Cornerfahne des First Vienna FC
GEPA/Armin Rauthner
2. Liga

Vienna verordnet sich Verjüngungskur

Nach acht Jahren Aufbauarbeit ist die Vienna zurück in der Admiral 2. Liga. Dort will sich der älteste Fußballclub des Landes sukzessive verjüngen und den Weg zum Ausbildungsverein gehen. „Wir haben jetzt nicht den großen Stress, dass wir gleich aufsteigen wollen, sondern wir wollen uns erst einmal konsolidieren“, betonte Sportchef Markus Katzer. Damit das klappt, wünscht sich Trainer Alexander Zellhofer aber noch die eine oder andere Verstärkung.

Das Cupaus am Samstag in Siegendorf im Elfmeterschießen hat gezeigt, dass die Vienna noch nicht so weit ist, jeden Gegner aus der nun hinter sich gelassenen Regionalliga vom Platz zu schießen. Die Suche nach der richtigen Mischung – sie läuft. Der personelle Umbruch war aber markant. Neun Spieler haben den Verein verlassen, gekommen sind vorerst nur drei, wobei die 19-jährigen Marco Sulzner und Marcel Ecker Leihgaben von LASK beziehungsweise Austria Wien sind. Ablösefrei dockte der 21-jährige Israeli Itamar Noy in Wien-Döbling an.

Auf der Liste der Abgänge stehen Namen wie Mario Konrad, Stephan Schimandl, Markus Wostry oder Jiri Lenko, der seine Karriere beendet hat. Bei einigen ließ sich der Wechsel ins Profigeschäft konkret wegen des Berufes nicht bewerkstelligen. „Es war wichtig, dass wir uns erstens einmal verjüngen und auch ein bisschen neu aufstellen. Aber wir haben natürlich auch viele laufende Verträge, die den Kader definiert haben“, erklärte Zellhofer im APA-Gespräch. „Wir haben sicher auf der Innenverteidigerposition und auf der Stürmerposition noch Bedarf, wo wir noch auf der Suche sind. Ansonsten bin ich mit dem Kader zufrieden.“

Vienna-Sportchef Markus Katzer
GEPA/Philipp Brem
Sportchef Markus Katzer will sich mit der Vienna in der 2. Liga vorerst einmal etablieren

Youngster und Routiniers

Die Eckpfeiler der Regionalliga-Meistertruppe konnten gehalten werden, wobei die Altersstruktur dank Stützen wie Kerim Abazovic (19 Jahre), Noah Steiner (23) und Bernhard Luxbacher (27) ohnehin schon in eine perspektivisch gute Richtung zeigte. „Wir hatten letztes Jahr mitunter die jüngste Innenverteidigung und den jüngsten Innenverteidiger der gesamten Liga“, verwies Zellhofer auf Eigenbauspieler Abazovic. Mit Marcel Toth (33), Daniel Luxbacher (30), Tomas Simkovic (35), Lukas Grozurek (30), Deni Alar (32) und Stephan Auer (31) verfügt die Vienna noch über reichlich Routine, doch kamen die Ex-Bundesliga-Kicker auch wegen Verletzungen bis jetzt nicht auf viel Spielzeit.

In Zukunft soll der Weg der kontinuierlichen Blutauffrischung fortgesetzt werden. „Wir werden uns als Ausbildungsverein positionieren, da musst du junge Spieler forcieren“, sagte Katzer. Helfen soll dabei auch eine Kooperation mit Red Bull Salzburg. Nichts überstürzen, heißt jedoch das Motto. „Wenn man jung ist, da weiß ich selber, wie naiv man in die eine oder andere Situation dann gegangen ist“, so der frühere ÖFB-Teamspieler. „Ich glaube, dass wir für das erste Jahr einen guten Mix aus erfahrenen und jungen Spielern haben.“

„Wollen nachhaltig wachsen“

Sich öffentlich auf einen Wunschtabellenplatz festlegen will man im Nordwesten Wiens nicht. „Mit einem guten Platz im Mittelfeld wären wir schon alle zufrieden. Es ist wichtig, dass wir einmal ankommen und schauen, dass die Sachen rundherum funktionieren“, meinte Zellhofer Dinge wie den intensiveren Trainingsbetrieb oder Auswärtstrips bis nach Vorarlberg. Man wolle als Verein „nachhaltig wachsen“, um in ein paar Jahren im Konzert der Großen mitspielen zu können.

„Wir freuen uns alle auf die 2. Liga. Es ist natürlich für uns eine super Sache, endlich auch wieder gegen namhafte Gegner zu spielen, ohne jetzt respektlos gegenüber den Vereinen in der Regionalliga zu sein“, sagte Zellhofer. „Für mich als Oberösterreicher sind natürlich die Duelle gegen Blau Weiß Linz und Vorwärts Steyr etwas Besonderes.“ Und in puncto Verstärkungen habe man ja noch Zeit bis 31. August, stellte Katzer klar. „Somit haben wir da jetzt auch nicht den Megastress, weil ich den auch nicht an mich ranlasse.“