„Tolle Runde. Ich habe mir das ganze Wochenende schwer getan, eine schnelle Runde rauszuholen“, freute sich Leclerc über seine 16. Karrierepole und siebente in dieser Saison. „Es war auch eine super Zusammenarbeit mit Carlos“, zeigte sich Leclerc dankbar. Sainz, der wie Kevin Magnussen wegen diverser Änderungen bei Motorenkomponenten das Rennen am Sonntag aus der letzten Startreihe in Angriff nehmen muss, spendete dem 24-Jährigen im Q3 gezielt Windschatten.
Auf dem Circuit Paul Ricard gibt es mehrere Überholmöglichkeiten. Daher haben Sainz und Magnussen auch von den hinteren Startplätzen aus durchaus Chancen, WM-Punkte zu holen. Die beiden blieben im finalen Qualiabschnitt ohne Zeit. „Das war von Anfang an der Plan, dass ich ihm Windschatten gebe“, sagte Sainz. „Es wird nicht einfach, sich durch das Feld zu arbeiten bei den Temperaturen. Die Reifen überhitzen sehr schnell. Aber ich werde mein Bestes geben.“ Sainz, der Trainingsschnellste vom Freitag, war vor zwei Wochen beim Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring in Spielberg wegen eines Motorschadens ausgeschieden.
Leclerc holt besten Startplatz
Charles Leclerc setzt sich beim Qualifying in Le Castellet gegen den WM-Führenden Max Verstappen durch und holt sich den besten Startplatz. Leclerc überzeugt mit einer perfekten Windschattenstrategie.
Red Bull blickt auf Rennen
Keine Panik herrscht bei Red Bull. Das bisher dominierende Team der Saison, das beide WM-Wertungen anführt, zeigte im Training die schnellsten Long-Run-Zeiten mit voller Tankfüllung. Zudem lädt der Kurs nahe des Mittelmeers wie erwähnt zum Überholen ein. „Generell war es im Qualifying etwas schwieriger, ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft. Aber wir haben eine recht gute Renngeschwindigkeit“, sagte Verstappen, der in der Gesamtwertung 38 Punkte vor Leclerc liegt. „Die letzte Runde war nicht perfekt. Ich habe ein bisschen Übersteuern bekommen. Manchmal war es Untersteuern, manchmal Übersteuern“, betonte der Niederländer.
Ferrari habe „das super gespielt“, erkannte Red-Bull-Mastermind Helmut Marko im Interview an. „Der Abstand ist marginal. Ich würde sagen, die drei Zehntel sind nicht Realität, es ist vielleicht ein Zehntel.“ Mit zwei Autos ganz vorne sei man „für das Rennen morgen gut aufgestellt“, er würde Red Bull sogar im Vorteil sehen, meinte der Steirer. „Aber wie gesagt, man muss es dann auch umsetzten, und es muss alles klappen.“
Erster Verfolger des Ferrari-Red-Bull-Trios ist Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, der sich vor seinen beiden Landsmännern Lando Norris und George Russell auf Rang vier einreihte. Ob der Brite in seinem 300. Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr) um ein Podium mitreden kann, wird sich zeigen.