Ons Jabeur jubelt
Reuters/Toby Melville
Wimbledon

Jabeur beendet Erfolgslauf von Maria

Ons Jabeur hat den Sensationslauf von Tatjana Maria im Halbfinale des Rasenklassikers von Wimbledon gestoppt. Die 27-jährige Tunesierin besiegte die 34-jährige Deutsche am Donnerstag mit 6:2 3:6 6:1 und zog damit als erste Nordafrikanerin ins Endspiel eines Grand-Slam-Turniers ein. Die Finalgegnerin der Weltranglistenzweiten heißt Jelena Rybakina und steht ebenfalls erstmals in einem Major-Finale.

Die 23-jährige Kasachin, im WTA-Ranking nur auf Position 23, setzte sich im Semifinale gegen die 30-jährige Rumänin Simona Halep – die Wimbledon-Siegerin von 2019 – überraschend glatt mit 6:3 6:3 durch.

Maria verpasste hingegen das nächste Wimbledon-Märchen und den sensationellen ersten Einzug in ein Grand-Slam-Endspiel. Für den größten Erfolg ihrer Karriere kassiert die zweifache Mutter umgerechnet 626.000 Euro.

Jabeur zieht ins Wimbledon-Finale ein

Die als Nummer drei gesetzte Ons Jabeur hat den Sensationslauf der Deutschen Tatjana Maria im Halbfinale des Rasenklassikers von Wimbledon gestoppt. Die 27-jährige Tunesierin besiegte Maria mit 6:2 3:6 6:1. Damit zog Jabeur als erste Nordafrikanerin ins Endspiel eines Grand-Slam-Turniers ein.

Duell zweier Freundinnen

Maria ist eng mit Jabeur befreundet. Die Tunesierin berichtete von einem harten Stück Arbeit. „Es war schwierig, ihren Bällen hinterher zu laufen. Sie muss für mich grillen, um all mein Gerenne auf dem Platz wieder gutzumachen“, sagte Jabeur lachend.

Direkt nach dem Matchball holte sie Maria neben sich, um ihr den gebührenden Jubel des Publikums zu gönnen. „Ich wollte diesen Moment definitiv mit ihr teilen, sie ist so eine große Inspiration für alle Spielerinnen inklusive mir. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie mit zwei Kindern zurückgekommen ist und das geschafft hat.“

Maria kann nur im zweiten Satz aufzeigen

Dass es für beide Spielerinnen kein gewöhnliches Match war, zeigte sich in der Anfangsphase. Maria setzte wie gewohnt auf ihre unorthodoxe Spielweise mit vielen unterschnittenen Bällen, Jabeur ließ sich auf das Slice-Duell ein, alleine das erste Spiel dauerte acht Minuten. Maria wehrte drei Breakbälle ab und ging 1:0 in Führung. Doch Jabeur behielt das Kommando, ließ Maria mit Stoppbällen laufen und zog langsam auch das Tempo an. Drei Games in Serie holte die Siegerin des Rasenturniers von Berlin, die Maria die Grenzen aufzeigte und den ersten Satzball nach nur 38 Minuten verwertete.

Maria, die bereits dreimal im Turnierverlauf den ersten Satz verloren hatte, steigerte sich aber, konnte erstmals Jabeur bei deren Aufschlag unter Druck setzen und nutzte per Stopp direkt ihren ersten Breakball. Jabeur zeigte Nerven, machte immer mehr Fehler, und Maria zog auf 4:1 davon. Einen ersten Satzball ließ Maria beim Stand von 5:2 noch aus, bei eigenem Service durfte sie nach einem missglückten Stopp ihrer Gegnerin den Satzausgleich bejubeln.

Der entscheidende Satz begann für Maria aber denkbar schlecht, Jabeur schaffte mit einem Passierball das frühe Break – und war danach nicht mehr zu stoppen. Mit einem Fehler am Netz geriet Maria 0:4 in Rückstand, brachte zwar noch ein letztes Mal ihren eigenen Aufschlag durch, war dann nach 1:43 Stunden aber geschlagen.

All England Championships in Wimbledon

(Großbritannien, 40.350.000 Pfund, Rasen)

Damen-Einzel

Halbfinale:
Jelena Rybakina (KAZ/17) Simona Halep (ROU/16) 6:3 6:3
Ons Jabeur (TUN/3) Tatjana Maria (GER) 6:2 3:6 6:1
Viertelfinal-Tableau:
Jelena Rybakina (KAZ/17) Ajla Tomljanovic (AUS) 4:6 6:2 6:3
Simona Halep (ROU/16) Amanda Anisimova (USA/20) 6:2 6:4
Ons Jabeur (TUN/3) Marie Bouzkova (CZE) 3:6 6:1 6:1
Tatjana Maria (GER) Jule Niemeier (GER) 4:6 6:2 7:5