Dennis Novak
GEPA/Alan Grieves
Wimbledon

Novak freut sich auf Jugendfreund

Für Dennis Novak ist Wimbledon 2022 bereits jetzt die Reise wert gewesen. Nach drei Siegen in der Qualifikation meisterte der 28-Jährige am Dienstag beim Rasenklassiker auch die erste Hauptrunde mit einem Viersatzerfolg gegen Facundo Bagnis aus Argentinien. Der Fokus des Niederösterreichers liegt nun bereits ganz auf seinem Zweitrundengegner Jason Kubler: „Ich kenne ihn sehr gut, er ist mein Jahrgang“, betonte Novak.

Das Duell ist für Donnerstag (drittes Match nach 12.00 Uhr MESZ auf Court 16) angesetzt. Kubler eliminierte mit einer starken Leistung in der ersten Runde den an Nummer 28 gerankten Briten Daniel Evans glatt in 2:09 Stunden mit 6:1 6:4 6:3. „Wir kennen uns seit der Jugend, verstehen uns extrem gut. Für mich überraschend, dass er den Evans vor allem auch so deutlich geschlagen hat", meinte Novak nach der Partie am Dienstag. „Das zeigt, dass er ein sehr guter Rasenspieler ist.“

Im Head-to-Head steht es 1:0 für den Österreicher. 2019 besiegte er den Australier beim ATP-Challenger-Turnier im nordenglischen Ilkley glatt in zwei Sätzen – auf Gras. „Er ist sicher gut in Form, aber da brauche ich mich nicht verstecken. Ich muss ehrlich sagen, ich spiele lieber gegen Kubler als gegen Evans“, erklärte Novak, der im September zum zweiten Mal Nachwuchs – erneut einen Buben – erwartet. Die Einnahmen in London passen da gut, im Falle eines Einzugs in Runde drei gibt es 120.000 Pfund (139.000 Euro). Fix hat er bereits 78.000 Pfund (rund 90.000 Euro) in der Tasche.

London guter Boden für Novak

Für Österreichs einzigen Vertreter im Einzel von Wimbledon, Dennis Novak, scheint London ein guter Boden zu sein. Nach dem Erstrundensieg gegen Facundo Bagnis hofft er wieder auf den Einzug in die dritte Runde des Grand-Slam-Klassikers.

„Ich spiele jetzt nicht fürs Geld, aber natürlich ist es ein schöner Beigeschmack. Ich habe eine Familie zu Hause, das zweite Baby ist jetzt am Kommen, deswegen muss noch ein bisserl was heimkommen.“ Zudem tröstet es über die verpassten Weltranglistenpunkte hinweg, die man heuer in Wimbledon aufgrund einer ATP- und WTA-Entscheidung wegen der Sperre von russischen und belarussischen Tennisprofis durch die Turnierorganisatoren nicht bekommt. Das sei schade, bedauerte Novak.

Jason Kubler
AP/Thibault Camus
Gegen Kubler hat Novak erst einmal auf Challenger-Ebene gespielt und 2019 auf Gras gewonnen

Tägliches Ferncoaching von Bresnik

Nach den gesundheitlichen Problemen zu Jahresbeginn – unter anderem einer Coronavirus-Erkrankung – „ist es mir jetzt einfach wichtig, dass ich wieder gut spiele, dass ich wieder Spaß am Tennis habe und dass es mir körperlich gut geht, und das ist jetzt im Moment der Fall. Wenn ich so weitermache und regelmäßig meine Leistungen bringe, dann kommen die Punkte sowieso", sagte Novak, der in Wimbledon ein tägliches Ferncoaching von Coach Günter Bresnik bekommt. „Sobald ich mein Handy aufdrehe, habe ich schon einen verpassten Anruf vom Günter“, meinte der 28-Jährige.

Vor dem Match gegen Kubler war am Mittwoch nur ein lockeres Training angesetzt. „Ich muss einfach schauen, dass mein Körper am Donnerstag wieder bereit ist“, sagte Novak, für den Wimbledon nach 2018 (Drittrundeneinzug) erneut eine Erfolgsgeschichte ist. „Man kann sagen, dass das mein Lieblings-Grand-Slam ist.“ Sollte allerdings gegen Kumpel Kubler das Aus kommen, wird Novak kommende Woche beim ATP-Challenger in Salzburg aufschlagen. Lieber wäre ihm allerdings der Verbleib auf dem heiligen Rasen.