen Serbien.

Schlüsselspiel bei U19-EM

Bei der U19-Fußball-Europameisterschaft in der Slowakei wartet auf Österreichs Team bereits ein Schlüsselspiel. Nach der Auftaktniederlage gegen England muss gegen Israel gepunktet werden.

„Unsere Stärken auf den Platz bringen“

Israel stehe sehr strukturiert, verteidige tief und sei enorm gut im Umschaltspiel. „Darauf müssen wir uns einstellen. Wir dürfen sie nicht in solche Situationen kommen lassen“, betonte Scherb. Die Spielanlage des eigenen Teams werde sich durch die Philosophie der Israelis nicht verändern, so Scherb. „Wir haben mit diesem Team über die Jahre eine Philosophie entwickelt, die uns auszeichnet. Natürlich analysieren wir den Gegner und stellen uns auf die Besonderheiten in seinem Spiel ein, aber wir wollen unsere Stärken auf den Platz bringen und über unsere Spielidee zum Erfolg kommen.“

 Martin Scherb, Trainer der U19-Nationalmannschft
GEPA/Armin Rauthner
U19-Teamchef Scherb sieht seine Mannschaft für die zwei Schlüsselspiele gegen Israel und Serbien gut gerüstet

Ähnlich sehen es die Spieler. „Wir sind gegen England zu unseren Möglichkeiten gekommen. Um erfolgreich zu sein, müssen wir als gesamtes Team im Spiel nach vorne einen Tick konkreter werden. Unser Trainerteam hat uns gezeigt, was uns gegen Israel erwartet“, so Abwehrchef Lukas Wallner. Auch Teamkollege Pascal Fallmann, neben Offensiv-Ass Yusuf Demir einer von vier Rapidlern, die gegen England begonnen hatten, geht mit Selbstbewusstsein in das zweite EM-Spiel: „Israel ist sicher eine gute Mannschaft. Ich bin aber absolut davon überzeugt, dass wir das bessere Team sind und uns eine gute Ausgangslage für das letzte Match gegen Serbien schaffen werden.“

Keine Zeit für Rechenspiele

Gedanken über ein mögliches Remis werde man sich nicht machen. „Wir wollen das Spiel gewinnen, mit Rechenspielen beschäftigen wir uns nicht“, betonte Scherb am Dienstag nach dem Training gegenüber der APA. Das wäre frühestens nach der Partie in Ziar nad Hronom der Fall. „Jedes EM-Spiel ist immer ein Highlight. Wir wollen zeigen, dass wir nicht hierhergefahren und zufrieden sind. Wir wollen etwas Zählbares“, erklärte der Teamchef. „Das sind die Ansprüche an uns. Wir sind von unserer Qualität überzeugt.“

Die haben aber auch die Israelis. Nur sieben Teams haben sich neben Gastgeber Slowakei für das Turnier qualifiziert. „Alle sieben sind Topteams“, sagte Scherb. Israel verfüge über eine kompakte Defensive und schnelle, technisch gute Offensivspieler, die vor allem in Umschaltsituationen gefährlich sind. „Das müssen wir ihnen wegnehmen, dann haben wir gute Chancen.“ Dazu wolle man die eigenen Ballgewinne besser nutzen und dem Gegner über die schnellen Spitzen Probleme bereiten.

Der ÖFB-Coach hat seine komplettes 20-Mann-Aufgebot zur Verfügung, kündigte im Vergleich zum England-Spiel aber Umstellungen in der Startformation an. Zwei bis drei seien „durchaus möglich“. Das habe aber nichts mit der am Sonntag gezeigten Leistung zu tun. „Unser Kader ist in der Qualität auch in der Breite gut aufgestellt. Wir hoffen, dass wir hier zumindest vier Spiele haben. Dafür braucht es auch frische Kräfte“, meinte Scherb.

ÖFB-Kader für U19-EM

Tor: Patrick Moser (SV Ried), Elias Scherf (SV Lafnitz)

Abwehr: Pascal Fallmann (Rapid), Leonardo Ivkic (Austria Wien), Samuel Mischitz (SCR Altach), Justin Omoregie (FC Liefering), Leopold Querfeld (Rapid), Lukas Wallner (FC Liefering), Nico Wiesinger (SV Ried)

Mittelfeld: Onurhan Babuscu (FC Admira), Yusuf Demir (Rapid), Adis Jasic (WAC), Benjamin Kanuric (Rapid), Ervin Omic (WAC), Nikolas Veratschnig (WAC), Florian Wustinger (Austria Wien), Philipp Wydra (1. FC Köln/GER)

Sturm: Justin Forst (WSG Tirol), Jakob Knollmüller (TSG Hoffenheim/GER), Dominik Weixelbraun (LASK)