Der Brite Thomas Pidcock hat die Königsetappe der 109. Tour de France gewonnen. Der Cross-Weltmeister holte sich am Donnerstag nach 165,5 Kilometern von Briancon nach Alpe d’Huez den Sieg im Alleingang vor dem Südafrikaner Louis Meintjes und dem viermaligen Tour-Champion Chris Froome. Das Gelbe Trikot verteidigte der Däne Jonas Vingegaard erfolgreich. Titelverteidiger Tadej Pogacar, der am Vortag eingebrochen war, rückte auf den zweiten Gesamtrang vor.
14.07.2022 18.51
14. Juli 2022, 18.51 Uhr
(Update: 14. Juli 2022, 20.26 Uhr)
Am legendären 13,8 Kilometer langen Schlussanstieg trat Pogacar dreimal an, Vingegaard folgte jedes Mal nahezu mühelos. Einen Konter sparte sich der 25-Jährige. Temperaturen von bis zu 37 Grad und die 4.650 Höhenmeter der Etappe über drei schwere Anstiege der höchsten Kategorie hatten genug Kraft gekostet. In der Gesamtwertung liegt Vingegaard 2:22 vor Pogacar und 2:26 vor dem Waliser Geraint Thomas. Geschke ist überraschend weiterhin Spitzenreiter der Bergwertung.
Für Aufsehen sorgte nicht nur Solosieger Pidcock, sondern auch der Tagesdritte Chris Froome. Mehr als drei Jahre nach seinem verheerenden Sturz bei der Dauphine-Rundfahrt zeigte der 37-Jährige seine seitdem stärkste Leistung und beeindruckte als Teil einer Ausreißergruppe. „Ich habe mich besser und besser gefühlt. Ich habe mein Glück versucht und alles gegeben. Ich bereue nichts“, sagte Froome. Als Teil einer maximal neunköpfigen Fluchtgruppe fuhr der 37-Jährige offensiv, war am 13,8 Kilometer langen Schlussanstieg sogar vorn, ehe Pidcock die entscheidende Attacke setzte.
Vingegaard verteidigt Tour-Führung
Der Brite Thomas Pidcock hat die Königsetappe der 109. Tour de France gewonnen. Der Cross-Weltmeister holte sich am Donnerstag nach 165,5 Kilometern von Briancon nach Alpe d’Huez den Sieg im Alleingang. Das Gelbe Trikot verteidigte der Däne Jonas Vingegaard erfolgreich.
Pidcock ist mit seinen 22 Jahren der jüngste Fahrer in der Tour-Geschichte, der in Alpe d’Huez gewinnen konnte. Bisher war der Kolumbianer der jüngste Sieger, er hatte 1984 die 21 Serpentinen in den Skiort als Schnellster bewältigt. „Das war eine der besten Erfahrungen meines Lebens, Alpe d’Huez bei der Tour de France – das gibt es nirgendwo anders“, jubelte Pidcock.
Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer säumten die Serpentinen nach Alpe d’Huez und sorgten für Volksfeststimmung
Bester Österreicher wurde Patrick Konrad als Etappen-26., womit er sich im Gesamtklassement an die 23. Stelle verbesserte. Schönberger ist Gesamt-37., Gregor Mühlberger wurde Etappen-38. und ist Gesamt-68.
Vingegaards Team kontrolliert Tempo
Im Feld kontrollierte Vingegaards Team Jumbo-Visma ohne Probleme das Tempo. Wer eine frühe Attacke des entthronten Spitzenreiters Tadej Pogacar erwartet hatte, wurde enttäuscht. Es wäre angesichts der Stärke von Jumbo auch ein recht gewagtes Unterfangen des Slowenen geworden. Stattdessen schonte Pogacar seine Kräfte, hielt sich in seinem weißen Trikot des besten Jungprofis versteckt im Feld auf. Auch am Col de la Croix de Fer, dem zweiten von drei Bergen der höchsten Kategorie, blieb es ruhig bei den Favoriten, sodass die große Show erst auf dem Weg zur Alpe d’Huez begann.
