Serena Williams geht, Vogelperspektive
Reuters/Hannah Mckay
Wimbledon

Serena Williams lässt Zukunft offen

US-Superstar Serena Williams hat nach der dramatischen Niederlage beim Comeback in Wimbledon eine Rückkehr zum Rasenklassiker in London und die Fortsetzung ihrer Karriere offengelassen. Gleichzeitig deutete die 23-fache Grand-Slam-Turniersiegerin aber Lust auf einen Auftritt bei den US Open an.

„Wenn du zu Hause bist, besonders in New York und bei den US Open, dem Ort meines ersten Grand-Slam-Sieges, ist das immer etwas super Besonderes“, sagte die 40-Jährige am späten Dienstagabend (Ortszeit).

„Das ist definitiv viel Motivation, besser zu werden und zu Hause zu spielen.“ Bei ihrer mit Spannung erwarteten Rückkehr nach einjähriger Pause verlor Williams in 3:10 Stunden mit 5:7 6:1 6:7 (7/10) gegen die französische Außenseiterin Harmony Tan.

Enttäuschung bei Williams-Comeback

Das mit Spannung erwartete Comeback von Tennisstar Serena Williams hat mit einer Enttäuschung geendet. Die US-Amerikanerin unterliegt in Wimbledon der Französin Harmony Tan in drei Sätzen. Ob sie einen weiteren Anlauf auf ihren 24. Grand-Slam-Titel nimmt, lässt Williams noch offen.

Motiviert auf dem Platz

Die Motivation war der siebenfachen Wimbledon-Siegerin aber während der Partie anzumerken. Auf den Knien feierte sie einen gelungenen Stopp, schrie nach gewonnenen Punkten laut auf. Als sie den ersten Matchball von Tan beim Stand von 5:6 im dritten Satz und eigenem Aufschlag abwehrte, entlud sich die Erleichterung der Zuschauer in heftigem Jubel. Doch auch ein 4:0-Vorsprung im entscheidenden Tiebreak reichte Williams letztlich nicht zum Sieg.

Serena Williams und Harmony Tan schütteln Hände
AP/PA/John Walton
Nach mehr als drei Stunden ging Williams als Verliererin vom Platz

Das Publikum meinte es jedenfalls gut mit dem US-Star. „Die Fans, viele mit einem Verständnis für den Prozess des Alterns, schienen Williams etwas zukommen zu lassen, das für einen der größten Champions aller Sportarten nie nötig war: Mitgefühl“, analysierte die „Washington Post“. Auf die Frage, ob es ihr letztes Spiel gewesen sei, sagte die US-Amerikanerin: „Das kann ich nicht beantworten.“ Fast wortgleich zu einer Aussage vor Turnierstart ergänzte sie: „Wer weiß, wo ich als Nächstes auftauchen werde.“

Tosender Applaus der Fans

Williams wurde von den Zuschauern auf dem Centre Court, wo sie sich vor einem Jahr schwer verletzt hatte, mit Jubel verabschiedet. Durch die Niederlage muss sie weiter auf den ersehnten 24. Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier warten, mit dem sie den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen würde.

Die Niederlage sorge dafür, dass sie wieder auf den Trainingsplatz wolle, sagte Williams, „weil ich nicht schlecht gespielt habe und so nah dran war“. Für sie war es das erste Einzel seit einem Jahr, als sie sich an gleicher Stelle am Oberschenkel verletzt hatte. Vor Wimbledon hatte sie sich mit zwei Einsätzen im Doppel warmgespielt.

Für Tan hingegen war es ein magischer Abend. „Es ist ein Traum für mich. Ich habe Serena im Fernsehen gesehen, als ich jung war“, schwärmte die 16 Jahre jüngere Französin. „Meine Trainerin Nathalie Tauziat hat vor 20 Jahren gegen sie gespielt“, erklärte Tan. „Als ich die Auslosung gesehen habe, hatte ich wirklich Angst. Sie ist so eine Legende. Ich habe gedacht: Oh mein Gott, wie kann ich gegen sie spielen? Es ist gut, wenn ich ein oder zwei Spiele gewinne.“ Am Ende wurde aus diesem Understatement Tans bisher größter Sieg.