Charles Leclerc (Ferrari)
AP/Manu Fernandez
Formel 1

Leclerc sichert sich Pole im GP von Frankreich

Charles Leclerc hat sich in der zwölften Runde der Formel-1-Saison 2022 am Samstag die Poleposition für den Grand Prix von Frankreich gesichert. Der Monegasse fuhr, auch dank des Windschattens seines Ferrari-Kollegen Carlos Sainz, mit einer Zeit von 1:30,872 die schnellste Runde um den Circuit Paul Ricard und verdrängte die Red-Bull-Piloten Max Verstappen (+0,304) und Sergio Perez (+0,463) auf die Plätze zwei und drei.

„Tolle Runde. Ich habe mir das ganze Wochenende schwer getan, eine schnelle Runde rauszuholen“, freute sich Leclerc über seine 16. Karrierepole und siebente in dieser Saison. „Es war auch eine super Zusammenarbeit mit Carlos“, zeigte sich Leclerc dankbar. Sainz, der wie Kevin Magnussen wegen diverser Änderungen bei Motorenkomponenten das Rennen am Sonntag aus der letzten Startreihe in Angriff nehmen muss, spendete dem 24-Jährigen im Q3 gezielt Windschatten.

Auf dem Circuit Paul Ricard gibt es mehrere Überholmöglichkeiten. Daher haben Sainz und Magnussen auch von den hinteren Startplätzen aus durchaus Chancen, WM-Punkte zu holen. Die beiden blieben im finalen Qualiabschnitt ohne Zeit. „Das war von Anfang an der Plan, dass ich ihm Windschatten gebe“, sagte Sainz. „Es wird nicht einfach, sich durch das Feld zu arbeiten bei den Temperaturen. Die Reifen überhitzen sehr schnell. Aber ich werde mein Bestes geben.“ Sainz, der Trainingsschnellste vom Freitag, war vor zwei Wochen beim Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring in Spielberg wegen eines Motorschadens ausgeschieden.

Leclerc holt besten Startplatz

Charles Leclerc setzt sich beim Qualifying in Le Castellet gegen den WM-Führenden Max Verstappen durch und holt sich den besten Startplatz. Leclerc überzeugt mit einer perfekten Windschattenstrategie.

Red Bull blickt auf Rennen

Keine Panik herrscht bei Red Bull. Das bisher dominierende Team der Saison, das beide WM-Wertungen anführt, zeigte im Training die schnellsten Long-Run-Zeiten mit voller Tankfüllung. Zudem lädt der Kurs nahe des Mittelmeers wie erwähnt zum Überholen ein. „Generell war es im Qualifying etwas schwieriger, ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft. Aber wir haben eine recht gute Renngeschwindigkeit“, sagte Verstappen, der in der Gesamtwertung 38 Punkte vor Leclerc liegt. „Die letzte Runde war nicht perfekt. Ich habe ein bisschen Übersteuern bekommen. Manchmal war es Untersteuern, manchmal Übersteuern“, betonte der Niederländer.

Jubel des Ferrari-Piloten Charles Leclerc
Reuters/Eric Gaillard
Leclerc freut sich in Le Castellet über seine 16. Karrierepole, auch dank der Mithilfe von Rennstallkollegen Carlos Sainz

Ferrari habe „das super gespielt“, erkannte Red-Bull-Mastermind Helmut Marko im Interview an. „Der Abstand ist marginal. Ich würde sagen, die drei Zehntel sind nicht Realität, es ist vielleicht ein Zehntel.“ Mit zwei Autos ganz vorne sei man „für das Rennen morgen gut aufgestellt“, er würde Red Bull sogar im Vorteil sehen, meinte der Steirer. „Aber wie gesagt, man muss es dann auch umsetzten, und es muss alles klappen.“

Erster Verfolger des Ferrari-Red-Bull-Trios ist Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, der sich vor seinen beiden Landsmännern Lando Norris und George Russell auf Rang vier einreihte. Ob der Brite in seinem 300. Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr) um ein Podium mitreden kann, wird sich zeigen.

Stand nach dem Qualifying

1. Charles Leclerc MON Ferrari 1:30,872
2. Max Verstappen NED Red Bull 1:31,176
3. Sergio Perez MEX Red Bull 1:31,335
4. Lewis Hamilton GBR Mercedes 1:31,765
5. Lando Norris GBR McLaren 1:32,032
6. George Russell GBR Mercedes 1:32,131
7. Fernando Alonso ESP Alpine 1:32,552
8. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1:32,780
9. Carlos Sainz ESP Ferrari keine Zeit
10. Kevin Magnussen DEN Haas keine Zeit
Out in Q2:
11. Daniel Ricciardo AUS McLaren 1:32,922
12. Esteban Ocon FRA Alpine 1:33,048
13. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 1:33,052
14. Sebastian Vettel GER Aston Martin 1:33,276
15. Alexander Albon THA Williams 1:33,307
Out in Q1:
16. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri 1:33,439
17. Lance Stroll CAN Aston Martin 1:33,439
18. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 1:33,674
19. Mick Schumacher GER Haas 1:33,701
20. Nicholas Latifi CAN Williams 1:33,857

Startaufstellung beim GP von Frankreich

1. Charles Leclerc MON Ferrari
2. Max Verstappen NED Red Bull
3. Sergio Perez MEX Red Bull
4. Lewis Hamilton GBR Mercedes
5. Lando Norris GBR McLaren
6. George Russell GBR Mercedes
7. Fernando Alonso ESP Alpine
8. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri
9. Daniel Ricciardo AUS McLaren
10. Esteban Ocon FRA Alpine
11. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo
12. Sebastian Vettel GER Aston Martin
13. Alexander Albon THA Williams
14. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri
15. Lance Stroll CAN Aston Martin
16. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo
17. Mick Schumacher GER Haas
18. Nicholas Latifi CAN Williams
19. Carlos Sainz* ESP Ferrari
20. Kevin Magnussen* DEN Haas
* Strafe wegen Änderungen bei Motor-Komponenten