Nach den zwei massiv schweren Hochgebirgsetappen dürfen sich die Fahrer am Freitag ein wenig erholen. Über 192,6 Kilometer von Le Bourg d’Oisans nach Saint-Etienne warten nur zwei Berge der dritten und einer der zweiten Kategorie. Es bietet sich den Sprintern eine der wenigen Chancen auf eine Massenankunft.
109. Tour de France
12. Etappe
Briancon - Alpe d'Huez, 165,5 km / BAK
1.
Tom Pidcock
GBR
4:55:24
2.
Louis Meintjes
RSA
+ 0:48
3.
Chris Froome
GBR
2:06
4.
Neilson Powless
USA
2:29
5.
Tadej Pogacar
SLO
3:23
6.
Jonas Vingegaard
DEN
-"-
7.
Geraint Thomas
GBR
3:23
8.
Enric Mas
ESP
3:26
9.
Sepp Kuss
USA
-"-
10.
Giulio Ciccone
ITA
3:32
26.
Patrick Konrad
AUT
11:06
28.
Sebastian Schönberger
AUT
-"-
38.
Gregor Mühlberger
AUT
14:48
83.
Felix Großschartner
AUT
27:38
113.
Marco Haller
AUT
30:53
Gesamtwertung
Stand nach zwölf von 21 Etappen:
1.
Jonas Vingegaard
DEN
46:28:46
2.
Tadej Pogacar
SLO
+ 2:22
3.
Geraint Thomas
GBR
2:26
4.
Romain Bardet
FRA
2:35
5.
Adam Yates
GBR
3:44
6.
Nairo Quintana
COL
3:58
7.
David Gaudu
FRA
4:07
8.
Thomas Pidcock
GBR
7:39
9.
Enric Mas
ESP
9:32
10.
Alexander Wlasow
RUS
10:06
11.
Alexey Lutsenko
KAZ
10:13
12.
Steven Kruijswijk
NED
14:50
13.
Louis Meintjes
RSA
17:20
23.
Patrick Konrad
AUT
42:18
30.
Sebastian Schönberger
AUT
1:04:38
45.
Gregor Mühlberger
AUT
1:33:05
80.
Felix Großschartner
AUT
1:57:04
103.
Marco Haller
AUT
2:05:17
Ausgeschieden: Michael Gogl (AUT)
Etappenplan 2022
01.07.
1. Etappe
Kopenhagen - Kopenhagen (13,2 km/EZF)
02.07.
2. Etappe
Roskilde - Nyborg (202 km)
03.07.
3. Etappe
Vejle - Sönderborg (182 km)
04.07.
1. Ruhetag
05.07.
4. Etappe
Dünkirchen - Calais (172 km)
06.07
5. Etappe
Lille - Arenberg (157 km)
07.07.
6. Etappe
Binche - Longwy (220 km)
08.07.
7. Etappe
Tomblaine - Planche des Belles Filles (176 km/BAK)
09.07.
8. Etappe
Dole - Lausanne (186 km)
10.07.
9. Etappe
Aigle - Chatel les Portes du Soleil (193 km)
11.07.
2. Ruhetag
12.07
10. Etappe
Morzine - Megeve (148 km)
13.07.
11. Etappe
Albertville - Col de Granon (152 km/BAK)
14.07.
12. Etappe
Briancon - Alpe d'Huez (166 km/BAK)
15.07.
13. Etappe
Le Bourg-d'Oisans - Saint-Etienne (193 km)
16.07.
14. Etappe
Saint-Etienne - Mende (192 km)
17.07.
15. Etappe
Rodez - Carcassonne (202 km)
18.07.
3. Ruhetag
19.07.
16. Etappe
Carcassonne - Foix (179 km)
20.07.
17. Etappe
Saint-Gaudens - Peyragudes (130 km/BAK)
21.07.
18. Etappe
Lourdes - Hautacam (143 km/BAK)
22.07.
19. Etappe
Castelnau-Magnoac - Cahors (189 km)
23.07
20. Etappe
Lacapelle-Marival - Rocamadour (40,7 km/EZF)
24.07.
21. Etappe
Paris - Paris Champs-Elysees (116 km)
BAK = Bergankunft EZF = Einzelzeitfahren
Gesamtlänge: 3.350 km
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