Vingegaard gewann das Teilstück vor dem Kolumbianer Nairo Quintana und dem Franzosen Romain Bardet. Im Gesamtklassement liegt Vingegaard nun 2:16 Minuten vor Bardet. Pogacar brach am Schlussanstieg völlig ein, verlor sein Gelbes Trikot und ist mit 2:22 Minuten Rückstand Gesamt-Dritter. Sebastian Schönberger kam als bester Österreicher auf Tagesrang 42 (+27:16), der Profi von B&B Hotels ist Gesamt-43. Davor liegt der am Mittwoch mit seinem Landsmann zeitgleiche Patrick Konrad als Tages-56., der Niederösterreicher büßte gesamt sechs Ränge ein und ist nun 28.
4,5 Kilometer vor dem Ziel attackierte Vingegaard. Pogacar, der Triumphator von 2020 und 2021, versuchte noch zu kontern, aber nichts ging mehr bei dem scheinbar Unbesiegbaren. Geraint Thomas, Romain Bardet, David Gaudu und Nairo Quintana – alle Mitfavoriten ließen Pogacar am Berg förmlich stehen.
Vingegaard gewinnt elfte Etappe
Der Däne Jonas Vingegaard hat am Mittwoch die elfte Etappe der 109. Tour de France gewonnen und für einen Umsturz im Klassement gesorgt. Titelverteidiger Tadej Pogacar ist bei der ersten Hochgebirgsetappe zurückgefallen.
Pogacar schwächelt im Finish
Der Slowene taumelte bedenklich, das Trikot komplett aufgerissen. Es war die größte Niederlage in seiner noch jungen Karriere. „Die ganze Jumbo-Mannschaft hat mich attackiert. Als Jonas ging, habe ich mich nicht gut gefühlt. Ich weiß nicht, ob es die Attacken waren oder eine Schwäche. Jetzt kann ich anfangen, sie zu attackieren“, schöpfte Pogacar nach der ersten Enttäuschung neue Hoffnung.
„Davon habe ich immer geträumt“
Vingegaard hatte hingegen allen Grund zum Feiern: „Es ist wirklich unglaublich. Ich kann es nicht in Worte fassen, davon habe ich immer geträumt, eine Etappe zu gewinnen und das Gelbe Trikot zu bekommen. Es lief exakt wie geplant. Ich habe eine Menge Zeit rausgeholt, aber ich hätte das nie ohne meine Teamkollegen geschafft“, jubelte Vingegaard im Ziel.
Dabei machte Pogacar am Dach der Tour, dem 2.642 Meter hohen Col du Galibier und somit höchsten Punkt des diesjährigen Rennens, noch einen starken Eindruck, wie Vingegaard bestätigte. „Am Galibier hat Tadej noch alle anderen abgehängt außer mich. Da war er stark. Am letzten Berg habe ich mir gedacht: Ich kann nicht gewinnen, wenn ich es nicht versuche. Ein zweiter Platz im Gesamtklassement ist schön, aber das hatte ich letztes Jahr schon“, so der 25-jährige Däne weiter.
Am Donnerstag, dem französischen Nationalfeiertag, steht die diesjährige Königsetappe auf dem Programm, mit den 21 berühmtesten Serpentinen der Welt, wenn es zur legendären Skistation Alpe d’Huez hinaufgeht. Hunderttausende Fans werden an dem 13,8 Kilometer langen Schlussanstieg mit durchschnittlich 8,1 Prozent Steigung wieder Spalier stehen und für ein Tollhaus sorgen. Aber auch schon vorher hat es die Etappe in sich. Nach dem Start in Briancon geht es wieder über den Galibier sowie den Col de la Croix de Fer, allesamt Berge der höchsten Kategorie.