Mario Maloca (Gdansk) und Guido Burgstaller (Rapid)
GEPA/David Bitzan
Conference League

Rapid holt nur Remis gegen Gdansk

Rapid hat auf dem langen Weg in die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League einen glanzlosen Start hingelegt. Die Hütteldorfer kamen am Donnerstag im Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde gegen Lechia Gdansk nicht über ein 0:0 hinaus, womit die Wiener im Rückspiel am nächsten Donnerstag (19.45 Uhr) beim polnischen Erstligisten eine Leistungssteigerung benötigen.

Sollte der Mannschaft von Trainer Ferdinand Feldhofer das Weiterkommen gelingen, wartet als zweite von drei Qualihürden der Sieger aus Aris Limassol (Zypern) gegen Neftci Baku (Aserbaidschan). Für die Grün-Weißen geht es bereits am Sonntag (17.00 Uhr) mit dem Bundesliga-Auftakt gegen die SV Ried weiter.

Gegen den polnischen Ligavierten der Vorsaison veränderte Feldhofer seine Startelf im Vergleich zum mühsamen 1:0 in der ersten ÖFB-Cup-Runde beim Regionalligisten in Treibach an mehreren Positionen. So musste Neuzugang Patrick Greil mit Adduktorenproblemen aussetzen, der 25-Jährige „kann derzeit und die nächsten Tage nicht voll mittrainieren“, teilte der Club mit. Auch Ante Bajic fehlte aufgrund eines positiven Coronavirus-Tests zu Wochenbeginn, der Offensivspieler befindet sich symptomlos in häuslicher Isolation.

Spielberechtigung von Pejic kommt rechtzeitig

Es gab allerdings auch gute Nachrichten für Feldhofer: Die Spielberechtigung für den serbischen Nationalspieler Aleksa Pejic, der im Sommer vom belarussischen Club Schachtjor Soligorsk zu den Grün-Weißen gewechselt war, kam rechtzeitig vor dem Duell gegen Gdansk an. Mittelfeldabräumer Pejic durfte in dieser Saison genauso erstmals starten wie die beiden Außenverteidiger Martin Moormann und Martin Koscelnik sowie Moritz Oswald und Bernhard Zimmermann.

Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius entwickelte sich eine zerfahrene Partie. Angefeuert von 12.700 lautstarken Zuschauern im Stadion übernahmen die Rapidler in einem 4-2-3-1 mit Rückkehrer Guido Burgstaller in der Spitze zwar spielerisch das Kommando, doch im Passspiel fehlte der Feldhofer-Elf die letzte Präzision. Auch deswegen waren Chancen in der ersten Hälfte Mangelware, Gdansk-Goalie Dusan Kuciak musste sich einzig bei einem schönen Distanzschuss von Marco Grüll auszeichnen (14.).

Hedl pariert Paixao-Kopfball

Die größte Möglichkeit auf die Führung hatten zunächst aber die Gäste aus Polen, bei denen der frühere Hartberg- und St.-Pölten-Profi David Stec als Rechtsverteidiger eine solide Partie ablieferte. Nach einem Angriff über die linke Seite kam Flavio Paixao aus kurzer Distanz zum Kopfball, den Rapid-Tormann Niklas Hedl reflexartig mit dem linken Fuß parierte (25.). Auch sonst verlegte sich die Mannschaft des Deutsch-Polen Tomasz Kaczmarek auf schnelle Gegenstöße, die aber selten gefährlich wurden.

Fußabwehr von Hedl (25.)

Rapid-Goalie Niklas Hedl bewahrte Rapid mit einer Fußabwehr vor dem Rückstand.

Direkt nach Wiederanpfiff landete ein Kopfball des Gdansk-Kickers Kristers Tobers nach einem Eckball in hohem Bogen auf der Querlatte. Kurz darauf forderten die Rapidler bei zwei strittigen Situationen im Strafraum einen Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Elchin Masijew aus Aserbaidschan blieb stumm. Der Bundesliga-Fünfte blieb weiter spielbestimmend und drückte auf die Führung.

Burgstaller lässt Chance auf Führung aus

In der 68. Minute vergab Burgstaller die große Chance auf das befreiende 1:0. Nach einer guten Hereingabe von „Joker“ Nikolas Sattlberger wurde ein Schuss von Nicolas Kühn erst geblockt, den Abpraller brachte Burgstaller aus guter Position aber nicht aufs Tor. Ein paar Minuten später konnte Kühn einen verunglückten Ausflug von Gdansk-Torhüter Kuciak nicht nutzen, völlig freistehend benötigte der Flügelspieler zu lange.

Doppelchance für Kühn und Burgstaller (68.)

Zunächst wurde ein Schuss von Nicolas Kühn geblockt, den Abpraller brachte Guido Burgstaller nicht aufs Tor.

Stimmen zum Spiel:

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): „Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Wir wollten mit einem Vorsprung nach Polen fahren, das ist uns nicht geglückt. Es hat sich nichts verändert, wir nehmen das gerne an. Obwohl wir in der zweiten Halbzeit eine Vielzahl an Chancen vorgefunden haben. Da haben wir wirklich ein tolles Spiel gemacht, es hat nur der Torerfolg gefehlt. In der ersten Halbzeit hat das Passspiel nicht gepasst, und die Ballsicherheit hat gefehlt, der Gegner hat es auch sehr gut gemacht.“

Tomasz Kaczmarek (Gdansk-Trainer): „Ich bin davon ausgegangen, dass wir Chancen auf den Sieg haben werden. Das 0:0 ist okay, wir fahren mit einer guten Ausgangsposition zurück. Wir brauchen die Fans im Rücken, und dann können wir es schaffen. Das Freundschaftsspiel von Rapid gegen Celtic hat uns viele Aufschlüsse gegeben. In der zweiten Hälfte standen wir zu tief vor dem eigenen Tor, ein bisschen Glück war auch dabei. Burgstaller hat in einer Situation das Tor nicht getroffen. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs in der zweiten Halbzeit, wir haben sie mit Herz fertiggespielt. Das Team hat sehr gute Arbeit geliefert.“

UEFA Europa Conference League, zweite Qualirunde, Hinspiel

Donnerstag:

Rapid – Lechia Gdansk 0:0

Wien, Allianz Stadion, 12.700 Zuschauer, SR Masijew (AZE)

Rapid: Hedl – Koscelnik (61./Schick), Aiwu, Wimmer, Moormann – Pejic (61./Sattlberger), Oswald – Kühn (84./Savic), Zimmermann (69./Kriwak), Grüll (61./Knasmüllner) – Burgstaller

Gdansk: Kuciak – Stec, Nalepa, Maloca, Pietrzak – Tobers (72./Kubicki) – Clemens (83./Sezonienko), Gajos, Terrazzino (66./Kaluzinski), Durmus (66./Conrado) – Paixao (66./Zwolinski)

Gelbe Karten: Koscelnik, Pejic bzw. Tobers

Die Besten: Kühn, Zimmermann bzw. Gajos, Kuciak

Rückspiel am 28. Juli (19.45 Uhr)