Der Auftritt von Novak und Kubler am Freitag auf Court 16 war auch deswegen so kurz, weil der Australier nur noch ein gewonnenes Aufschlagspiel zum Aufstieg in die dritte Runde fehlte. Und die Nummer 99 im ATP-Computer ließ sich diese Chance nicht entgehen, mit vier Punkten in Folge beendete er die Partie. Österreichs aktuelle Nummer zwei vergab damit die Chance, zum zweiten Mal nach 2018 in die dritte Wimbledon-Runde einzuziehen. Bei allen anderen Majors war der 28-jährige Niederösterreicher bisher stets zum Start gescheitert.
„Ich habe mir gestern schon bei seinem Aufschlag schwer getan, habe gar nicht gut retourniert“, erklärte Novak am Freitag. Die Niederlage hat sich da schon abgezeichnet. Das „eine Game (am Freitag, Anm.) hat es nicht ausgemacht. Hauptgrund war, dass er auf den zweiten Aufschlag viel besser retourniert hat als ich. Es ist bitter gelaufen, dass ich das Break im dritten Satz so schnell zurückgeben musste, das hat weh getan. Er war besser, ich habe nicht mein bestes Tennis gezeigt.“
Kurzauftritt von Novak
Nach nur etwas mehr als zwei Minuten war der Arbeitstag von Dennis Novak in Wimbledon am Freitag bereits zu Ende. Nachdem das Match am Donnerstag wegen Regens abgebrochen werden musste, verlor Österreichs Nummer eins die Fortsetzung gegen den Australier Jason Kubler.
Novak resümiert dennoch zufrieden
Dank vier Siegen in der Qualifikation und Runde eins resümierte er sein Wimbledon-Auftreten aber zufrieden. „Das Positive überwiegt. Nach dem durchwachsenen Jahr bisher war es für das Selbstvertrauen extrem wichtig“, sagte Novak, der nun zum ATP-Challenger nach Salzburg reist. Voraussichtlich zwei Tage hat Novak Zeit, um sich auf Sand umzustellen. In Salzburg wird der Niederösterreicher schon einen neuen Touringcoach an seiner Seite haben. Es ist ein Österreicher, mehr wollte Novak noch nicht verraten.
Am Vortag hatte das Duell zweier aus der Qualifikation ins Hauptfeld vorgestoßener Akteure, die sich schon seit Jugendtagen kennen, mit klaren Vorteilen für den Australier begonnen. Kubler spielte grundsolide, schaffte das Break zum 4:2 und blieb danach ungefährdet. Als Novak beim Stand von 3:5 und 30:15 bei Aufschlag des Kontrahenten seine Chance witterte, antwortete dieser stark und holte sich Satz eins in nur 30 Minuten mit drei Punkten in Folge.
Nur kurze Hoffnung gegen Kubler
Kubler war in Fahrt, streute gut getimte Angriffe am Netz ein und machte im Unterschied zum Niederösterreicher deutlich weniger unerzwungene Fehler. Mit dem zweiten sich ihm bietenden Breakball holte sich der Mann aus Brisbane gleich Novaks erstes Aufschlagspiel im zweiten Durchgang. Österreichs aktuelle Nummer zwei begann zu hadern. Breakchancen gab es hüben wie drüben keine mehr, Kubler servierte zum 2:0 in Sätzen aus.
Der Eindruck, dass Novak nun besser im Spiel war, täuschte jedoch nicht. Der Niederösterreicher erarbeitete sich die Breakchance zum 2:0, die er im zweiten Versuch nutzte. Novak ballte die Faust – kassierte aber umgehend das Rebreak. Bei 4:4 stand es rasch 0:40 aus Sicht des Österreichers, Kubler nutzte seine dritte Chance und verschaffte sich erneut einen Vorteil. Noch bevor der Australier zum Service auf den Matchgewinn antrat, beendete ein Regenschauer die Partie abrupt. Der Rasen wurde nach langer Pause zwar noch einmal aufgedeckt, ein Weiterspielen war aber nicht mehr möglich.
Oswald scheitert nach 4:38 Stunden
Kurz nach Novak schied am Freitag auch Oswald aus. In der zweiten Runde des Doppel-Bewerbs verlor der 36-jährige Vorarlberger mit seinem mexikanischem Partner Hans Hach Verdugo gegen die an Nummer zwölf gesetzten Franzosen Nicolas Mahut/Edouard Roger-Vasselin 7:6 (7/5) 7:6 (7/4) 6:7 (3/7) 6:7 (2/7) 4:6. Oswald/Verdugo gewannen die ersten beiden Sätze im Tiebreak, waren in den folgenden zwei Tiebreaks aber ohne Chance und mussten sich nach 4:38 Stunden geschlagen geben.
All England Championships in Wimbledon
(Großbritannien, 40.350.000 Pfund, Rasen)