Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer mit Spielern
GEPA/Edgar Eisner
Bundesliga

Feldhofer arbeitet an schlagkräftiger Truppe

Bei Rapid ist vor dem Start in die neue Saison rasche Integration gefragt. Zehn Zugänge und acht Abgänge verzeichneten die Hütteldorfer in diesem Sommer, der Kader scheint so breit wie lange nicht mehr aufgestellt. Nun liegt es an Trainer Ferdinand Feldhofer, so schnell wie möglich eine schlagkräftige Truppe zu formen. Diesbezüglich zeigte sich der Steirer optimistisch. „Ich sehe jeden Tag im Training eine positive Entwicklung“, sagte Feldhofer der APA.

Der 42-Jährige weiß aber auch, dass noch einiges an Arbeit wartet. „Die Challenge ist, schnell zu funktionieren, obwohl wir viele neue Gesichter haben. Dieser Prozess wird über den Sommer hinausgehen“, sagte Feldhofer und bat um Geduld. „Die Spieler werden Zeit brauchen und auch bekommen. Ich bin sehr happy mit den Verpflichtungen, wir brauchen da nicht über Qualität zu sprechen. Die einzige Frage ist, wie schnell kommen die Spieler an und funktionieren.“

Erste Aufschlüsse sind am Freitag zu erwarten, wenn die Rapidler in der ersten Runde des Uniqa-ÖFB-Cups beim Kärntner Regionalligisten SK Treibach ihr erstes Bewerbsmatch in dieser Saison absolvieren. Sechs Tage später beginnt für die Grün-Weißen die Conference-League-Qualifikation, wieder drei Tage darauf erfolgt der Auftakt in die Admiral Bundesliga daheim gegen die SV Guntamatic Ried.

Rapid-Spieler Guido Burgstaller während eines Trainings
GEPA/Mario Buehner
Rückkehrer Guido Burgstaller ist der prominenteste Neuzugang bei Rapid

Kader für englische Wochen bereit

Sollte es Rapid über die drei Qualirunden bis in die Gruppenphase der Conference League schaffen und zudem die ersten beiden Cuprunden überstehen, würde man beginnend mit dem ersten Pokalspiel bis zum 13. November – danach folgt die WM-Unterbrechung – 31 Pflichtspiele absolvieren. In diesem Fall würden mit Ausnahme des Länderspielfensters Ende September zwei Matches pro Woche steigen.

Genau dieses Szenario wünscht sich Feldhofer, der Kader sei für regelmäßige englische Wochen bereit. „Ich genieße den aktuellen Moment, weil ein positiver Konkurrenzkampf herrscht, das wollten wir auch.“ Blessuren gab es in dieser Vorbereitung keine zu beklagen, die Verletzten aus der Vorsaison sollten bald wieder retour sein – Maximilian Hofmann wird noch in dieser Woche im Mannschaftstraining erwartet, Ferdy Druijf und Roman Kerschbaum stoßen Ende des Monats zu ihren Kollegen.

Feldhofer als Psychologe gefragt

Bei einer derart großen Auswahl an Spielern gilt es, auch jene bei Laune zu halten, die selten bis gar nicht zum Einsatz kommen. Feldhofer ist also auch als Psychologe gefragt. „Aber als Trainer muss man so viele Facetten abdecken, damit man eine Gruppe führen kann – ob es da 18 oder 25 Spieler sind, macht wenig Unterschied“, erklärte der Ex-ÖFB-Teamspieler.

Immerhin sollten nun die Zeiten vorbei sein, in denen Rapid Probleme hatte, 18 Profis auf den Spielbericht zu schreiben. „Wir haben im Frühjahr gesehen, was in Zeiten von Corona passieren kann, wenn man auf einmal 17 Ausfälle hat“, erinnerte der Coach und ergänzte: „Wir wollen uns bestmöglich rüsten und alle drei Tage ein Spiel haben.“

Gestiegene Erwartungshaltung

Der große Kader bietet laut Feldhofer bisher nicht gekannte Möglichkeiten. „Wir könnten eventuell, wenn wir im Europacup unterwegs sind, ein paar Spieler daheim lassen, die sich dann schon aufs Sonntagsspiel vorbereiten können.“ Es werde aber auf jeden Fall eine klassische erste Elf geben, betonte der Steirer. „Stand jetzt noch nicht, doch das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten herauskristallisieren.“

Rapids personelles Aufrüsten birgt für Feldhofer aber auch ein gewisses Risiko – ein Abschneiden wie in der Vorsaison mit Endrang fünf würde wohl schwer verziehen werden. „Doch das ist ein sehr angenehmer Druck“, beteuerte der Trainer. „Wenn man bei Rapid arbeitet, sollte man jedes Spiel gewinnen. Das ist uns allen bewusst.“