Bernhard Reitshammer
GEPA/Csaba Doemoetoer
Schwimmen

WM-Auftritt als Ansporn für Nachwuchs

Zwei Medaillen, zehn Rekorde und jede Menge herausragende Vorstellungen: Österreichs Schwimmverband (OSV) hat bei den Weltmeisterschaften in Budapest eine mehr als zufriedenstellende Zwischenbilanz gezogen. „Es ist schwer, unzufrieden zu sein“, sagte OSV-Sportdirektor Walter Bär. Es sind nicht nur die Platzierungen seiner Schützlinge, „sondern auch die Leistungen, die wirklich toll sind. Wir sind mitten in der Weltspitze.“ Bär wünscht sich dadurch auch eines: „Ich hoffe, dass das den Nachwuchs beflügelt.“

Besonders das Synchronschwimm-Duo Anna-Maria und Eirini Alexandri überzeugte. Die beiden 24-jährigen Schwestern holten Bronze in der Technik- sowie Freien Kür und bescherten Österreich die ersten Medaillen bei Langbahn-Weltmeisterschaften seit 13 Jahren. 2009 hatte Brustschwimmerin Mirna Jukic in Rom ebenfalls Bronze gewonnen.

„Es war wichtig für das ganze Team, dass man endlich dort angekommen ist, wo man immer sein wollte. Sie haben es verdient und es sich hart erarbeitet“, betonte Bär im Gespräch mit der APA.

Walter Bär
GEPA/Philipp Brem
OSV-Sportdirektor Bär durfte sich bisher fast täglich über Erfolgsmeldungen freuen

Auch Drillingsschwester Vasiliki Alexandri schwamm mit zwei fünften Plätzen im Solo in die Weltspitze, allerdings verhinderten ihrer Meinung nach die Wertungsrichter eine Medaille. Ähnlich sieht es der OSV. „Diese Bewertungen sind teilweise sehr subjektiv, und man kann sie schon sehr hinterfragen“, sagte Bär.

Auböck als „Held zum Anfassen“

Neben den Alexandris überzeugten auch die österreichischen Beckenschwimmer in der Duna Arena. Aushängeschild Felix Auböck kraulte als Vierter und Fünfter zwar knapp am angepeilten Edelmetall vorbei, trotzdem stimmten die persönlichen Bestleistungen des 25-jährigen Niederösterreichers zuversichtlich.

„Mit etwas Glück hätten wir auch die ein oder andere Medaille im Schwimmen machen können. Da wurden aber keine Fehler gemacht, das war Glückssache“, sagte Bär, der nun auf einen Boom und Ansturm auf die Vereine hofft. Besonders Auböck sei eine Person, zu dem die Jugend aufschauen könne. Bär nannte den Bad Vöslauer einen „bodenständigen Typen“ und einen „Helden zum Anfassen“.

Felix Auböck
GEPA/Csaba Doemoetoer
Auböck ist das OSV-Aushängeschild, eine Medaille blieb ihm bei dieser WM knapp verwehrt

Auch Bernhard Reitshammer wurde über 50 m Brust sensationell Vierter, Simon Bucher überzeugte als Sechster über 100 m Delfin, beide waren auch Teil jener Lagen-Staffel, die es am Samstag ins Finale geschafft hatte und Siebenter wurde. Es war das neunte Finale mit heimischer Beteiligung. „Diese Generation hat hart gearbeitet für ihre Erfolge, ihnen ist nichts in den Schoß gefallen“, betonte Bär.

Wasserspringer und Freiwasserschwimmer sind dran

Während die Schwimmer und Synchronschwimmerinnen ab dem Wochenende bereits Richtung EM im August in Rom blicken, hoffen die vier OSV-Wasserspringer sowie Freiwasserschwimmer Jan Hercog in den kommenden Tagen auf gute Ergebnisse zum WM-Abschluss.

Bei der EM in Italien soll es dann wieder Medaillen geben, für das Alexandri-Duo ist sogar Gold möglich. „Da fehlen einige Nationen wie China“, sagte Bär, aber: „Natürlich müssen wieder in allen Sportarten die Leistungen gezeigt werden, das ist kein Selbstverständnis.“