Nach Elijah Godwin lief Felix unter dem Jubel der Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Stadionrunde. Es folgten Vernon Norwood und als Schlussläuferin Kennedy Simon, die eine respektable Führung auf der Schlussgeraden im Hayward-Field-Stadion am Campus der Universität Oregon noch einbüßte und von den Kontrahentinnen Fiordaliza Cofil und Femke Bol übersprintet wurde.
Die insgesamt 19. WM-Medaille für die 36-jährige Mutter einer Tochter gab es dennoch – und damit einen würdigen Abschluss für Felix’ Laufbahn, die mehr noch als für ihre Leistungen auf der Tartanbahn für ihren erfolgreichen Kampf für mehr Gleichberechtigung von Frauen im Leistungssport in Erinnerung bleiben dürfte. „Es war etwas ganz Besonderes, in meinem letzten Rennen vor heimischem Publikum laufen zu können. Es war so cool. Meine Tochter war auf der Tribüne“, sagte Rekordathletin Felix.
„Ich habe so tolle Erinnerungen“, so die 36-Jährige. „Ich bin mit mir im Reinen, jetzt in diese nächste Phase einzutreten, und bin zutiefst dankbar für diesen Sport.“ Neben den 19 WM-Medaillen stand sie auch bei Olympischen Spielen elfmal auf dem Podest. Ob das Rennen bei der WM wirklich das letzte von Felix war, ist nicht ganz klar, eine Abschiedsvorstellung bei einem kleineren Meeting in ihrem Heimatbundesstaat Kalifornien ist wohl denkbar.

Garcia Leon schafft Historisches
Früher am Tag holten sich die Peruanerin Kimberly Garcia Leon und der Japaner Toshikazu Yamanishi die Titel über 20 km Gehen. Garcia Leon setzte sich bei sonnigen und heißen Verhältnissen im Landesrekord von 1:26:58 Stunden vor der Polin Katarzyna Zdzieblo (1:27:31), die ebenfalls nationale Bestzeit erzielte, und der Chinesin Qieyang Shijie (1:27:56) durch.
Garcia Leon sorgte damit für die erste peruanische Medaille überhaupt bei Weltmeisterschaften. „Davon habe ich geträumt, seit ich klein war. Ich widme sie allen Peruanern, sie werden sehr stolz sein“, sagte die 28-Jährige nach der Zielankunft vor dem Autzen Stadium in Springfield, das die Heimat des American-Football-College-Clubs Oregon Ducks ist. Yamanishi gewann in 1:19:07 Stunden vor seinem Landsmann Koki Ikeda (1:19:14) und dem Schweden Perseus Karlström (1:19:18) und verteidigte damit seinen Titel von 2019 erfolgreich.

In den 100-m-Vorläufen der Männer schrammte der US-Amerikaner Fred Kerley als Schnellster in 9,79 Sekunden nur um drei Hundertstel an der von ihm gehaltenen Jahresweltbestzeit vorbei. Sein Landsmann Trayvon Bromell kam auf 9,89, der Jamaikaner Oblique Seville auf 9,93. Halbfinale und Finale gehen am zweiten WM-Tag in Szene, die Medaillen werden am Sonntag (ab 4.50 Uhr MESZ) vergeben.