Trainer Markus Mader (Austria Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Lustenau bleibt bei Saisonziel „realistisch“

Nach 22 Jahren Abwesenheit ist Austria Lustenau heuer wieder in der Admiral Bundesliga dabei. Die „grüne“ Austria sehnt daher auch den Saisonstart am 24. Juli gegen die WSG Tirol herbei. „Wir spielen gegen viele attraktive Gegner. Die Vorfreude ist riesengroß“, sagte Trainer Markus Mader. Für die erste Spielzeit ist das Saisonziel klar festgelegt: „Das ist selbstverständlich der Klassenerhalt, jede andere Zielsetzung wäre unrealistisch.“

Aktuell befinden sich die Lustenauer noch auf Formsuche. In den Testspielen zur Vorbereitung auf die neue Spielzeit hinkte das Team den Erwartungen klar hinterher. Mader beschrieb die gezeigten Leistungen gar als „desaströs“. Den zwei Erfolgen gegen die Nachbarclubs FC Dornbirn (3:2) und Dornbirner SV (5:0) stehen drei klare 0:4-Niederlagen gegen Wil, St. Gallen und Köln gegenüber.

Neben den Duellen mit prominenten Namen wie Red Bull Salzburg, Sturm Graz, Rapid oder Austria Wien werden die Aufeinandertreffen mit Altach für besondere Brisanz sorgen. Erstmals seit 1999/2000 wird es wieder Ländle-Derbys in der Bundesliga geben. Mader blickt diesen Spielen euphorisch entgegen. „Das Stadion wird garantiert voll sein. Wir freuen uns brutal darauf.“

Aderlass in Offensive

Besonders schmerzhaft blickt man in Lustenau auf den Abgang der 42-Tore-Offensive. Haris Tabakovic, der in der Vorsaison mit 27 Treffern Torschützenkönig der 2. Liga wurde, geht ab sofort für die Wiener Austria auf Torejagd. Leihspieler Muhammed Cham, der es auf 15 Ligatreffer brachte, kehrte zum französischen Kooperationsverein Clermont Foot zurück. Zwei absolute Leistungsträger, die für Mader „in der Form von letzter Saison nicht zu ersetzen sind“.

Deshalb liegt die höchste Priorität auf der Verpflichtung eines Stürmers, auch ein Tormann soll noch kommen. Mit Anthony Schmid holten die Vorarlberger bereits einen der herausragenden Offensivspieler der abgelaufenen Zweitliga-Saison von Vizemeister FAC. Die Kaderplanung läuft aber weiter auf Hochtouren. Laut Mader sind weitere Verstärkungen essenziell, um in der Bundesliga Fuß zu fassen.

Haris Tabakovic (Austria Lustenau)
GEPA/Armin Rauthner
Tabakovic schoss Lustenau zwar in die Bundesliga, wechselte dann aber zur Austria aus Wien

Mit Legionären oben bleiben

Dabei hofft der Verein wie schon in der vergangenen Spielzeit auf die Unterstützung aus Frankreich. Mader blickte Verstärkungen voraus. „Wir hoffen, dass diese bald zum Kader dazustoßen“, sagte er. Am Donnerstag stieß der 20-jährige Cem Türkmen wieder zur Austria. Er war schon in der Aufstiegssaison von Clermont an den Rhein übersiedelt. Zuletzt hatte Lustenau vier Leihspieler vom Ligue-1-Club ausgeliehen, sie verbuchten einen wichtigen Anteil am Aufstieg.

Die Vorarlberger verzichten aufgrund zu vieler Legionäre im Kader in der kommenden Saison auf die Gelder aus dem Österreicher-Topf. „Anders ist das für uns nicht möglich“, erklärte Mader mit Verweis auf die finanziellen Möglichkeiten des Vereins. „Wir wollten österreichische Spieler verpflichten, doch als wir ihnen das Angebot vorgelegt haben, dachten sie nicht, dass ein Bundesligist so geringe Gehälter zahlen kann.“