Golfer Bernd Wiesberger
GEPA/Thomas Bachun
Golf

Wiesberger hadert mit Sanktionen

Bernd Wiesberger hat sich am Dienstag erstmals öffentlich zu den Sanktionen durch die DP World Tour (ehemals European Tour) wegen seiner Teilnahme an der konkurrierenden LIV-Serie geäußert. In einer Aussendung erklärte der Burgenländer, die Reaktion der Tour sei hinzunehmen, „persönlich empfinde ich die Entscheidung allerdings sehr enttäuschend“. Er hoffe aber auf eine Lösung des Konflikts, die alle Seiten zufriedenstelle, so der 36-Jährige.

Die DP World Tour hatte am Freitag während ihres Turniers in München verkündet, dass all jene Tour-Mitglieder, die beim Londoner Auftaktbewerb der neuen, von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Serie im Centurion Club ohne Freigabe abgeschlagen hatten, mit einer Geldstrafe und einer Turniersperre im Juli belegt werden. Tour-Chef Keith Pelley hatte von einem Regelverstoß gesprochen, der die DP World Tour untergrabe.

Das betraf auch Wiesberger, der in London am Start war und noch vier weitere LIV-Turniere spielen möchte. Der Weltranglisten-102. berichtete, er sei bezüglich seines LIV-Engagements auf die Verantwortlichen der World Tour zugegangen. „Vor meiner Zusage zu LIV Golf habe ich der DP World Tour meine Teilnahme an mindestens zwölf DP-World-Tour-Turnieren angeboten“, so der Burgenländer.

Golfer Bernd Wiesberger
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Ab Donnerstag schlägt Wiesberger beim LIV-Turnier in Portland ab

„Bin persönlich enttäuscht“

Die Mindestanzahl für Tour-Mitglieder liegt bei vier Events. Er habe das „als faire Lösung“ angesehen, da viele Doppelmitglieder bei der PGA Tour/DP World Tour nur sehr wenige Turniere auf Letzterer spielen würden. Er hätte sich somit zu wesentlich mehr World-Tour-Turnieren verpflichtet als notwendig. „Ich bin persönlich enttäuscht, dass dies nicht in Betracht gezogen wurde.“

Wiesberger nimmt ab Donnerstag am zweiten LIV-Bewerb in Portland teil. Dadurch drohen ihm weitere Sanktionen. Er hofft aber auf eine baldige Beilegung des Streits. „Ich glaube, dass die DP World Tour eine Chance hat, die eigenen Turniere wesentlich aufzuwerten, wenn die Teilnahme von LIV-Spielern akzeptiert wird“, meinte der achtfache Turniersieger auf der Tour.

Saudi-arabische Geldgeber

Die LIV-Serie steht wegen der millionenschweren Finanzierung durch saudi-arabische Geldgeber in der Kritik. Das wegen Menschenrechtsverletzungen stark kritisierte Land versucht, mit lukrativen Veranstaltungen im Sportbereich sein Ansehen aufzubessern.

Mit hohen Geldsummen wurden Golfstars wie Phil Mickelson und Dustin Johnson erfolgreich angelockt. In Portland werden zudem auch namhafte Spieler wie Bryson DeChambeau und Brooks Koepka erstmals bei einem LIV Invitational abschlagen. Die US-PGA-Tour reagierte vor knapp drei Wochen mit der Suspendierung aller Spieler, die bei der Konkurrenzserie engagiert sind.