Meisterteller
GEPA/Jasmin Walter
Bundesliga

Trainer erwarten Salzburger Jubiläum

Ab Freitag rollt in der Admiral Bundesliga wieder das runde Leder. Auch wenn das Rätsel um den neuen Titelträger offiziell erst nach insgesamt 32 Runden gelöst sein wird, glauben die Trainer die Antwort auf die Meisterfrage bereits zu kennen. In der traditionellen Erhebung der APA tippen die Coaches einstimmig auf ein Salzburger Jubiläum in Form des zehnten Titels in Folge.

Für die Trainer der zwölf Bundesligisten bestehen wenig bis keine Zweifel, wer die am Freitag beginnende Saison als Meister abschließen wird. Red Bull Salzburg wurde so wie immer in der jüngeren Vergangenheit als haushoher Favorit genannt, als größter Herausforderer gilt Puntigamer Sturm Graz, schon vergangene Saison hinter den „Bullen“ Vizemeister. Einen heißen Tipp, wer in die Rolle des Überraschungsteams schlüpfen könnte, haben die Coaches nicht.

Dafür besteht in der Meisterfrage Einigkeit. „Dass Salzburg sich nur selbst schlagen kann, liegt auf der Hand. Sie sind ein Krösus in Österreich, der kaum erreichbar ist“, meinte Sturm-Betreuer Christian Ilzer. Austria-Coach Manfred Schmid hält die Chancen für einen neuerlichen Titelgewinn der „Bullen“ für „sehr, sehr hoch. Man braucht schon eine perfekte Saison, dass man gegen Salzburg eine Chance hat“, sagte der Wiener.

Benjamin Sesko, Junior Adamu (RBS) und David Affengruber (Sturm) springen um den Ball
GEPA/Christian Walgram
Geht es nach den Trainern, kann Sturm (in schwarz) mit den „Bullen“ noch am ehesten auf Augenhöhe agieren

Robin Dutt vom RZ Pellets WAC sieht die Möglichkeit eines Salzburger Scheiterns in der Liga bei null Prozent, der Coach der WSG Tirol Thomas Silberberger auch nur bei null bis fünf Prozent. Rapids Ferdinand Feldhofer bezeichnete den Serienchampion als „großen Gejagten und absoluten Topfavoriten“. Peter Pacult von Austria Klagenfurt geht so wie Dietmar Kühbauer (LASK), Miroslav Klose (SCR Cashpoint Altach), Christian Heinle (SV Guntamatic Ried), Klaus Schmidt (TSV Egger Glas Hartberg) und Markus Mader (Austria Lustenau) ebenfalls von einer erfolgreichen Titelverteidigung von Andreas Ulmer und Co. aus.

Jaissle warnt vor Konkurrenz

Salzburg-Coach Matthias Jaissle enthielt sich bei der Frage nach einem konkreten Tipp der Stimme. Der Deutsche, der die „Bullen“ im Vorjahr zum Double gecoacht hatte, bemühte lieber den Standardsatz, man wolle wieder über das komplette Jahr performen. Anders als viele seiner Kollegen musste sich der 34-Jährige im Vorjahr auch keine Gedanken über die Auswirkungen der Punkteteilung machen, die vor Saisonstart erneut heiß diskutiert wurde: „Ich nehme die Punkteteilung hin, wie sie ist. Sie hat es nicht ermöglicht, uns den Titel wegzunehmen.“

Man werde die Konkurrenz jedenfalls nicht unterschätzen, sagte Jaissle: „Ich glaube, dass Sturm, aber auch Rapid und die Austria wieder einen Topjob machen werden. Auch der WAC hat letztes Jahr über weite Strecken hervorragenden Fußball gespielt. Das werden auch dieses Jahr die Rivalen sein, die oben mitspielen.“ Daher sei es auch wichtig, die ganze Saison über den Ton anzugeben, so Jaissle: „Es ist klar, dass es durch die Punkteteilung wieder eng wird, selbst, wenn man sich einen gewissen Vorsprung erarbeitet hat.“

Wer kann überraschen?

Ein mögliches Überraschungsteam konnte aber auch der Salzburger Meistertrainer noch nicht ausmachen: „Ich bin gespannt, wer es dieses Jahr wird.“ Ebenfalls noch unschlüssig in dieser Angelegenheit sind Dutt, Feldhofer, Silberberger, Kühbauer, Klose, Schmidt und Mader. Ilzer spekuliert diesbezüglich mit der WSG Tirol, Schmid mit Austria Lustenau und Ried. Heinle geht davon aus, dass die ersten sechs Ränge von Salzburg, Rapid, Austria, Sturm, LASK und dem WAC belegt werden. „Aber wenn einer davon schwächelt, werden alle probieren, da zu sein.“

Team von Red Bull Salzburg mit Meisterteller jubelnd
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Die zehnte Meisterparty en suite ist auch das große Ziel der Salzburger Seriensieger

Pacult geht stark davon aus, dass Salzburg, Rapid, Austria, Sturm und der LASK in der Meistergruppe zu finden sein werden. „Der Rest spielt um die Plätze sechs bis zwölf“, mutmaßte der Wiener. Pacult erreichte mit der Klagenfurter Austria in der Vorsaison als Aufsteiger überraschend das obere Play-off und reihte sich damit in eine Reihe von Außenseitern ein, die es in die Top Sechs geschafft hatten. Davor war das bereits den vermeintlichen „Underdogs“ St. Pölten, Hartberg und WSG Tirol gelungen.

Hoffnung, dass sich die Geschichte wiederholt, hegt man im Westen der Liga. Austria Lustenau ist nach 22 Jahren zurück im Oberhaus und möchte es seinen Vorgängern als Aufsteiger und Überraschungsteam nachmachen. „Es wäre schön, wenn wir es dieses Mal werden, aber wir wissen auch, dass das ein schöner Traum ist“, sagte Trainer Mader. Das erste Spiel zurück im Oberhaus bestreiten die Vorarlberger am Sonntag daheim gegen die WSG Tirol.