Kolb, der erst vor zwei Wochen beim Weltcup in Leogang mit Platz fünf die beste heimische Platzierung überhaupt erreicht hatte, zeigte sich nach seinem Triumph begeistert. „Ich hätte nicht gedacht, dass es sich ausgeht. Ich bin überglücklich gerade. Ich hätte damit gerechnet, dass David mich auf einer seiner Lieblingsstrecken im Griff hat. Es sieht zurzeit aus, dass es echt gut funktioniert bei mir“, sagte der 26-jährige Steirer.
Der frisch gebackene Europameister hatte erst vor rund eineinhalb Monaten einen Ellenbruch erlitten. Nun reichte es trotz eines kleinen Missgeschicks im oberen Teil für den Titel. „Gleich in der dritten Kurve habe ich einen Fehler gemacht. Das hat mich dann wachgerüttelt. Von da an war es dann ein richtig sauberer Lauf. Vielleicht fast etwas zu verhalten, aber das ist für diese harte Strecke vielleicht genau das Richtige“, meinte Kolb.
„Ein Podium war das erklärte Ziel“
Ähnlich erging es Trummer, der ebenfalls zu Beginn einen Fehler eingebaut hatte. „Ich habe gleich im oberen Teil etwas Zeit verloren. Die Bedingungen waren richtig hart. Ich bin aber super zufrieden mit dem zweiten Platz. Ein Podium war das erklärte Ziel. Für den Andi freut es mich extrem“, resümierte der 28-jährige Steirer.
Hinter den beiden heimischen Athleten platzierten sich die drei Franzosen Benoit Coulanges (+1,17 Sek.), Antoine Rogge (+1,19 Sek.) und Dylan Levesque (+1,56 Sek.). „Ganz genau weiß ich es nicht, wie wir die Franzosen schlagen konnten. Aber wir sind beide richtig stark hier in Maribor und das Nationalteamtrikot beflügelt zusätzlich“, erklärte Kolb.
Trummer gab eine Kampfansage ab: „In Zukunft sollten wir das bei den Weltcups auch ähnlich machen, um die Franzosen hinter uns zu lassen“. Die weiteren Österreicher landeten mit Noah Hoffmann, Maximilian Oberhofer und Christof Stulik auf den Plätzen 14, 23 und 31.
Trainingssturz hinterlässt bei Niessl Spuren
Bei den Frauen hatte zuvor Marlena Neissl Platz zehn erreicht. Die Steirerin hatte im Ziel 37,30 Sekunden Rückstand auf Siegerin Monika Hrastnik. Die Slowenin setzte sich in 3:29,71 Minuten um 3,01 Sekunden vor der Schweizerin Camille Balanche durch. Dritte wurde die Italienerin Veronika Widmann mit 7,73 Sekunden Rückstand.
Bei Neissl hatte ein Trainingssturz am Freitag noch Spuren hinterlassen. „Es ist definitiv nicht so gut gegangen wie erhofft. Vor allem mental war es nach dem Sturz etwas schwierig. Nichtsdestotrotz habe ich mein Bestes gegeben und kann mir nichts vorwerfen. Den Umständen entsprechend kann ich damit leben“, resümiert die Dritte der Staatsmeisterschaften.