Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Tennis

Gemischte Bilanz von Thiem nach Kitz-Aus

Nach Viertelfinale und Halbfinale in Baastad und Gstaad waren die Hoffnungen groß, dass Dominic Thiem in Kitzbühel seinen Erfolgslauf fortsetzen könnte. Beim Heimturnier war allerdings am Donnerstag mit dem 4:6 6:3 4:6 gegen Yannick Hanfmann (GER) im Viertelfinale Endstation. Die letzten Ergebnisse machen aber Hoffnung, ab Mitte August geht es für den 28-jährigen Niederösterreicher in die Hartplatzsaison.

„Ich freue mich wieder auf Hartplatz. Die Bedingungen in Gstaad und hier sind auch schwierig gewesen. Je wärmer es ist, umso mehr hauen die Bälle teilweise in der Höhenlage ab“, sagte Thiem, der hinzufügte: „Aber die zweite Sandsaison war richtig positiv. Wenn die erste Enttäuschung weg ist, kann ich gut drauf zurückblicken.“ Die Serie mit Viertel-, Semi- und Viertelfinale sei jedenfalls in Ordnung gewesen.

Nun sei es wichtig, dass er die verbleibende Zeit bis zum Abflug nach Ohio nutze, um in guter Form in die USA zu kommen. Fitnesseinheiten und dann ein weiterer Trainingsblock stehen auf dem Programm, ehe die kleine US-Tour losgeht. Den Auftakt macht Cincinnati (ab 14. August), in der Woche darauf folgt Winston-Salem und dann ab 29. August die US Open. Für die beiden letzten Turniere erhielt Thiem eine Wildcard.

Sorgfältige Turnierplanung

Gerade für das Grand-Slam-Turnier ist eine „Freikarte“ für einen Österreicher eine absolute Seltenheit. „Ein Wahnsinn für mich, dass ich das ‚protected‘ für ein anderes Turnier verwenden kann“, sagte Thiem. Er wird für seine Leistung von 2020 belohnt, als er mit dem Titel in Flushing Meadows seinen bisher größten Triumph gefeiert hatte.

Nachdem es in Kitzbühel nicht so gut gelaufen ist wie erhofft, kann der Niederösterreicher jedes „protected ranking“ noch gut brauchen. Thiem wird sich am Montag etwa auf Platz 170 der Weltrangliste wiederfinden. Von seinen insgesamt neun Möglichkeiten, mit dem Ranking zum Zeitpunkt seiner Verletzung (Platz sechs) in die Turniere zu kommen, hat er bisher fünf verbraucht. Für Cincinnati nimmt er das sechste, die restlichen drei kann er bis inklusive der Woche ab 24. Oktober einlösen. Da findet das Wiener Stadthallenturnier statt, das für ihn aber auch eine Wildcard reserviert hat.

„Noch mit angezogener Handbremse“

Nach Wien gibt es keinen Bonus mehr, es zählt dann das aktuelle Ranking. Klar, dass Thiem auf Sand gerne viel Ranglistendruck von sich genommen hätte. Ein Titel in Kitzbühel hätte ihm fast schon die Rückkehr in die Top 100 ermöglicht.

„Ich spiele oft noch mit einer gewissen angezogenen Handbremse, die ich erst spät in Turnieren löse. Der Level muss einfach immer höher werden, selbst wenn ich nervös bin und der Arm nicht so locker ist“, zeigte sich Thiem selbstkritisch. Und doch versucht er auch zu beruhigen. „Was jetzt passiert ist, war ganz normal: Jetzt ist alles ein bisserl abgefallen.“ Mit einem Trainingsblock will er das nun wieder aufholen – „plus noch einen draufsetzen“.

ATP-250-Turnier in Kitzbühel

(Österreich, 597.900 Euro, Sand)

Viertelfinal-Tableau:
Albert Ramos-Vinolas (ESP/5) Pedro Martinez (ESP/7) 6:4 6:2
Roberto Bautista Agut (ESP/3) Jiri Lehecka (CZE) 4:6 7:5 7:5
Filip Misolic (AUT) Dusan Lajovic (SRB) 2:6 7:6 (7/5) 6:3
Yannick Hanfmann (GER) Dominic Thiem (AUT) 6:4 3:6 6:4