Allyson Felix (USA)
AP/Yomiuri Shimbun/Kaname Muto
Leichtathletik-WM

US-Staffel bezwingt Jamaika

Die USA haben das 4-x-100-m-Staffelrennen der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften vor einem euphorischen US-Publikum in Eugene (Oregon) gewonnen. Die US-Amerikanerinnen setzten sich in 41,14 Sekunden vor den favorisierten Jamaikanerinnen (41,18) und Deutschland (42,03) durch. Jamaika hatte mit Shelly-Ann Fraser-Pryce, Shericka Jackson und Elaine Thompson-Herah die drei Medaillengewinnerinnen des 100-m-Sprints aufgeboten (vierte Athletin war Kemba Nelson), für Gold in der Staffel reichte das dennoch nicht.

Die US-Frauen Melissa Jefferson, Abby Steiner, Jenna Prandini und Twanisha Terry waren die Schnellsten auf der Bahn und genausten bei der Staffelübergabe. Sie brachten eine Jahresweltbestzeit ins Trockene. Bei den Deutschen freute sich Alexandra Burghardt über ihre zweite Medaille bei einem Großereignis in diesem Jahr – nach Olympiasilber in Peking als Bob-Anschieberin von Mariama Jamanka. Trainiert wird sie vom Schweizer Nationalcoach Patrick Saile, der auch Österreichs Rekordsprinter Markus Fuchs betreut. Bei den Männern mussten sich die Gastgeber mit Silber (37,55) hinter Kanada (37,48/Jahresweltbestzeit) und vor Großbritannien (37,83) begnügen.

Ihre zweite Medaille im legendären Stadion Hayward Field heimste die Äthiopierin Gudaf Tsegay ein, die nach Silber über 1.500 m im 5.000-m-Rennen Gold in 14:46,29 vor der Kenianerin Beatrice Chebet (14:46,75) und ihrer Landsfrau Dawit Seyaum (14:47,36) gewann. Kurz darauf erlebte sie einen unerwarteten Höhenflug, ein auf die Bahn gesprinteter Fan hob das Leichtgewicht in die Höhe. 10.000-m-Weltmeisterin und 5.000-m-Weltrekordlerin Letesenbet Gidey (ETH) verpasste als Fünfte das Podest.

Pedro Pichardo (POR)
Reuters/Kai Pfaffenbach
Pichardo holte sich in Eugene den Titel im Dreisprung

Pichardo springt souverän zu Gold

Über 800 m setzte sich Olympiasieger Emmanuel Korir aus Kenia in 1:43,71 Minuten vor dem Algerier Djamel Sedjati (1:44,14) und dem Kanadier Marco Arop (1:44,28) durch. Den Dreisprung sicherte sich der aus Kuba stammende Portugiese Pedro Pablo Pichardo mit der Jahresweltbestleistung von 17,95 m vor Hugues Fabrice Zango aus Burkina Faso (17,55) und Zhu Yaming aus China (7,31). Im Speerwurf verteidigte Anderson Peters aus Grenada seinen Titel mit 90,54 m erfolgreich vor Olympiasieger Neeraj Chopra aus Indien (88,13) und dem Tschechen Jakub Vadlejch (88,09).

Allyson Felix (USA)
Reuters/Brian Snyder
Felix gab bei der WM in der 4-x-400-m-Staffel ihr erneutes Comeback

In den 4-x-400-m-Staffel-Vorläufen verhalf Allyson Felix den USA mit der Topzeit in das Finale am Sonntag. Die erfolgreichste Leichtathletin der WM-Geschichte hatte eigentlich mit der 4-x-400-m-Mixed-Staffel zum Auftakt und nach 19 WM-Medaillen ihren Abschied von der großen Bühne gefeiert. Nach einem Anruf der Trainer flog sie nochmals nach Eugene. „Das ist echt cool, ich habe nicht erwartet, dass das passiert.“ Dass sie für das Finale gebraucht werde, glaube sie aber nicht.

Drama im Zehnkampf

Dramatisch endete der Zehnkampf für den nach vier Disziplinen führenden Kanadier Damian Warner, der im 400-m-Lauf auf der Gegengeraden aufgab und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Oberschenkel griff. Der Olympiasieger hatte heuer zum siebenten Mal das Mehrkampfmeeting in Götzis gewonnen und galt als Favorit.

LA-WM in Eugene

Samstag:

Frauen

4 x 100 m:
1. USA 41,14
2. Jamaika 41,18
3. Deutschland 42,03
5.000 m:
1. Gudaf Tsegay ETH 14:46,29
2. Beatrice Chebet CAN 14:46,75
3. Dawit Seyaum ETH 14:47,36

Männer

4 x 100 m:
1. Kanada 37,48
2. USA 37,55
3. Großbritannien 37,83
800 m:
1. Emmanuel Kipkurui Korir KEN 1:43,71
2. Djamel Sedjati ALG 1:44,14
3. Marco Arop CAN 1:44,28
Dreisprung:
1. Pedro Pablo Pichardo POR 17,95
2. Hugues Fabrice Zango BUR 17,55
3. Zhu Yaming CHN 17,31
Speerwurf:
1. Anderson Peters GRN 90,54
2. Neeraj Chopra IND 88,13
3. Jakub Vadlejch CZE 88,09