Die Dänin Nadia Nadim
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Fußball-EM

Dänemark will Deutschland ärgern

Die Däninnen wollen bei der Fußball-EM in England am Freitag (21.00 Uhr, live in ORF1) in Brentford als EM-Finalist 2017 im Gruppe-B-Duell Mitfavorit Deutschland ärgern. Während der EM-Rekordsieger bereits mit dem neunten Titelgewinn der Verbandsgeschichte spekuliert, hofft Dänemarks Teamchef Lars Söndergaard auf eine neuerliche Überraschung.

„Alles ist möglich, wir träumen selbstverständlich auch davon, dass wir überraschen können. Aber alle, die Teil der EM sind, träumen von was Besonderem“, sagte Söndergaard, der lange Jahre in Österreich im Männerbereich gearbeitet hatte, vor dem Turnierstart.

Das müsse nicht unbedingt das Finale sein. Vorerst gelte es einmal, die Gruppenphase, in der es auch noch gegen Titelfavorit Spanien und Finnland geht, zu meistern. „Man braucht ein bisschen Glück und dann ist man vielleicht gut genug, um weiterzukommen“, meinte der 63-Jährige.

Dänische Coach Lars Sondergaard
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Teamchef Söndergaard hat mit Dänemark bei der EM 2022 viel vor

Danach könne immer alles passieren. Das hat 2017 gut gezeigt. Damals war nach einem Halbfinal-Sieg gegen Österreich im Elfmeterschießen erst im Endspiel gegen Gastgeber Niederlande Endstation. Die Erwartungen in der Heimat sind dadurch klarerweise deutlich höher als noch vor fünf Jahren. „Ich glaube, dass die Leute in Dänemark schon wissen, dass es eine schwierige Gruppe ist und wir etwas Besonderes leisten müssen. Die Leute, die sich mit Frauen-Fußball nicht so beschäftigen, erwarten vielleicht, dass wir weiterkommen, aber wir müssen ja realistisch bleiben“, so Söndergaard.

Grundsätzlich sei das Interesse in Dänemark an der EM groß. Das hat auch damit zu tun, dass der Frauen-Fußball in den letzten Jahren eine starke Entwicklung gemacht hat. „Von der Qualität her werden wir einen riesigen Sprung nach vorne im Vergleich zu 2017 sehen“, kündigte Söndergaard an. Das betreffe nicht nur die sportliche Ebene, sondern auch die mediale und den Zuschauerbereich. „Wir freuen uns riesig darauf, das wird eine tolle Sache“, betonte Dänemarks Teamchef.

Deutsche Trainerin Martina Voss-Tecklenburg
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Voss-Tecklenburg steht mit Deutschland bereits im ersten EM-Spiel unter Druck

Deutschland will „Plan durchziehen“

Die deutsche Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bezeichnete das erste EM-Spiel als „große Aufgabe“ für ihre Mannschaft. Die 54-Jährige betonte: „Wir wissen, was wir können, und wollen unseren Plan durchziehen. Wir werden unsere ganze Energie und unseren Willen ins Spiel bringen.“

Für den Rekord-Europameister ist es das erste große Turnier seit dem WM-Viertelfinal-Aus gegen Schweden 2019 in Frankreich. Beim EM-Turnier 2017 scheiterten die deutschen Frauen im Viertelfinale an den Däninnen.

Dänemark habe ein „gutes und mental starkes Teamgefüge, in dem alle bereit sind, jedem Ball nachzugehen“, so Voss-Tecklenburg, die sich darauf freut, am Freitag in einem ausverkauften Stadion ins Turnier zu starten. In der Partie zwischen Deutschland und Dänemark fungiert die Österreicherin Sara Telek als Schiedsrichterassistentin.