Die Begeisterung ist nicht erst seit der Olympiade überall spürbar: In der Stadt findet man an vielen Orten Schachakademien und -verbände, Schachproduktehersteller und -verkäufer. Kürzlich wurde gar eine bekannte Brücke mit weißer und schwarzer Farbe in eine Art großes Schachbrett verwandelt. Dort beginnen Kinder teils schon mit sechs Jahren oder jünger, Schach zu spielen. In vielen Vierteln gibt es Schachclubs, die sie nach der Schule oder am Wochenende besuchen.
Auch die meisten Schachgroßmeister Indiens kommen aus diesem Bundesstaat. Großmeister ist der höchste von FIDE verliehene Titel. Unter den Großmeistern ist auch der 16-jährige Rameshbabu Praggnanandhaa, der schon Schachweltmeister Magnus Carlsen schlug. Auch Carlsen soll bei der 44. Schacholympiade dabei sein, hieß es von den Veranstaltern. Es würden mehr als insgesamt 300 Teams aus 185 Ländern teilnehmen – nicht aber aus Russland, Belarus und China.
Österreich in Setzliste auf 33 bzw. 37
Österreich ist hingegen vertreten. Bei den Männern ist das Quintett Markus Ragger, Valentin Dragnev, Felix Blohberger, David Shengelia und Dominik Horvath die Nummer 33 der Setzliste. Klarer Favorit sind die USA. Bei den Frauen sind Indien, die Ukraine und Georgien beim Elo-Schnitt nahezu gleichauf. Im ÖSB-Frauen-Team fehlt mit Regina Theissl-Pokorna die elo-stärkste Spielerin. Katharina Newrkla, Chiara Polterauer, Denise Trippold, Nikola Mayrhuber und Elisabeth Hapala sind die Nummer 37 der Setzliste.
Fackellauf soll ausgebaut werden
Mit einem Fackellauf durch Indien gab es eine neue Zeremonie, die laut FIDE nicht nur bleiben, sondern ausgebaut werden soll. Wie vor Olympischen Spielen soll der Fackellauf der Schacholympiade künftig durch alle Kontinente führen.
Es gibt übrigens Hinweise, dass Schach ursprünglich aus Indien kommen könnte. Alte indische Schriften beschreiben das Spiel Chaturanga, das Ähnlichkeiten zum modernen Schach hat. Vier Spieler kämpfen dabei mit Infanterie, Kavallerie, Elefanten und Wagenlenkern gegeneinander.